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Funktionsweise der Brennstoffzellenheizung

  • von Philipp Hermann
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Auf den ersten Blick scheint die Funktionsweise von Brennstoffzellen komplizierter, als sie letztlich ist. Grundsätzlich arbeitet die stromerzeugende Heizung nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Das heißt, eine Brennstoffzelle stellt neben Wärme auch Strom zur Verfügung. Dafür nutzt die innovative Technologie eine elektrochemische Reaktion – die kalte Verbrennung. Nötig sind dafür nur Sauerstoff und aus Erdgas gewonnener Wasserstoff. Doch wie entsteht aus diesen beiden Stoffen Wärme und Strom für ein ganzes Haus?

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Wie funktioniert eine Brennstoffzellenheizungn?

Die Funktionsweise einer Brennstoffzelle basiert auf der elektrochemischen Reaktion von einem Oxidationsmittel (meist Sauerstoff aus der Luft) und einem Brennstoff (in Form von Wasserstoff). Um die sogenannte  kalte Verbrennung  zu ermöglichen, kommt emissionsarmes Erdgas zum Einsatz. Daraus wird der Wasserstoff gewonnen und anschließend der Brennstoffzelle zugeführt. Zeitgleich erfolgt die Zufuhr von Sauerstoff.

© heizung.de

Warum kommt es nicht zur Knallgasreaktion?

Anders als im Chemieunterricht kommt es durch das besondere Funktionsprinzip der Brennstoffzellen nicht zur Knallgasreaktion. Dafür verantwortlich ist der spezielle Aufbau einer Brennstoffzelle. Sie besteht nämlich grundlegend aus zwei Elektroden und einer dazwischen liegenden Trennschicht. Letztere ist entweder eine halbdurchlässige Membran oder ein Elektrolyt (Ionenleiter). Dabei werden die beiden Elektroden als Anode und Kathode bezeichnet.

Ein Katalysator trennt die Wasserstoffmoleküle auf der Anodenseite in positive Wasserstoffionen und negative Elektronen. Während die Elektronen über einen Leiter zur Kathode fließen und dabei elektrische Spannung, also Strom, entsteht, diffundieren die Wasserstoffionen in Richtung Kathode.

Die Wasserstoffionen vereinen sich an der Kathode mit den Sauerstoffmolekülen. Diese Vereinigung wird schließlich als "kalte Verbrennung" bezeichnet. Dabei entsteht Wasser und Wärme wird freigesetzt. Letztere steht der Heizungsanlage für die Warmwasserbereitung und Heizwärme zur Verfügung. Die als Gleichstrom produzierte elektrische Energie (aus der Wanderung der Elektronen von der An- zur Kathode) wird schließlich in Wechselstrom umgewandelt und kann so im Haushalt genutzt werden.

Aufbau einer Brennstoffzellenheizung

Wie beschrieben besteht eine Brennstoffzelle aus zwei Elektroden und einer Trennschicht. Doch um eine ausreichende Menge an Energie zu erzeugen, werden die einzelnen Zellen zu Stapeln, sogenannten  Stacks, in Reihe geschaltet. Dadurch addieren sich die Spannungswerte und es kann genügend Energie bereitgestellt werden. Die Elektroden befinden sich dabei auf sogenannten Bipolarplatten. Eine Brennstoffzellenheizung besteht demnach nicht nur aus einer einzelnen Zelle, sondern aus den Stacks. Damit eine Brennstoffzellenheizung jedoch Warmwasser und Raumwärme ausreichend und konstant zur Verfügung stellen kann, sind einige Voraussetzungen zu beachten.

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Voraussetzung für die Installation einer Brennstoffzellenheizung

Zu einer Brennstoffzellenheizung gehören mehr als nur die Brennstoffzellen selbst. Bevor Hausbesitzer eine solche Heizung planen, ist es notwendig, dass eine zentrale Heizungsanlage existiert beziehungsweise bei einem Neubau integriert wird. Denn die Wärme sowie der Strom müssen abgenommen oder wie bei der elektrischen Energie in das öffentliche Netz eingespeist werden können. Dazu sind Leitungen und für die Wärmeverteilung Heizflächen notwendig. In einem Neubau könnten das auch  Flächenheizungen, wie eine Fußbodenheizung, sein. Achten Sie prinzipiell auf eine gründliche Planung für den Neubau, aber auch im Bestand. Lassen Sie sich am besten vor Ort von einem Installateur beraten. Dieser kennt die notwendigen Voraussetzungen und weist auf fehlende Komponenten oder Anpassungen hin.

An den Gasanschluss denken

Daneben benötigt eine Brennstoffzellenheizung einen Gasanschluss, bestenfalls über das öffentliche Netz. Dies ist ebenso erforderlich für den Gas-Brennwertkessel, der in die Anlage eingebunden werden sollte, um Spitzenlasten der Heizung abzudecken. Alternativ kann auch eine bereits vorhandene Heizung als  Spitzenlastkessel  dienen.

Auf den Wärmespeicher nicht verzichten

Damit der Betrieb einer Brennstoffzelle in jedem Fall wirtschaftlich bleibt, ist an einen Wärmespeicher zu denken. Dieser bevorratet die erzeugte Heizwärme bis zum Bedarf im Haus und ermöglicht somit eine lange Laufzeit der Heizung. Die Anlage gewinnt gleichzeitig viel elektrische Energie und erwirtschaftet somit auch höhere Einsparungen.

Video: Brennstoffzellenheizung vorgestellt

Im nachfolgenden Video finden Sie alle wichtigen Informationen rund um die Brennstoffzellenheizung. Neben einer kurzen Erklärung zur Funktion erhalten Sie ebenso einen Überblick zu den Vorteilen dieses Heizsystems:

Weiterführende und detaillierte Informationen finden Sie in unserem Beitrag "Vor- und Nachteile der Brennstoffzelle".  

Brennstoffzellenarten – Unterschiede in der Funktion?

Je nach Art der Brennstoffzelle lassen sich auch Unterschiede im Aufbau und in der Funktion feststellen.  Dabei ist die Betriebstemperatur das zentrale Unterscheidungskriterium. Grundsätzlich unterscheiden Experten:

  • Hochtemperatur-Brennstoffzellen
  • Niedertemperatur-Brennstoffzellen

Wie funktioniert eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle?

In Hochtemperatur-Brennstoffzellen läuft die kalte Verbrennung bei Betriebstemperaturen von 550 Grad bis 1.100 Grad Celsius ab. Während es zwar etwas dauert, bis diese erreicht sind, laufen die Zellen auch mit unreinem Wasserstoff zuverlässig. So lässt sich der Brennstoff allein über den Katalysator der Elektrode aus Erdgas gewinnen (reformieren). Ein teurer und energieintensiver externer Reformer ist im Aufbau der Brennstoffzelle nicht nötig. Die Sperrschicht zwischen den beiden Elektroden besteht unter anderem aus einem festen Elektrolyt (Festoxidbrennstoffzelle oder SOFC) oder aus geschmolzenen Karbonaten (Schmelzkarbonatbrennstoffzelle MCFC).

Wie funktioniert eine Niedertemperatur-Brennstoffzelle?

In Niedertemperatur-Brennstoffzellen läuft die kalte Verbrennung hingegen bei Temperaturen von weniger als 100 Grad Celsius ab. Da diese in Betrieb schnell zu erreichen sind, eignen sie sich auch für mobile Anwendungen wie Wasserstoffautos. Die Materialien reagieren hier jedoch sensibel auf Kohlenmonoxid, wodurch sie nur mit möglichst reinem Wasserstoff laufen. Das setzt wiederum einen zusätzlichen Reformer im Aufbau der Brennstoffzelle voraus. Abhängig von der Art der Sperrschicht zwischen positiver und negativer Elektrode unterscheidet man hier:

  • alkalische Zellen (AFC) mit Elektrolyt aus wässriger Kalilauge
  • Polymer-Elektrolyt-Zellen (PEFC oder PEM) mit Membran als Trennschicht
  • Direkt-Methanol-Zellen (DMFC) mit Membran als Trennschicht
  • Phosphor-Säure-Zellen (PAFC) mit Elektrolyt aus nahezu wasserfreier Phosphorsäure

Fazit von Philipp Hermann

Mit der Brennstoffzelle lassen sich sowohl Strom als auch Wärme erzeugen. Dabei überzeugt sie durch hohe Effizienz und Umweltfreundlichkeit. Das ermöglicht die besondere Art der Funktion - die sogenannte kalte Verbrennung. Ein elektrochemischer Prozess findet statt, bei dem Wasserstoff und Sauerstoff kontrolliert miteinander reagieren und damit elektrische sowie thermische Energie erzeugen.

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