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Fußbodenheizung fräsen: Voraussetzungen und Preise

  • von Alexander Rosenkranz
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Wer im Altbau eine Flächenheizung verlegen möchte, hat verschiedenste Systeme zur Auswahl. Während die klassische Nassverlegung unter dem Estrich mit viel Arbeit verbunden ist, reicht die Aufbauhöhe für Dünnschichtsysteme nicht immer aus. Es gibt aber eine weitere Alternative. Wenn Sie die Fußbodenheizung fräsen lassen,  schlitzen Fachhandwerker Kanäle in den Fertigfußboden. In diesen werden dann die Heizungsrohre verlegt. Wie das funktioniert, was zu beachten ist und mit welchen Kosten Sie für das Einfräsen der Fußbodenheizung rechnen müssen, haben wir im Folgenden zusammengefasst.  

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Ergänzung der Flächenheizung im Bestand

Die  Fußbodenheizung  zum Einfräsen lässt sich direkt in den bestehenden Estrich integrieren. Dazu legen Fachhandwerker wasserführende Rohre in eigens dafür gefräste Kanäle. Die Nuten haben in der Regel einen Verlegeabstand zwischen zehn und 15 Zentimetern und sind etwa 16 Millimeter tief. Anschließend sichern sie die Leitungen mit temperaturbeständigem Kleber im Boden, bevor sie die Schlitze mit einer speziellen Ausgleichsmasse verschließen. Die  Heizungsrohre  sind über einen oder mehrere Verteiler mit der Heizungsanlage verbunden. Nimmt diese den Betrieb auf, leitet sie heißes Heizungswasser durch das System. Die Wärme geht zunächst an den Boden und vergleichsweise schnell auch an den darüber liegenden Raum über.

Wichtig: Bevor der neue Bodenbelag aufgebracht wird, befüllt und entlüftet ein Fachunternehmen das Heizsystem und führt eine Dichtheitsprüfung durch.  

Fußbodenheizung fräsen: Schritte im Überblick

  1. Bestehenden Bodenbelag und Rückstände entfernen.
  2. Estrichboden mit Haft oder Tiefengrund behandeln.
  3. Beschädigungen mit Spachtelmasse ausgleichen.
  4. Kanäle für die Fußbodenheizung fräsen.
  5. Fußbodenheizungsrohre in die Kanäle einbringen.  
  6. Anschluss der Rohre an den Heizkreisverteiler.  
  7. Fläche mit Ausgleichsestrich verschließen.  
  8. Trittschalldämmung sowie neuen Bodenbelag verlegen.  

Saubere Installation im bewohnten Zustand

Das Aufschlitzen mit der Bodenfräse verursacht viel Staub. Um zu verhindern, dass dieser in den Raum eintritt, sind die Fräsmaschinen mit leistungsstarken Industriestaubsaugern ausgestattet. Diese saugen den Staub an Ort und Stelle auf und verhindern, dass viel Schmutz in den Wohnbereich eindringt. Dadurch ist es auch im bewohnten Zustand möglich, die Fußbodenheizung zu fräsen.

Tipp: Möchten Sie selbst die Nuten für die Fußbodenheizung fräsen? Die Kosten für Leihgeräte liegen zwischen 130 und 160 Euro pro Tag.  

Fußbodenheizung fräsen und Boden dämmen

Mit einer Dämmebene unter der Flächenheizung geht weniger Wärme verloren. Die Dämmstoffe sitzen dabei zum Beispiel an der Decke des Kellers und sorgen für sinkende Heizkosten. Da die sogenannte Kellerdeckendämmung einfach und günstig ist, lohnt sie sich immer dann, wenn Sie die Kellerräume nicht beheizen.

Ideale Voraussetzungen für Umweltwärme schaffen

Fußbodenheizungen bieten einen besonders hohen Komfort. Aber auch darüber hinaus gibt es gute Gründe, die für eine Installation sprechen. Aufgrund der niedrigen Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung ist der Betrieb in Kombination mit erneuerbaren Heizsystemen besonders effizient – eine entsprechende Dämmung vorausgesetzt. Wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten und diese mit einer Wärmepumpe und Solarthermie koppeln, können Sie auch im Altbau Heizkosten sparen und die Unabhängigkeit von Energieversorgern steigern.    

© MyImages – Micha / Shutterstock.com

In wenigen Tagen zu mehr Wohnkomfort

Lassen Sie eine Fußbodenheizung einfräsen, ist der Aufwand vergleichsweise überschaubar. Im Vergleich zu konventionellen Systemen sind die Arbeiten hier bereits nach wenigen Tagen abgeschlossen. Etwa 100 Quadratmeter Fläche lassen sich an einem Arbeitstag fräsen, mit Leitungen belegen und fachgerecht abdichten. Größere Bauarbeiten bleiben aus und sie können die betroffenen Zimmer schnell wieder nutzen.

Kurze Reaktionszeiten der Flächenheizung

Wenn Fachhandwerker die Fußbodenheizung in den Estrich fräsen, liegen die Heizungsrohre dicht unter dem Bodenbelag. Die Wärme hat einen kurzen Weg und kommt sehr schnell in den gewünschten Räumen an. Bei konventionellen Systemen erwärmt sie hingegen erst den dicken Estrich und ist dadurch sehr träge.

Fußbodenheizung fräsen: Die Voraussetzungen

Um die Kanäle für die Fußbodenheizung einfräsen zu können, ist eine tragende Schicht von mindestens vier Zentimetern Stärke erforderlich. Mit Ausnahme von Beton und Gussasphalt kommen dafür nahezu alle Estricharten zum Einsatz. Selbst in Trockenestrichplatten lässt sich die Fußbodenheizung fräsen, wenn diese mindestens 20 Millimeter stark sind.

Hinweis: Möchten Sie eine Fußbodenheizung einfräsen, eignet sich Gussasphaltestrich nicht. Grund dafür ist die erhöhte Gefahr, dass sich Risse im Estrich bilden.  

Bodenbelag entfernen oder liegen lassen?

Beläge wie Teppich, Laminat oder Vinyl sind zu entfernen, bevor Fachhandwerker die Fußbodenheizung einfräsen. Fliesen oder Steinzeug kann hingegen teilweise liegen bleiben. Wichtig ist dabei, dass die Oberböden tragfähig und intakt sind. Ob das der Fall ist, prüft ein Experte vor der Verlegung. In der Regel führt dieser dazu eine Probebohrung durch.  

Durchbrüche erstellen und Wege freiräumen

Um Kosten zu sparen und die Arbeiten zu beschleunigen, ist es ratsam, Nebenarbeiten in Eigenregie durchzuführen. Dazu gehört unter anderem das Anlegen von Durchbrüchen in Decken und Wänden. Diese sind erforderlich, um die Leitungen vom zu beheizenden Raum zum Verteiler und von diesem zur Heizungsanlage zu führen. Fachhandwerker helfen, diese fachgerecht zu planen und zu positionieren.

Fußbodenheizung fräsen: Diese Kosten entstehen

Abhängig vom Verlegeabstand der Heizungsrohre liegen die Preise zwischen 25 und 90 Euro pro Quadratmeter. Je größer die Abstände, desto günstiger wird es. Im Preis inbegriffen sind die Kosten für das Fräsen, die Leitungen und deren Verlegung. Für Durchbrüche und den Anschluss an die eigene Heizung fallen teilweise zusätzliche Kosten an. Diese hängen von den örtlichen Gegebenheiten ab und liegen zwischen 250 und 1.500 Euro. Möchten Sie eine Fußbodenheizung fräsen und die Kosten vorab genauer einschätzen, erhalten Sie  von einem Fachhandwerker aus Ihrer Region zuverlässige Angaben.

Wichtige Kostenfaktoren:

  • Größe der zu fräsenden Fläche
  • Verlegeabstand der Kanäle
  • notwendige Dämmarbeiten

Darüber hinaus spielt es ebenfalls eine Rolle, wie aufwendig die Entfernung des alten Bodenbelags ist und wie umfangreich der darunter liegende Estrich ausgebessert werden muss.  

Förderung reduziert Kosten für das Einfräsen der Fußbodenheizung

Wer im Bestandsbau nachträglich eine Fußbodenheizung fräsen lässt, kann von Fördermitteln profitieren. Werden alle Anforderungen erfüllt, beteiligt sich der Staat über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) an den Kosten für die Heizungsoptimierung. Umfassende Informationen zu Konditionen, Voraussetzungen und Antragstellung haben wir im Ratgeber zur Förderung der Heizung zusammengestellt.     

Vor- und Nachteile: Lohnt sich die Flächenheizung?

Wer die Fußbodenheizung nachträglich einfräsen lässt, sorgt schnell und sauber für mehr Wohnkomfort. Das Heizsystem reagiert ohne große Verzögerung und benötigt keine zusätzliche Aufbauhöhe. Fast alle Estricharten kommen zum Einsatz und teilweise müssen Sie nicht einmal Fließen oder Natursteinbeläge entfernen. Nachteilig ist jedoch, dass die Heizsysteme weniger Energie im Boden speichern. Außerdem geht Wärme nach unten verloren, wenn keine ausreichende Dämmung vorhanden ist. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick. Ausführliche Informationen erhalten Sie im Beitrag "Vor- und Nachteile der Fußbodenheizung".  

VORTEILENACHTEILE
schnelle und saubere Montagegeringe Speicherfähigkeit des Bodens
reaktionsfreudig und komfortabel  ohne Dämmung geht Wärme verloren
keine zusätzliche Aufbauhöhe  
ideal in Kombination mit erneuerbaren Energien  

Ob es sich lohnt, die Fußbodenheizung nachträglich einfräsen zu lassen? Eine Antwort auf diese Frage ist pauschal nicht möglich. Zu unterschiedlich sind die örtlichen Gegebenheiten. Ist eine ausreichende Dämmung vorhanden, profitieren Sie mit diesem System allerdings schnell und effizient von mehr Komfort und schaffen optimale Voraussetzung für den Betrieb von Wärmepumpe und Solarthermie.  

Fazit von Alexander Rosenkranz

Die Fußbodenheizung zum Fräsen lässt sich schnell und ohne viel Schmutz installieren. Sie ist besonders für Altbauten geeignet, setzt aber eine entsprechende Dämmung voraus. Ohne diese geht viel Wärme verloren und die Heizkosten steigen. Wer alle Voraussetzungen erfüllt, profitiert allerdings von vielen Vorteilen.

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