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Brennwert von Gas: Das bedeutet der Wert

  • von Alexander Rosenkranz
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Geht es um die Abrechnung der Heizkosten, ist immer wieder der Brennwert von Gas im Gespräch. Doch was bedeutet der Wert eigentlich und wie lässt er sich bestimmen? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen und erklären, wie Sie den aktuellen Brennwert von Gas einfach herausfinden.

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Der Gasbrennwert informiert über den Energieinhalt

Wie viel Brennstoff ist nötig, um ein Haus mit Wärme zu versorgen und wie hoch sind die Kosten bei einem gewissen Verbrauch? Antworten auf diese Fragen lassen sich mit dem Brennwert von Gas (auch oberer Heizwert) finden. Denn dieser gibt an, wie viel Wärme Energieträger maximal zur Verfügung stellen können. Neben der fühlbaren Wärme der Verbrennung spielt dabei auch die im Abgas verborgene Energiemenge eine wichtige Rolle. Nutzen lässt sich diese, wenn Feuchtigkeit aus dem Abgas an kühlen Flächen kondensiert.

Der Brennwert von Gas setzt sich also aus zwei Teilen zusammen:

  • sensible oder fühlbare Wärme der Verbrennung
  • latente oder verborgene Wärme der Kondensation von Feuchtigkeit

Angeben lässt sich der Gasbrennwert in Kilowattstunden pro Kubikmeter (kWh/m³), wobei sich das Volumen in der Regel auf den Normzustand bezieht.

Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert von Gas

Der Heizwert beschreibt, wie viel Wärme die Verbrennung freisetzt. Die latente Wärme im Abgas findet hier keine Beachtung. Im Vergleich beider Größen ist der Heizwert, der sich ebenfalls in Kilowattstunden pro Kubikmeter angeben lässt, immer etwas kleiner.

© heizung.de

Bei Herstellerangaben auf Heizwert und Brennwert achten

Gasbrennwert und Heizwert tragen die gleiche Einheit und sind leicht zu verwechseln. Wer sich für eine neue Heizung interessiert, sollte daher genau aufpassen. Ein Beispiel zeigt, warum: Der  Wirkungsgrad einer Heizung  berechnet sich vereinfacht über das Verhältnis aus Nutzen und Aufwand. Rechnen Sie hier mit dem kleineren Heizwert, ist das Ergebnis weniger effizienter Niedertemperaturheizungen sehr gut und Brennwertheizungen erreichen sogar Werte von über 100 Prozent. Berechnen Sie den Wirkungsgrad auf Basis des Brennwertes von Gas, schneidet die Niedertemperaturheizung schlechter ab und das Ergebnis der Brennwertheizung liegt etwas unter 100 Prozent.

Brennwert von Gas ermitteln: So funktioniert es

Wie hoch der Gasbrennwert ist, hängt von der Zusammensetzung der Energieträger ab. Enthalten diese viel Methan, ist der Wert in der Regel höher und die Brennstoffe transportieren mehr Energie. Machen inerte (reaktionsträge) Gase wie Stickstoff oder Kohlendioxid einen größeren Teil des Gasvolumens aus, ist der Brennwert niedriger. Heizungen gewinnen auch unter optimalen Bedingungen weniger Energie und verbrauchen mehr Gas.

Da sich die Zusammensetzung des Rohstoffs je nach Herkunft immer wieder ändert, müssen Netzbetreiber einmal im Monat den Gasbrennwert ermitteln. Dazu nutzen sie einen sogenannten Prozessgas-Chromatografen, der schnell alle Inhaltsstoffe analysiert und anzeigt. Sind diese bekannt, können Experten den Brennwert von Gas berechnen.

© Björn Wylezich / Fotolia

Übrigens:  Kunden können den Abrechnungsbrennwert regelmäßig bei ihrem Gaslieferanten erfragen oder einen Durchschnittswert für den Abrechnungszeitraum auf Ihrer Rechnung ablesen. Wer sich für den Brennwert von Gas interessiert, muss diesen also nicht selbst ermitteln.

Brennwert verschiedener Energieträger im Vergleich

Der Gasbrennwert liegt üblicherweise zwischen 8,4 und 13,1 Kilowattstunden pro Kubikmeter, wobei die Zusammensetzung des Rohstoffs eine große Rolle spielt. Experten unterscheiden hier zwischen L-Gas (Methan-Gehalt zwischen 80 und 87 Prozent) und  H-Gas  (Methan-Gehalt zwischen 87 und 98,9 Prozent).  Flüssiggas  (Butan, Propan etc.) enthält mit rund 28 Kilowattstunden pro Kubikmeter deutlich mehr Energie. Die folgende Tabelle zeigt den Gasbrennwert im Vergleich zum Energieinhalt anderer Rohstoffe.

ENERGIETRÄGER  HEIZWERT (HU)  BRENNWERT (HO)  UMRECHNUNGSFAKTOR
Erdgas  7,57 bis 11,79 kWh/m³  8,4 bis 13,1 kWh/m³  Hu zu Ho: x 1,11
Ho zu Hu: x 0,901
Flüssiggas  25,89 kWh/m³  28,22 kWh/m²  Hu zu Ho: x 1,09
Ho zu Hu: x 0,901
Heizöl  10,00 kWh/l10,60 kWh/l  Hu zu Ho: x 1,106
Ho zu Hu: x 0,917

Bei festen Brennstoffen wie Scheitholz oder Pellets hängen Heiz- und Brennwert von der Holzart und der Feuchte ab. Dabei gilt: Je höher die  Brennholzfeuchtigkeit  ist, umso weniger Wärme lässt sich beim Verbrennen gewinnen.  

Energiereserven optimal ausnutzen: Die richtige Technik 

Der Brennwert von Gas verrät, wie viel Energie sich maximal aus einem Kubikmeter gewinnen lässt. Wer das volle Potenzial ausschöpfen und seinen Gasverbrauch senken möchte, erreicht das mit einer Brennwertheizung. Die Anlage verbrennt Gas, um die dabei entstehende Wärme auf das Heizungswasser zu übertragen. Sie kühlt außerdem die Abgase mit dem Rücklaufwasser herunter, um durch die Kondensation von Feuchtigkeit im Rauchgas mehr Energie zu gewinnen.

Wärmeerzeugung und Wärmeübertragung beeinflussen den Brennwerteffekt

Neben dem Wärmeerzeuger wirkt sich auch die Art der Wärmeübertragung auf den Brennwerteffekt aus. Dabei gilt: Je größer die Heizflächen, umso besser ist es. Denn große Heizflächen bringen auch mit niedrigen Vorlauftemperaturen ausreichend Wärme in das Haus ein. Der Rücklauf ist ebenfalls kühler und ermöglicht es, die Abgase so weit herunter zu kühlen, dass viel Wasser kondensiert und latente Wärme freisetzt.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Der Brennwert von Gas beschreibt, wie viel Energie Sie aus dem Rohstoff gewinnen können. Er lässt sich in Kilowattstunden pro Kubikmeter angeben und hängt sehr stark von der Gaszusammensetzung ab. Da Letztere immer wieder schwankt und der Gasbrennwert einen großen Einfluss auf Gasverbrauch und Heizkosten hat, müssen Netzbetreiber den Gaszustand einmal im Monat ermitteln.

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