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Wann lohnt sich die Brennwertheizung?

  • von Philipp Hermann
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Sparsam, umweltfreundlich und förderfähig. Die Vorteile der Brennwerttechnik werden häufig hervorgehoben. Aber wann lohnt sich die Brennwertheizung wirklich? Welche Alternativen gibt es und mit welchen Kosten müssen Interessenten rechnen? Diese und weitere Fragen beantwortet der folgende Artikel.  

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Was zeichnet die Brennwerttechnik aus?

Wer sich mit dem Thema Heizungskauf beziehungsweise Kesseltausch befasst, wird schnell merken, dass der Begriff Brennwerttechnik immer wieder vorkommt. Auch Fragen wie „Wann lohnt sich eine Brennwertheizung?“ oder „Wie funktioniert die Brennwerttechnik?“ tauchen immer wieder auf. Vor allem die letzte Frage ist wichtig. Denn wer die Funktionsweise der Brennwerttechnik kennt, kann die Gründe für den Kauf einer solchen Heizung besser nachvollziehen. 

Wie funktioniert die Brennwerttechnik?

Bei der konventionellen Heizwerttechnik wird nur die bei der Verbrennung eines Brennstoffs messbare Wärme tatsächlich genutzt. Der Rest geht als heiße Abgase durch den Schornstein verloren. Dabei enthalten diese heißen Abgase noch Wärme, die man technisch gewinnen und dem Heizkessel zuführen kann. Genau das macht die Brennwerttechnik. Sie kühlt die heißen Abgase gezielt ab, wodurch Wasserdampf entsteht. Beim Kondensieren setzt der heiße Wasserdampf Energie, sogenannte Kondensationswärme, frei, die für die Heizung nutzbar gemacht wird. Durch diesen Prozess setzen  Brennwertgeräte  die im Brennstoff enthaltene Energie nahezu verlustfrei in Heizwärme um.

Die Abbildung zeigt eine Vereinfachung des Sachverhalts und zeigt, was passiert, wenn entweder nur der Heizwert eines Brennstoffs oder der Brennwert genutzt wird. (© heizung.de)

Eine Brennwertheizung macht die verborgene Wärme nutzbar

Wie gezeigt machen Brennwertheizungen jene thermische Energie nutzbar, die bei veralteter Technik ungenutzt über den Schornstein entweichen - sie nutzen den  Brennwert von Gas  oder anderen Brennstoffen.  Möglich wird diese besonders hohe Effizienz der Brennwerttechnik durch die Abkühlung der heißen Verbrennungsabgase. Die Temperatur fällt dabei so weit, dass das damit transportierte Wasser kondensiert und zusätzlich Energie an das Heizsystem abgibt.  

Auf diese Weise nutzt die Brennwerttechnik bis zu 98 Prozent der Energievorräte. Das Abgas wird über einen zweiten Wärmetauscher geleitet. Dieser enthält den Heizwasser-Rücklauf. Demnach sollte die Rücklauftemperatur nicht zu heiß sein. Andernfalls kann der Brennwerteffekt nicht optimal genutzt werden. So sind Anlagen mit zu klein dimensionierten Heizflächen eher ungeeignet. Sie haben eine Rücklauftemperatur, die dauerhaft wärmer als 55 Grad Celsius warm ist. Im besten Falle ist die Heizungsanlage für eher niedrige Systemtemperaturen ausgelegt.

Wann lohnt sich die Brennwertheizung?

Die Brennwertheizung lohnt sich allein aus technischer Sicht. Denn im Vergleich zu konventionellen Heizwertgeräten arbeitet sie sehr effizient. In der Praxis bedeutet das weniger Heizkosten für dieselbe Wärmemenge. Gleichzeitig leistet die Brennwertheizung einen Beitrag zur Ressourcenschonung. Denn ein geringerer Brennstoffverbrauch bedeutet zugleich weniger Belastung für die Umwelt. In einigen Fällen müssen Hausbesitzer ihren vorhandenen Heizkessel aus Altersgründen austauschen. Auch hier lohnt sich die Brennwertheizung als langfristige Lösung. Was ebenfalls wichtig ist: Brennwertkessel gibt es mittlerweile in vielen Leistungsbereichen. Damit die Wirtschaftlichkeit gewährleistet wird, ist die Auslegung des Kessels sehr wichtig. Wie das funktioniert, erklärt der Beitrag zur Heizlastberechnung.  

Voraussetzungen für die Brennwerttechnik

Bei der Frage, wann sich eine Brennwertheizung lohnt, spielen die Kosten auch eine entscheidende Rolle. Neben dem Anschaffungspreis für den Kessel sind Umbauarbeiten notwendig, die ebenfalls Kosten verursachen. Dazu gehören unter anderem die Sanierung des Abgassystems und die Verlegung einer Kondensatableitung. Wie viel diese beiden Maßnahmen kosten, kann ein Installateur bei einer Besichtigung der Anlage und des Gebäudes ermitteln.

Wann sich die Brennwertheizung lohnt, hängt auch vom verwendeten Brennstoff ab. In der Praxis haben sich Gas- und Öl-Brennwertgeräte durchgesetzt. Dabei setzt jedes Heizsystem bestimmte Faktoren voraus. Für den Betrieb einer Gas-Brennwertheizung ist ein Gasanschluss unerlässlich. Bei Ölheizungen ist ein Öltank die Grundvoraussetzung. Je nachdem, mit welchem der beiden Brennstoffe wirtschaftlicher geheizt werden kann, lässt sich bereits hier eine Vorentscheidung treffen.

Entscheiden Sie sich für eine Brennwertheizung, stehen Ihnen verschiedene fossil und ökologisch betriebene Systeme zur Auswahl. Folgende Anlagen finden sich am häufigsten in den Heizugnskellern:

© Africa Studio – stock.adobe.com

Die Kostenfrage beim Einsatz einer Brennwertheizung

Wann sich die Brennwertheizung lohnt, hängt auch viel vom Anschaffungspreis ab. Am günstigsten sind kompakte Gas-Brennwertgeräte, sogenannte Gasthermen, die sich einfach an die Wand anbringen lassen. Ihre Leistung reicht in der Regel aus, um den Heizbedarf eines typischen Einfamilienhauses zu decken. Die Kosten für eine solche Therme liegen bei 2.000 bis 3.000 Euro. Wird mehr Heizleistung benötigt, empfehlen sich bodenstehende Geräte, deren Anschaffungskosten bei 3.000 bis 6.000 Euro liegen. In diesem Preissegment befinden sich auch die meisten Öl-Brennwertkessel. Am teuersten sind Pellet-Brennwertkessel. Die verursachen Kosten in Höhe von 16.000 bis 25.000 Euro. Darin sind aber bereits die Kosten für nur den Kessel selbst, den Pufferspeicher, den Lagerplatz mit dem Austragungssystem und die Montage enthalten. 

Gibt es eine Förderung für eine Brennwertheizung?

Für den Einbau einer neuen Gasheizung gab es lange Zeit attraktive Fördermittel vom Staat. Seit August 2022 ist das nur noch sehr eingeschränkt über den Steuerbonus für die Sanierung möglich. Diesen bekommen Sanierer selbst genutzter Häuser, wenn Sie spätestens im Veranlagungszeitraum 2022 eine "Renewable Ready" Gasheizung oder eine Gasbrennwert-Hybridheizung haben einbauen lassen. Seit 2023 gibt es diese Möglichkeit nicht mehr. Fördermittel erhalten Sanierer inzwischen nur noch für die Erweiterung neuer oder bestehender Gasheizungen um separat installierte Erneuerbare-Energien-Anlagen. Neben der Solarthermie gehören dazu auch Wärmepumpen, Holzheizungen und wasserführende Pelletkaminöfen. Wie Sie die Mittel richtig beantragen und welche Konditionen möglich sind, erklären wir im Beitrag zur Förderung der Gasheizung.

Welche alternativen Heizsysteme gibt es?

Nicht jedes Heizsystem nutzt die Brennwerttechnik, um effizient zu arbeiten. So gibt es auch Biomasseheizungen, die ohne diese Technik Wirkungsgrade von über 95 Prozent erzielen. Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellenheizungen beispielsweise nutzen die Kraft-Wärme-Kopplung, um Strom und Wärme gleichzeitig zu erzeugen. Wärmepumpen und Solaranlagen verzichten komplett auf die Verbrennungstechnologie und setzen stattdessen auf Umweltwärme.

  • Holzheizung ohne Brennwerttechnik: Neben dem klassischen Scheitholzkessel gibt es Holzheizungen auch in Form von Pellet- und Hackschnitzelheizungen. Die Brennwerttechnik ist bei diesen Heizsystemen nicht immer Standard. Ein wirtschaftlicher Betrieb ist in vielen Fällen dennoch möglich.
  • Kraft-Wärme-Kopplung-Maschinen: Zu den bekanntesten Systemen gehören die Blockheizkraftwerke und die Brennstoffzellenheizungen. Während Blockheizkraftwerke ihre Energie durch die Verbrennung eines Brennstoffs (z.B. Erdgas) erzeugen, setzen Brennstoffzellenheizungen auf die sogenannte kalte Verbrennung. Dabei wird aus dem Erdgas gewonnener Wasserstoff mit Sauerstoff vermischt, wodurch Strom und Wasser entstehen.
  • Wärmepumpen und Solartechnik: Die meisten Brennwertgeräte sind ab Werk für den gemeinsamen Betrieb mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage vorbereitet. In dieser Kombination arbeitet der eigentliche Kessel nicht nur äußerst effizient, sondern auch sehr umweltfreundlich. Schließlich nutzen Wärmepumpen und Solaranlagen Umweltwärme und Sonnenenergie als Energielieferanten. Außerdem wird diese Kombination staatlich gefördert.

Tipps beim Kaufen einer Brennwertheizung 

Damit sich der Betrieb einer Brennwertheizung langfristig lohnt, sollten Sie noch vor dem Kauf auf folgende Punkte achten:

  • Brennwertheizungen gibt es in vielen Leistungsbereichen. Ein zum Wärmebedarf passendes Leistungsspektrum ist das A und O
  • Die Nutzung ist mit Kosten für Schornsteinsanierung und Kondensatableitung verbunden
  • Die Brennstoffzufuhr (Gasanschluss, Öltank etc.) muss gewährleistet sein
  • Verwendete Heizkörper sollten mit niedrigen Vorlauftemperaturen auskommen
  • Brennwerttechnik wird staatlich gefördert; unter bestimmten Bedingungen

Fazit von Philipp Hermann

Wann sich eine Brennwertheizung lohnt, hängt von vielen Faktoren wie Gasanschluss und Budget ab. Langfristig ist sie neben den Umweltheizungen wie Wärmepumpe und Solaranlagen eine sichere Heizlösung für die Zukunft, deren Nutzung unter gewissen Voraussetzungen auch staatlich gefördert wird.

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