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Elektroheizung als Speicherheizung: alle Typen und Systeme

  • von Philipp Hermann
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Elektroheizungen werden meistens als Direktheizungen eingesetzt. In Form eines Heizstrahlers oder einer Infrarotheizung bieten sie eine schnelle Erwärmung in kleinen Bereichen an. Neben der Direktheizung gibt es auch die Speicherheizung als Elektroheizung. Die bekanntesten dieser Art sind die Nachtspeicheröfen und Radiatoren. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen mobilen und fest installierten Systemen.

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Funktionsweise der Speicherheizungen

Während konventionelle Heizlösungen thermische Energie schnell an den Raum abgeben, sind elektrische Speicherheizungen mit einem Puffer ausgestattet. Dieser besteht aus unterschiedlichen Materialien und soll bereits erzeugte Wärme im Gerät bevorraten. Auf diese Weise ist es möglich, Räume auch ohne Stromversorgung weiter mit Wärme zu versorgen. Sinnvoll ist das zum Beispiel dann, wenn Strom aus einer Photovoltaikanlage im Überschuss vorhanden ist. Die Speicherheizung kann die elektrische Energie in Wärme umwandeln und diese dann zeitversetzt an den Raum abgeben. Ein weiteres Beispiel ist die Nachtspeicherheizung. Diese wandelt günstigen Nachtstrom in thermische Energie um, die sie dann am folgenden Tag an den Raum abgibt. 

Fest installierte Systeme als Speicherheizung

Fest installierte Speicherheizungen werden unter anderem an eine Wand montiert. Sie haben als Speichermedium in der Regel einen Festkörper, der aus Schamotte oder Naturstein besteht. Diese mineralischen Speichersteine benötigen zwar einige Zeit, bis sie auf Betriebstemperatur sind - dafür geben sie auch nach dem Ausschalten der Stromzufuhr noch Energie ab. 

© Jürgen Fälchle / Fotolia

Speicherheizung mit Schamotte

Bei der Speicherheizungen mit Schamottekern  (auch  Elektroheizung mit Schamottekern  oder Flächenspeicherheizung) werden künstlich hergestellte Steine als Speichermedium verwendet. Diese Heizungen sind vor allem als  Nachtspeicheröfen  bekannt. Sie kamen in den 1950er Jahren in Mode, um überschüssigen Nachtstrom schlecht regelbarer Kohlekraftwerke nutzen zu können. Heute lässt sich die Stromerzeugung besser regeln, wodurch der sogenannte Nacht- oder Heizstrom teurer geworden ist. Die finanziellen Vorteile der Heizlösungen fallen weg und das Beheizen von Gebäuden allein mit der Speicherheizung ist vergleichsweise kostenintensiv.  

Speicherheizung mit Naturstein

Moderne Elektroheizungen sind als  Infrarotstrahler  auch als Speicherheizungen verfügbar. Bei diesen wird die Heizmatte in eine Marmor- oder Schieferplatte integriert. Ihre Speicherwirkung ist zwar nicht so groß wie bei den Schamottekern-Heizungen, dafür reagieren sie auch schneller auf geänderte Temperaturanforderungen. Die Speicherheizungen lassen sich unkompliziert aufstellen und einfach an die Steckdose anschließen. Von Vorteil ist außerdem, dass die Systeme sehr dekorativ sind.

Mobile Systeme als Speicherheizung

Mobile Elektroheizungen mit Speichermedium werden als "Radiatoren" vertrieben. Sie haben aufgrund der Gewichtsersparnis und komfortablen Handhabung eine Flüssigkeit als Speichermedium. Zum Einsatz kommt dabei Öl oder Wasser.

Speicherheizung mit Ölfüllung

Ölgefüllte Radiatoren haben den Vorteil, dass sie keine innere Korrosion haben. Das Öl wirkt nicht nur als Speichermedium, sondern auch als Rostschutz. Sie haben aber den Nachteil, dass sie im vollen Füllzustand geliefert und nicht nachgefüllt werden können. Theoretisch ist eine Ölnachfüllung Sache des Kundendienstes. In der Regel wird aber der Neukauf empfohlen. Dies ist aufgrund der günstigen Preise für diese Heizungen die bessere Wahl.

Elektrische Öl-Radiatoren werden als Flachheizkörper oder als Rippenheizkörper geliefert. Flachheizkörper haben eine große Strahlfläche und nur eine geringe Ölfüllung. Darum werden sie mitunter zu den Direktheizungen gezählt. Rippen-Radiatoren ähneln durch ihre ausgeprägte Rippenstruktur älteren Gliederheizkörpern. Da sie wesentlich voluminöser als Flachheizkörper sind, werden sie nur in kleinen Bauformen geliefert. Sie würden sonst zu schwer werden.

Speicherheizung ohne Ölfüllung

Radiatoren mit Wasserfüllung haben als Hauptargument die ökologische Unbedenklichkeit. Sie werden als "Ölfreie Öko-Radiatoren" beworben. Bei diesen ist eine eigene Nachfüllung mit Wasser und Glykol in der Regel möglich. Genaue Auskunft gibt die Bedienungsanleitung. Wasser gefüllte Radiatoren sind ebenfalls nur als Kleinheizkörper verfügbar, da sie sonst zu schwer und zu unhandlich würden.

Vor- und Nachteile der Speicherheizung

Vorteile der Speicherheizung

Speicherheizungen als Elektroheizung sind preiswert in der Anschaffung. Normale, mobile Radiatoren sind schon ab 35 Euro im Handel erhältlich. Für 70 bis 100 Euro erhält man bereits größere Geräte, mit denen sich auch ein Raum aufheizen lässt. Speicherheizungen zur Wandmontage kosten ähnlich viel, benötigen aber einen professionellen Elektriker zur Montage. Ihre Leistungsaufnahme ist sehr groß, weswegen sie in der Regel an einen separaten Stromkreis angeschlossen werden. Elektro-Speicherheizungen sind wesentlich preiswerter in Kauf und Montage als eine normale Zentralheizung. Als Infrarot-Naturstein-Kombination sind sie zudem sehr dekorativ.

Elektro-Speicherheizungen sind außerdem sehr sicher. Korrekt angewendet, geht von ihnen keinerlei Brandgefahr aus. Das unterscheidet sie von den Elektro-Heizstrahlern, welche durch ihren rot glühenden Heizstab einen großen Sicherheitsabstand benötigen. Flüssigkeitsbetriebene Radiatoren sind zudem vollkommen unempfindlich bei direkter Abdeckung. Das Trocknen von nassen Textilien durch Auflegen auf einen Radiator ist deshalb in der Regel unproblematisch. Vorsicht aber bei Festkern-Speicherheizungen: Eine Nachtspeicherheizung erlaubt in der Regel keinerlei Abdeckung.

Nachteile der Speicherheizung

Wie alle Elektroheizungen sind Speicherheizungen allerdings sehr teuer im Unterhalt. Für ein normal gedämmtes Haus mit 100 Quadratmetern Wohnfläche können bei reinem Elektro-Heizbetrieb mehr als 3.000 Euro an Heizkosten entstehen. Das macht sie als durchgängig verwendetes Heizsystem unwirtschaftlich.

Sinnvoller Einsatz der Speicherheizung

Die niedrigen Preise für mobile Radiatoren machen sie zu idealen Notfall-Heizungen. Falls die zentrale Heizung einmal ausfällt, kann ein vorhandener Radiator noch für einen ausreichenden Wohnkomfort sorgen.

In Gewächshäusern, Ställen und Wintergärten sind Elektro-Speicherheizungen gut als "Frostwächter "einsetzbar. Sie sorgen dafür, dass bei extremen Minusgraden die eingelagerten Pflanzen und Tiere nicht durchfrieren. Ihr Haupteinsatzgebiet sind aber wenig genutzte Räume: Ferienhütten, Gartenhäuser oder Kellerräume können mit einer Elektro-Speicherheizung kurzfristig komfortabel geheizt werden. Wenn sich aber eine längerfristige oder dauerhafte Nutzung abzeichnet, sollte über ein wirtschaftlicheres Heizsystem nachgedacht werden.

Fazit von Philipp Hermann

Strombetriebene Speicherheizungen kommen heute kaum noch als Primärwärmeerzeuger zum Einsatz. Dafür sind die laufenden Stromkosten verhältnismäßig einfach zu hoch. Als Zusatz- oder Notfallheizung für wenig benutzte Räume sind sie aber optimal. Günstig sind dabei mobile Lösungen, die sich leicht transportieren und einfach an die Steckdose anschließen lassen.

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