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Fußbodenheizung fräsen: Voraussetzungen und Preise

  • von Alexander Rosenkranz
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Wer im Altbau eine Flächenheizung nachrüsten möchte, hat mehrere Systeme zur Auswahl. Ist die Nassverlegung zu aufwendig und fehlt Platz für Dünnschichtsysteme, bietet die Fräsmethode eine effiziente Alternative: Dabei fräsen Fachhandwerker Kanäle in den bestehenden Boden und verlegen darin Heizungsrohre. Wie das Verfahren funktioniert, welche Voraussetzungen gelten und welche Kosten entstehen, lesen Sie hier.

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Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schnelle und saubere Lösung Im Altbau:  Fußbodenheizung per Fräsmethode, da keine zusätzliche Aufbauhöhe entsteht.
  • Voraussetzung: Ihr Estrich muss mindestens 4 cm stark und tragfähig sein.
  • Kosten: Die Preise für Fräsen und Verlegen liegen zwischen 25 und 90 Euro pro Quadratmeter, abhängig von Fläche und Verlegeabstand.
  • Experten-Pflicht: Die Durchführung muss zwingend durch einen Fachhandwerker erfolgen. Das Fräsen in Eigenregie birgt hohe Risiken für die Statik und die Heizung.
  • Förderung: Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie staatliche Fördermittel für die Heizungsoptimierung erhalten.

Fußbodenheizung fräsen: Voraussetzungen für die Installation

Bevor Sie sich für die Fräsmethode entscheiden, müssen die folgenden Bedingungen geprüft und erfüllt werden. Es ist ratsam, die Prüfung durch einen Fachbetrieb vornehmen zu lassen, um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden.

Estrichart und -stärke

  • Eine tragende Schicht von mindestens vier Zentimetern Stärke ist erforderlich.
  • Mit Ausnahme von Gussasphaltestrich kommen nahezu alle Estricharten zum Einsatz (z.  B. Zementestrich, Anhydritestrich). Gussasphaltestrich eignet sich nicht, da die Gefahr besteht, dass sich Risse bilden.
  • Auch in Trockenestrichplatten lässt sich eine Fußbodenheizung fräsen, wenn diese mindestens 20 Millimeter stark sind.

Zustand des Bodens und Bodenbelags

  • Beläge wie Teppich, Laminat oder Vinyl müssen vor der Fräsung entfernt werden.
  • Fliesen oder Steinzeug können unter Umständen liegen bleiben, sofern sie tragfähig und intakt sind. Ein Experte prüft dies vorab, oft mit einer Probebohrung.

Statik und Kellerdeckendämmung

  • Prüfung der Statik: Eine Fräsung beeinflusst die statischen Eigenschaften des Bodens. Ein Fachmann muss daher sicherstellen, dass die Tragfähigkeit des Estrichs und des darunterliegenden Gebäudeteils nicht beeinträchtigt wird.
  • Dämmung:  Mit einer Dämmebene unter der Flächenheizung geht weniger Wärme verloren. Eine  Kellerdeckendämmung  ist ideal, um die Effizienz der Fußbodenheizung zu maximieren und die Heizkosten zu senken.

Tipp:  Um Kosten zu sparen und die Arbeiten zu beschleunigen, können Sie Nebenarbeiten in Eigenregie durchführen. Dazu gehört unter anderem das Anlegen von Durchbrüchen in Decken und Wänden. Diese sind erforderlich, um die Leitungen vom zu beheizenden Raum zum Verteiler und von diesem zur Heizungsanlage zu führen. Fachhandwerker helfen, diese fachgerecht zu planen und zu positionieren.

Ablauf: Fußbodenheizung fräsen in der Praxis

Die Installation der eingefrästen  Fußbodenheizung verläuft dank der Fräsmethode besonders zügig: Rund 100 Quadratmeter lassen sich meist innerhalb eines Arbeitstags fräsen, mit Heizleitungen ausstatten und fachgerecht abdichten. Dabei wird das System direkt in den bestehenden Estrich integriert. Fachhandwerker legen wasserführende  Heizungsrohre in eigens dafür gefräste Kanäle. Die Nuten haben in der Regel einen Verlegeabstand von zehn bis 15 Zentimetern und sind etwa 16 Millimeter tief.

Wichtig: Bevor der neue Bodenbelag aufgebracht wird, befüllt und entlüftet ein Fachunternehmen das Heizsystem und führt eine Dichtheitsprüfung durch.  

Der Prozess im Überblick

  1. Vorbereitung: Bestehenden Bodenbelag und Rückstände entfernen. Estrichboden mit Haft- oder Tiefengrund behandeln. Beschädigungen mit Spachtelmasse ausgleichen.
  2. Markierung und Fräsen: Die Kanäle für die Fußbodenheizung werden nach einem Verlegeplan exakt auf dem Estrichboden markiert und anschließend mit einer speziellen Bodenfräse ausgeschnitten.
  3. Verlegung der Rohre: Die Heizungsrohre werden in die gefrästen Kanäle eingebracht und mit Kleber fixiert.
  4. Anschluss: Die Rohre werden mit dem Heizkreisverteiler verbunden, der wiederum mit der zentralen Heizungsanlage gekoppelt ist.
  5. Verfüllen: Die gefrästen Kanäle werden mit einer speziellen, flexiblen Ausgleichsmasse verschlossen.
  6. Endarbeiten: Nachdem die Ausgleichsmasse getrocknet ist, wird gegebenenfalls eine Trittschalldämmung sowie der neue Bodenbelag verlegt.

Saubere Installation im bewohnten Zustand

Das Aufschlitzen mit der Bodenfräse verursacht viel Staub. Um zu verhindern, dass dieser in den Raum eintritt, sind die Fräsmaschinen mit leistungsstarken Industriestaubsaugern ausgestattet. Diese saugen den Staub an Ort und Stelle auf und verhindern, dass viel Schmutz in den Wohnbereich eindringt. Dadurch ist es auch im bewohnten Zustand möglich, die Fußbodenheizung zu fräsen.

Tipp: Möchten Sie selbst die Nuten für die Fußbodenheizung fräsen? Die Kosten für Leihgeräte liegen zwischen 130 und 160 Euro pro Tag.  

Fußbodenheizung fräsen und Boden dämmen

Mit einer Dämmebene unter der Flächenheizung geht weniger Wärme verloren. Die Dämmstoffe sitzen dabei zum Beispiel an der Decke des Kellers und sorgen für sinkende Heizkosten. Da die sogenannte  Kellerdeckendämmung  einfach und günstig ist, lohnt sie sich immer dann, wenn Sie die Kellerräume nicht beheizen.

Ideale Voraussetzungen für Umweltwärme schaffen

Fußbodenheizungen bieten einen besonders hohen Komfort. Aber auch darüber hinaus gibt es gute Gründe, die für eine Installation sprechen. Aufgrund der niedrigen Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung ist der Betrieb in Kombination mit erneuerbaren Heizsystemen besonders effizient – eine entsprechende Dämmung vorausgesetzt. Wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten und diese mit einer Wärmepumpe und Solarthermie koppeln, können Sie auch im Altbau Heizkosten sparen und die Unabhängigkeit von Energieversorgern steigern.    

© MyImages – Micha / Shutterstock.com

Diese Kosten entstehen beim Fräsen der Fußbodenheizung

Je nach Verlegeabstand der Heizungsrohre kostet eine eingefräste Fußbodenheizung zwischen 25 und 90 Euro pro Quadratmeter – inklusive Fräsen, Leitungen und Verlegung. Zusätzliche Kosten für Durchbrüche und den Anschluss an die bestehende Heizung liegen je nach Gegebenheiten bei 250 bis 1.500 Euro. Eine genaue Kalkulation erhalten Sie von einem Fachhandwerker vor Ort.

Wichtige Kostenfaktoren:

  • Größe der zu fräsenden Fläche (größere Flächen sind pro Quadratmeter oft günstiger)
  • Verlegeabstand der Kanäle (geringerer Abstand bedeutet höhere Kosten)
  • Notwendige Dämmarbeiten (z.  B. Kellerdeckendämmung)
  • Aufwand für die Entfernung des alten Bodenbelags
  • Umfang der Ausbesserungen am Estrich
  • Anschlusskosten für den Heizkreisverteiler und die Heizungsanlage (abhängig von den örtlichen Gegebenheiten)

Hinweis: Darüber hinaus spielt es ebenfalls eine Rolle, wie aufwendig die Entfernung des alten Bodenbelags ist und wie umfangreich der darunter liegende Estrich ausgebessert werden muss.  

Fördermittel reduzieren Kosten für die Flächenheizung

Wer im Bestandsbau nachträglich eine Fußbodenheizung fräsen lässt, kann von Fördermitteln profitieren. Werden alle Anforderungen erfüllt, beteiligt sich der Staat über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) an den Kosten für die Heizungsoptimierung. Umfassende Informationen zu Konditionen, Voraussetzungen und Antragstellung haben wir im Ratgeber zur Förderung der Heizung zusammengestellt.     

Vor- und Nachteile der Fräsmethode

Wer die Fußbodenheizung nachträglich einfräsen lässt, sorgt schnell und sauber für mehr Wohnkomfort. Das Heizsystem reagiert ohne große Verzögerung und benötigt keine zusätzliche Aufbauhöhe. Fast alle Estricharten kommen zum Einsatz und teilweise müssen Sie nicht einmal Fließen oder Natursteinbeläge entfernen.

Nachteilig ist jedoch, dass die Heizsysteme weniger Energie im Boden speichern. Außerdem geht Wärme nach unten verloren, wenn keine ausreichende Dämmung vorhanden ist. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick. Ausführliche Informationen erhalten Sie im Beitrag "Vor- und Nachteile der Fußbodenheizung".  

VORTEILENACHTEILE
Schnelle und saubere MontageGeringe Speicherfähigkeit des Bodens
Reaktionsfreudig und komfortabel Wärmeverlust nach unten, wenn keine ausreichende Dämmung vorhanden ist
Keine zusätzliche Aufbauhöhe erforderlichNicht für alle Estrich-Arten oder Holzdecken geeignet
Optimale Voraussetzung für den Betrieb von Wärmepumpe und SolarthermieErhöhte Staubentwicklung beim Einbau (wird abgesaugt, bleibt aber ein Faktor)
Nahezu alle Estrich-Arten kommen zum EinsatzRisiko von Schäden bei unsachgemäßer Ausführung
Fliesen oder Steinzeug können teilweise liegen bleibenArbeiten erfordern einen Fachhandwerker

Kurze Reaktionszeiten der Flächenheizung

Wenn Fachhandwerker die Fußbodenheizung in den Estrich fräsen, liegen die Heizungsrohre dicht unter dem Bodenbelag. Die Wärme hat einen kurzen Weg und kommt sehr schnell in den gewünschten Räumen an. Bei konventionellen Systemen erwärmt sie hingegen erst den dicken Estrich und ist dadurch sehr träge.

Ob es sich lohnt, die Fußbodenheizung nachträglich einfräsen zu lassen? Eine Antwort auf diese Frage ist pauschal nicht möglich. Zu unterschiedlich sind die örtlichen Gegebenheiten. Ist eine ausreichende Dämmung vorhanden, profitieren Sie mit diesem System allerdings schnell und effizient von mehr Komfort und schaffen optimale Voraussetzung für den Betrieb von Wärmepumpe und Solarthermie.  

FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten

Kann ich die Fußbodenheizung selbst fräsen?

Davon ist dringend abzuraten. Die Kosten für Leihgeräte sind zwar überschaubar, doch das Fräsen erfordert großes handwerkliches Geschick, spezielles Know-how über Estricharten und die Statik des Bodens. Unsachgemäße Durchführung kann zu erheblichen Schäden am Estrich und am Gebäude führen. Zudem entfällt bei Eigenleistung jeglicher Garantieanspruch.

Wie viel Staub entsteht beim Fräsen?

Die speziellen Fräsmaschinen sind mit leistungsstarken Industriestaubsaugern ausgestattet. Der Staub wird direkt an Ort und Stelle aufgesaugt, wodurch eine saubere Installation auch in bewohnten Räumen möglich ist. Eine vollständige Staubfreiheit ist jedoch nicht garantiert.

Wie lange dauert die Installation?

Die Installation ist vergleichsweise schnell. Etwa 100 Quadratmeter können an einem Arbeitstag gefräst, mit Rohren belegt und wieder verschlossen werden. Die Fläche ist danach schnell wieder nutzbar.

Kann ich das Anlegen von Durchbrüchen selbst durchführen?

Um die Kosten zu senken, können Sie das Anlegen von Durchbrüchen in Decken und Wänden in Eigenregie durchführen. Die Planung und Positionierung dieser Durchbrüche sollte jedoch unbedingt in Absprache mit dem Fachhandwerker erfolgen.

Warum eignet sich die Fräsmethode besonders für Wärmepumpen?

Die Heizungsrohre liegen dicht unter dem Bodenbelag, wodurch die Wärme schnell an den Raum abgegeben wird. Das System benötigt eine niedrige Vorlauftemperatur, was den Betrieb von Wärmepumpen besonders effizient macht.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Die Fußbodenheizung zum Fräsen lässt sich schnell und ohne viel Schmutz installieren. Sie ist besonders für Altbauten geeignet, setzt aber eine entsprechende Dämmung voraus. Ohne diese geht viel Wärme verloren und die Heizkosten steigen. Wer alle Voraussetzungen erfüllt, profitiert allerdings von vielen Vorteilen.

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