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Schimmel in der Wohnung sorgt nicht nur für störende Flecken: Er kann auch die Gesundheit spürbar beeinträchtigen. Dabei gelangen die feinen Sporen über die Atmung in den Körper und lösen zum Beispiel allergische Reaktionen aus. Weitere Folgen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, brennende Augen und Hustenreiz. Der Beitrag erklärt unter anderem, wie Schimmel in der Wohnung entsteht und welche Maßnahmen vorbeugend helfen.
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Schimmel ist ein Pilz, der sich vorwiegend in feuchten und nährstoffreichen Regionen ansiedelt. Dabei setzen sich feine Sporen aus der Luft an geeigneten Flächen ab und wachsen zunächst unsichtbar. Erst später bilden sich auch die Sporen, die den bekannten schwarzen, weißen oder grünlichen Pflaum bilden. Je nach Art des Schimmelpilzes können diese der Gesundheit schaden. Denn sie gelangen über die Luft in die Atemwege und können hier allergische Reaktionen oder Krankheiten auslösen. Neben Wasserschäden sind die Ursachen für Schimmel in der Wohnung dabei vielschichtig. Typisch ist ein:
Falsches oder ungenügendes Heizen und Lüften ist in vielen Fällen Ursache für Schimmel in der Wohnung. So steigt die relative Feuchte der Raumluft kontinuierlich an, wenn Verbraucher die Fenster nicht regelmäßig öffnen. Problematisch ist das immer dann, wenn die feuchte Luft auf kühle Wandflächen trifft. Denn dabei kondensiert der Wasserdampf und feine Tröpfchen lagern sich ab. Zusammen mit organischen Untergründen wie Holzverkleidungen, Farben oder Tapeten bilden sie optimale Nährböden für die giftigen Pilze.
Aber auch bauliche Mängel sind häufig schuld am Schimmel in der Wohnung. Nämlich immer dann, wenn die Oberflächentemperatur an einigen Teilen der Gebäudehülle besonders niedrig ist und Wasser aus der Luft kondensiert. Experten sprechen dabei von Wärmebrücken, also Bauteilen, die in ihrer energetischen Qualität geschwächt sind. Sie verlieren im Winter mehr Wärme als umliegende Wandflächen und begünstigen den Schimmelbefall.
Ebenso verhält es sich mit unsachgemäß ausgeführten Dämmarbeiten an der Innenseite der Gebäudehülle. Sind diese nicht dicht, kann feuchtwarme Raumluft in die Konstruktion eindringen. Auch hier kondensiert Wasser und die Pilze können sich bilden.
Während der Schimmelbefall durch ungenügendes Heizen, Lüften oder bauliche Mängel entsteht, wirken hohe Feuchtelasten begünstigend. So steigt die relative Feuchte der Luft durch Duschen, Baden oder Kochen schnell an und die Wahrscheinlichkeit der Kondensatbildung ist höher.
Haben sich die Pilze einmal angesiedelt, ist schnelles Handeln gefragt. Denn in ausreichender Konzentration können sie neben Schäden am Bauwerk auch die Gesundheit beeinflussen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Sporen in Wohn-, Schlaf- oder Kinderzimmern zu finden sind. Experten teilen den Befall in vier Kategorien ein. Diese symbolisieren das Ausmaß des Schadens und zeigen, wann Bewohner Schimmel entfernen müssen.
Kategorie 0: Schimmelpilze oder Stockflecken an weniger als 100 cm²; keine Gefahr für Bauwerk und Gesundheit
Kategorie 1: Schimmelbefall an mehr als 100 cm²; Gesundheitsgefahren sind möglich; Verbraucher sollten Schimmel entfernen, um seine Ausbreitung zu unterbinden
Kategorie 2: Schimmelpilze in tieferen Wandschichten oder verteilt an mehr als 10 m² Fläche und moderiger Geruch; Gefahr für Bauwerk und Gesundheit; zeitnahes Handeln ist nötig
Kategorie 3: Dichter Schimmelbewuchs an über 2 m²; hohe Gefahr für die Gesundheit; Räume nur mit Schutzkleidung betreten; Schimmel professionell entfernen lassen
Haben Hausbesitzer die giftigen Pilze in den eigenen vier Wänden entdeckt, sollten sie schnell reagieren. Denn nur so lässt sich die Ausbreitung der Sporen stoppen und größere Schäden bleiben aus. Geht es darum, wie Verbraucher den Schimmel an der Wand oder der Decke entfernen können, kommt es zunächst auf die betroffenen Flächen und die Ausbreitung des Befalls an.
Unser Tipp: Vor allem wenn der Schimmelbefall fortgeschritten ist, schützen Handschuhe, Masken und Brillen die Gesundheit, wenn Hausbesitzer den Schimmel selbst entfernen.
Fliesen oder andere feste Oberflächen lassen sich mit hochprozentigem Alkohol vom Schimmelbefall befreien. Die Mittel, die es unter anderem in Apotheken gibt, sollten dabei einen Alkoholgehalt von mindestens 80 Prozent haben. Denn nur so können sie desinfizierend wirken und den Schimmel entfernen. Sind auch Fugen betroffen, müssen Hausbesitzer diese entweder ausschleifen oder komplett erneuern.
Haben die Schimmelpilze auch Tapeten oder Holzbeläge befallen, sind diese oft auszutauschen. Denn nur so lässt sich sicherstellen, dass auch in tieferen Schichten der Wand keine giftigen Sporen zu finden sind. Diese könnten sich bereits kurz nach einer Reinigung neu ausbreiten und neben der Gesundheit auch der Bausubstanz ernsthaft schaden. Haben die Sporen auch Möbel und Einrichtungsgegenstände befallen, sollten Hausbesitzer beim Schimmelentfernen ähnlich vorgehen. Während sich feste Oberflächen dabei mit Alkohol reinigen lassen, sind stark befallene Polstermöbel in der Regel zu ersetzen.
In der folgenden Liste finden Sie einfache Tipps und ein paar Hinweise, um den Schimmel selbst zu entfernen:
Ist der Schimmel in der Wohnung, sind häufig aufwendige Sanierungsmaßnahmen nötig. Günstiger als die Schimmelsanierung ist es jedoch, mögliche Ursachen von vornherein auszuschließen. Dabei kommt es vor allem darauf an:
Während die vorgeschlagenen Maßnahmen die Kondensationsgefahr mindern, ist es auch sinvoll, die Sporen-Last zu reduzieren. Möglich ist das mit einem Luftreiniger, den Sie flexibel im Haus aufstellen können.
Ist die Wohnung warm genug, kühlen auch Fenster und Wände nicht so stark aus und das Kondensatrisiko nimmt ab. Experten empfehlen daher, die Raumtemperatur auch bei sparsamem Verhalten nicht unter 16 bis 18 Grad Celsius einzustellen. Darüber hinaus ist das richtige Lüften in der Heizsaison Pflicht. Öffnen Verbraucher alle Fenster im Haus drei- bis viermal täglich für fünf bis zehn Minuten vollständig, lassen sich Feuchtelasten regulieren. Auch nach dem Duschen, Baden oder Kochen sollten Verbraucher die Fenster in Bad oder Küche für kurze Zeit öffnen. Komfortabler ist dagegen der Einsatz von Lüftungstechnik. Diese sorgt automatisch für frische Luft und kann dabei sogar die Heizkosten senken. Alternativ bieten sich sogenannte Fensterfalzlüfter an. Das sind kleine Luftdurchlässe im Fenster, die zusätzliche Luft reinlassen.
Sind einige Wände feucht oder beschlagen Fenster von innen, hilft es, diese zunächst mit einem Tuch zu trocknen. Denn auf diese Weise fehlt dem Schimmel in der Wohnung die Grundlage und er kann sich nicht vermehren. Hilfreich ist auch der Einsatz eines Raumentfeuchters, der Wasser aus der Luft zieht. Tritt das Problem trotzdem häufiger auf, sollte ein Experte unbedingt die Ursache der feuchten Stellen ermitteln.
Liegt die Ursache für feuchte Stellen an Wärmebrücken, helfen oft nur Dämmmaßnahmen. Diese lassen sich am besten von außen durchführen und steigern die energetische Qualität der Bauteile. Auf diese Weise geht weniger Energie verloren und die Oberfläche der Wände bleibt warm. Führen Hausbesitzer selbst Dämmmaßnahmen durch, sollten sie vor allem bei der Innendämmung besondere Vorsicht walten lassen. Hier kommt es auf eine luftdichte Verarbeitung an. Eine Alternative bieten diffusionsoffene Konstruktionen. Diese bestehen zum Beispiel aus Holzwolle- oder Calciumsilikatplatten, die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen, speichern und nach außen abführen können.
Bei Mietsachen führt Schimmel in der Wohnung oft zu Streitigkeiten. Denn bei der Frage nach der Haftung muss zunächst die Ursache eindeutig herausgestellt werden. Experten empfehlen Mietern, ein Schadensprotokoll zu erstellen. Dabei sollten sie Lüftungsverhalten, Luftfeuchtigkeit und Temperaturen in den Räumen dokumentieren, um ein richtiges Verhalten nachweisen zu können. In vielen Fällen gewähren Vermieter bei Schimmel in der Wohnung auch einen Mietnachlass. Zumindest so lange, bis die Ursache geklärt und beseitigt wurde. Da sie dazu jedoch nicht generell verpflichtet sind, sollten Mieter die Zahlungen nicht ohne Absprache kürzen.
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