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Elektrische Fußbodenheizung: Wann lohnt sie sich?

  • von Alexander Rosenkranz
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Die elektrische Fußbodenheizung bringt Wärme sonnengleich in den Raum ein. Denn sie besteht aus Heizmatten, die unter oder über dem Estrich im Bodenaufbau liegen. Während die Heizung in unsanierten Altbauten hohe Heizkosten verursacht, setzen Bauherren moderner Energiesparhäuser immer häufiger auf die Technik. Warum das so ist und wie eine elektrische Fußbodenheizung funktioniert, erklären wir im folgenden Text.  

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Elektrische Fußbodenheizung: Vorteile und Nachteile

Niedrige Aufbauhöhen, schnelle Reaktionszeiten und vergleichsweise geringe Anschaffungskosten: Das sind größten Vorteile einer elektrischen Fußbodenheizung. Hinzu kommen der wartungsfreie Betrieb und die angenehme Wohlfühlwärme, die das Heizsystem über den Boden in jeden Raum einbringt. Elektro-Fußbodenheizungen sind dabei mit vielen Bodenbelägen kombinierbar und oft direkt unter diesen zu installieren. Sie arbeiten besonders günstig mit  Photovoltaik-Strom, können in unsanierten Altbauten aber auch hohe Heizkosten verursachen. Und zwar immer dann, wenn sie mit konventionellem Strom aus dem Netz als Alleinheizung arbeiten. Nachteilig ist dann auch der hohe CO2-Ausstoß. Dieser entsteht bei der Stromerzeugung in Höhe von 401 Gramm pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Eine Gasheizung emittiert pro Kilowattstunde lediglich 240 Gramm CO2, bei einer Pelletheizung sind es sogar nur 25 Gramm.

Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Vorteile und Nachteile einer elektrisch betriebenen Fußbodenheizung im Überblick.

VORTEILE  NACHTEILE
sehr geringe Aufbauhöhe, daher optimal für Renovierungen geeignethohe Heizkosten bei Betrieb als Alleinheizung mit Netzstrom
schnelle Reaktionszeit bei Verlegung unter dem Bodenbelag  hoher CO₂-Ausstoß bei Betrieb mit Netzstrom (Strommix: 401 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde)
vergleichsweise geringe Anschaffungskosten  
wartungsfreier Betrieb des Heizsystems  
vor Ort entstehen keine Emissionen  
Strahlungswärme wirbelt keinen Staub auf, daher ideal für Allergiker (trifft auch auf wasserführende  Fußbodenheizung  zu)  
hohe  Behaglichkeit  durch gleichmäßige Strahlungswärme  
mit vielen Bodenbelägen kombinierbar  
Verlegung direkt unter dem Bodenbelag möglich  
günstiger Betrieb mit Strom aus der Photovoltaik (setzt große Anlage, Speicher und energiesparendes Gebäude voraus)  

Der Vergleich zeigt: Die elektrische Fußbodenheizung hat mehr Vorteile als Nachteile. Und dennoch: Passen die örtlichen Gegebenheiten nicht, lassen hohe Heizkosten alle Vorteile schnell vergessen. Aus diesem Grund empfehlen wir eine individuelle Beratung und Planung durch einen Installateur oder einen Energieberater, bevor Sie eine Elektro-Fußbodenheizung kaufen.  

Aufbau und Funktionsweise des elektrischen Heizsystems  

Als  Elektroheizung  kommt das Flächenheizsystem ohne zentralen Wärmeerzeuger oder aufwendige Wärmeverteilung aus. Denn thermische Energie entsteht in Heizmatten oder Heizfolien immer genau dort, wo sie benötigt wird: Direkt im Raum unter dem Bodenbelag oder dem Estrich.

Elektro-Fußbodenheizung mit Heizmatten oder Heizfolien

Möglich ist das durch Heizleiter, die sich unter Spannung erwärmen. Diese bestehen bei Heizmatten aus dünnen Drähten, die Hersteller in kleinen Schlaufen auf flexible Gewebe kleben. Heizfolien nutzen dünne Heizstreifen als Heizleiter. Diese befinden sich auf einer Folie, die sich genau wie die Heizmatte im Raum ausrollen lässt. Während Matten vor allem für Stein- und Fliesenböden geeignet sind, kommen die sehr flachen und ebenen Heizfolien direkt unter Laminat, Vinyl oder Parkett zum Einsatz.

© heizung.de

Elektrischer Anschluss an das Stromnetz im Haus

Strom kommt erst einmal aus dem Netz im Haus. Dazu schließt ein Fachhandwerker die elektrische Fußbodenheizung fest an dieses an. Vor allem bei Altbauten ist dabei zu prüfen, ob die entsprechenden Stromkreise im Haus ausreichend abgesichert sind. Ist das nicht der Fall, muss der Fachhandwerker unbedingt nachbessern, um die Elektro-Fußbodenheizung sicher betreiben zu können.

Die Heizleistung der elektrischen Fußbodenheizung

Arbeitet die Fußbodenheizung elektrisch, erreicht sie in der Regel eine Leistung von 100 bis 160 Watt pro Quadratmeter (W/m²). Die individuelle Leistung ist modellabhängig und in den Produktunterlagen ersichtlich. Wie viel Wärme Sie benötigen, richtet sich nach der Raumgröße, dem Einsatz der Heizung und dem energetischen Zustand Ihres Hauses. Eine  Heizlastberechnung  gibt hier Aufschluss.

Wichtig zu wissen:  Geht es lediglich um die  Fußbodentemperierung  der Bodenflächen, kommen Sie mit einer geringeren Leistung aus.

Regelung und Temperaturüberwachung der Heizung

Viele Sanierer Fragen sich: “Wie kann ich die Temperatur bei einer Elektro-Fußbodenheizung einstellen?“. Die Antwort hängt vom Einsatz der Heizsysteme ab. Bei Vollheizungen kommt ein  Raumtemperaturregler  zum Einsatz. Dieser kann kabelgebunden oder kabellos mit den Heizflächen verbunden sein. Er überwacht die Temperaturen im Haus und passt die Leistung entsprechend Ihrer Einstellung automatisch an. Abhängig vom Leistungsumfang der Regler können Sie an diesen nur die Raumtemperatur wählen oder sogar Heizzeiten einprogrammieren. Einige Geräte überwachen außerdem die Betriebsstunden oder sind mit einer Kindersicherung ausgestattet. Auch die Einbindung in ein  Smart Home  ist abhängig vom gewählten Modell möglich.

Nutzen Sie die Elektro-Fußbodenheizung nur zum Temperieren der Böden, lässt sich die Leistung mit einem Regler samt Bodenfühler einstellen. Der  Temperaturfühler  meldet die Bodentemperatur ständig an den Regler, der die Heizleistung drosselt, wenn der gewünschte Wert erreicht ist.

Ähnlich funktioniert auch der Schutz vor zu hohen Bodentemperaturen. Denn auch dazu sitzen Bodentemperaturfühler im Fußbodenaufbau. Die Sensoren informieren den Regler, der die Leistung der angebundenen Heizflächen bei zu hohen Temperaturen herunterfährt.

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Elektrische Fußbodenheizung verlegen: So klappt es

Die einfache und schnelle Verlegung ist eines der größten Vorteile dieses Heizsystems. Denn dazu genügt es, Heizmatten oder Heizfolien auszurollen und mit dem Stromnetz zu verbinden. Wie das im Detail funktioniert und welche Bodenbeläge infrage kommen, hängt vom System selbst ab.

Speicher- oder Direktheizung: Verlegung unter oder über Estrich 

Wasserführende Flächenheizungen liegen in aller Regel unter einer starken Schicht Estrich. Diese verteilt die Lasten aus dem Raum gleichmäßig auf den Unterboden und wirkt zudem als Wärmespeicher. Diese Funktion macht sich auch die Elektro-Teilspeicherheizung zunutze. Denn die elektrische Fußbodenheizung ist unter dem Estrich zu verlegen. Sie arbeitet mit günstigerem Nachtstrom  und lädt sich mit diesem auf. Am Tage gibt sie die thermische Energie dann zeitversetzt an den Raum ab. Da die Regelung der Nachtspeicherheizung kompliziert und unsicher ist, lohnt sich diese Art der Elektro-Fußbodenheizung kaum. Günstiger ist die Verlegung als Direktheizung auf dem Estrich. Das ist nicht nur einfacher und schneller, die Heizflächen haben so auch eine deutlich kürzere Reaktionszeit.

Elektrische Fußbodenheizung auf Holzdielen: In vielen Fällen ist es möglich, die Flächenheizung auch auf Holzdielen zu verlegen. Dazu verschrauben Sie diese, um die Eigenbewegung des Bodens zu unterbinden. Anschließend grundieren Sie den Boden. Sie verspachteln ein Kunststoffgewebe und verschließen alle Öffnungen. Ist das erledigt, folgen ein umlaufender Randdämmstreifen und eine faserverstärkte Ausgleichsmasse, die den perfekten Untergrund für die neue Fußbodenheizung bietet.

Die richtige Verlegung der elektrischen Flächenheizung  

Arbeitet die Fußbodenheizung elektrisch, lassen sich Heizmatten oder Heizfolien direkt auf dem Estrich ausrollen. Bei festen und ebenen Untergründen ist die Verlegung sogar über Fliesen möglich, ohne diese aufwendig herausreißen zu müssen. Möglich ist das in 7 einfachen Schritten:

  • Schritt 1:  Planen Sie die Verlegung vorab. Wichtig ist es, die Anordnung der Heizmatten, den Einbauort der Bodensensoren sowie die Laufbahn der Sensor- und Netzkabel vorab festzulegen.
  • Schritt 2:  Fräsen Sie eine Nut in den Boden, in der sich Netzkabel und Temperaturfühler einlegen lassen.
  • Schritt 3:  Reinigen Sie den Boden und sorgen Sie für eine ebene Oberfläche.
  • Schritt 4:  Entfernen Sie die Schutzfolie auf Heizmatten oder Heizfolien und verlegen die elektrische Fußbodenheizung im Raum. Bei Richtungsänderungen durchtrennen Sie die Matte. Achtung: Nicht den Heizleiter durchschneiden.
  • Schritt 5:  Vergießen Sie geeigneten Kleber oder Fließestrich auf der Elektro-Fußbodenheizung und ziehen Sie die Schicht glatt ab.
  • Schritt 6:  Warten Sie die vom Hersteller vorgegebene Aushärtezeit ab. Anschließend können Sie den Bodenbelag verlegen.
  • Schritt 7:  Lassen Sie die elektrischen Leitungen durchmessen. Anschließend kann ein Elektriker die Heizung anschließen.
© Bilanol / Shutterstock.com

Wichtige Tipps zum Verlegen elektrischer Heizsysteme  

Grundsätzlich können Sie eine elektrische Fußbodenheizung selbst verlegen. Lassen Sie sich vorher von einem Systemanbieter beraten. Dieser hilft Ihnen auch dabei, einen Verlegeplan zu erstellen. Bevor Sie oder Fachhandwerker die Heizflächen einbringen, prüfen Sie die Dämmung nach unten. Über dem Erdboden oder unbeheizten Räumen verhindert eine entsprechende Dämmebene, dass Heizwärme nach unten verschwindet. Sinnvoll ist unter anderem eine  Kellerdeckendämmung.

Den Bodentemperaturfühler positionieren Sie in der Nähe des Thermostats. Er sollte zwischen zwei Heizmatten oder Heizfolien liegen und sich auf gleicher Höhe befinden.

Sind Dehnfugen im Estrich vorhanden, verlegen Sie die Heizleiter in mehreren Feldern. Unter elastischen Bodenbelägen (Teppich, Laminat, Vinyl) ist außerdem eine stärkere Ausgleichsschicht einzuplanen. Fließestrich oder Systemkleber sollten hier mindestens fünf bis zehn Millimeter stark sein.

Welcher Bodenbelag eignet sich für eine elektrische Fußbodenheizung?  

Geht es um den passenden Bodenbelag, gibt es in der Praxis kaum Einschränkungen. So eignen sich:

  • Laminat
  • Parkett
  • Vinyl
  • Kork
  • Holzdielen
  • PVC
  • Teppich
  • Fliesen
  • Marmor
  • Granit

Wichtig ist in jedem Fall, dass die Bodenbeläge für den Einsatz über einer elektrischen Fußbodenheizung geeignet sind. Ob das der Fall ist, erkennen Sie in der Regel in den Herstellerunterlagen. Planen Sie die Verlegung von Laminat, Parkett oder Kork, sollten Sie ein Heizsystem mit geringerer Heizleistung (50 bis 140 W/m²) wählen, um den Boden nicht zu beschädigen. Bei Holzdielen kann es durch die hohe Dämmwirkung etwas dauern, bis die Wärme im Raum ankommt. Optimal geeignet sind Vinyl- sowie Fliesen- oder Steinböden.

Preise und Kosten: Die Gegebenheiten entscheiden  

Die elektrische Fußbodenheizung kostet 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Die Preise der Komplettsysteme sind dabei geringer, je größer die zu belegende Fläche ausfällt. Eine konkrete Aussage ist daher nur auf Basis einer groben Planung möglich.

Heizkosten hängen von Haus und Nutzung ab  

Ähnlich verhält es sich bei den Kosten im laufenden Betrieb. Denn diese hängen von der Heizleistung, der Heizfläche und der Betriebszeit ab. Läuft eine elektrische Fußbodenheizung mit einer Leistung von 150 W/m² auf 20 Quadratmetern zehn Stunden voll durch, kostet das bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde (Stand 2020) rund neun Euro.

Berechnung der Stromkosten

(Leistung [in W/m²] / 1.000) x Fläche [in m²] x Betriebszeit [in h] x Strompreis [in €/kWh] = Stromkosten [in Euro]

Dabei handelt es sich jedoch um einen Maximalwert. Denn je effizienter das Gebäude ist und je höher die Außentemperaturen sind, umso weniger Leistung benötigt die elektrische Heizung. So sind die Kosten in einem Niedrigstenergiehaus deutlich geringer als in einem unsanierten Altbau. Wir empfehlen, die Energiekosten vorab mit einem Energieberater zu berechnen. Auf diese Weise bekommen Sie eine fundierte Entscheidungsgrundlage für oder gegen die Elektro-Fußbodenheizung.

Einsatzbereiche: Wann lohnt sich die Elektroheizung?

Die Elektroheizung eignet sich vor allem als Zusatzheizung, etwa zum Temperieren kalter Fußböden in Altbauten. So sorgt sie für warme Füße in Bädern oder Küchen, wenn die konventionelle Heizung ausgeschaltet bleibt. Hier ist die Leistung geringer und die Kosten fallen nicht so hoch aus.

Ein weiterer Einsatzbereich ist der Neubau energiesparender Gebäude. In diesen lassen sich die Systeme mit einer Photovoltaikanlage, einem Stromspeicher und einer sogenannten Strom-Cloud kombinieren. Der Speicher versorgt die Heizung dabei in der Übergangszeit mit Strom. Im Winter bekommt die Fußbodenheizung elektrische Energie aus der Cloud, in die Sie Überschussstrom aus dem Sommer eingespeist haben. Bei einem solchen System kommt es auf eine individuelle und detaillierte Planung an. Durch die geringen Anschaffungskosten und die wegfallenden Ausgaben für Wartung und Instandhaltung kann sich eine elektrische Fußbodenheizung aber durchaus lohnen.

Als Alleinheizung im unsanierten Altbau ist die strombasierte Flächenheizung häufig nicht geeignet. Auch wenn Sie sich günstig und einfach einbauen lässt, verursacht die Anlage hier doch sehr hohe Stromkosten.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Die elektrische Fußbodenheizung bringt wohlige Strahlungswärme in den Raum ein. Sie lässt sich einfach installieren und ist günstig in der Anschaffung. Damit sich die Technik lohnt, darf das Haus aber nicht zu viel Energie benötigen. Denn dann wären die Heizkosten zu hoch. Interessant ist die Kombination mit Photovoltaik, Stromspeicher und Strom-Cloud im energiesparenden Neubau.

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