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Sommerlicher Wärmeschutz: So bleibt Hitze draußen

  • von Alexander Rosenkranz
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Klettern die Außentemperaturen immer weiter nach oben, wird Hitze auch im Haus zu einem echten Problem. Denn zu hohe Raumtemperaturen schaden der Behaglichkeit. Sie mindern nachweislich die Konzentrationsfähigkeit und sorgen für einen unruhigen Schlaf. Sommerlicher Wärmeschutz lautet die Lösung, die bei Neubauvorhaben mittlerweile gesetzlich gefordert ist. Doch welche Ziele verfolgt der sommerliche Wärmeschutz und viel wichtiger: Wie lässt er sich in neuen und alten Gebäuden erreichen?

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Gebäudeenergiegesetz fordert Schutz vor Überhitzung

Genau wie die ehemalige Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert auch das heute geltende Gebäudeenergiegesetz (GEG) Bauherren in Sachen Energieeffizienz einiges ab. Starke Dämmung und energiesparende Heizungsanlagen sind zwei Punkte, an die viele dabei zuerst denken. Mit dem sommerlichen Wärmeschutz macht das GEG aber weitere Vorgaben. Sie sollen starkes Aufheizen moderner Gebäude begrenzen, den Kühlbedarf senken und im Allgemeinen eine hohe  thermische Behaglichkeit  gewährleisten.  

Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz für Neu- und Anbau Pflicht

Geht es um einen Neubau, können Planer und Architekten das Aufheizverhalten eines Gebäudes von Grund auf beeinflussen. Sehen sie beispielsweise große, nach Süden ausgerichtete Fensterfronten mit hohem Energiedurchlassgrad (G-Wert) vor, transportieren Sonnenstrahlen in der warmen Jahreszeit viel Wärme nach drinnen und die Innentemperaturen steigen. Um das zu vermeiden, fordert das GEG heute einen Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz. Betroffen sind Neubauten und Erweiterungen, wenn die hinzukommende Nutzfläche größer als 50 Quadratmeter ist.

DIN 4108-2 regelt Berechnung und vereinfachtes Nachweisverfahren

Das Gebäudeenergiegesetz verweist in Paragraf 14 auf die DIN 4108-2 zum sommerlichen Wärmeschutz. Kapitel acht der Norm enthält dabei aktuelle Vorgaben und Hinweise für das Nachweisverfahren. Die folgende Tabelle informiert über Möglichkeiten und Ausnahmen.

SOMMERLICHER WÄRMESCHUTZ: BERECHNUNG UND NACHWEISE NACH DIN-4108-2  BESCHREIBUNG
Verfahren mit Sonneneintragskennwerten nach Nr. 8.3 DIN 4108-2  Für den Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz ist eine Berechnung der Sonneneintragskennwerte für den Raum / die Räume mit den höchsten Anforderungen erforderlich. Der Kennwert ist abhängig von Faktoren wie der Klimaregion, der Raumgröße oder der Fensterqualität und darf nicht höher als ein normativ vorgegebener Grenzwert sein. Um das Ergebnis zu beeinflussen, können Planer unter anderem Fensterflächen verändern,  Sonnenschutzverglasungen  vorsehen und / oder Verschattungseinrichtungen einplanen.
Thermische Gebäudesimulation nach Nr. 8.4 DIN 4108-2Nutzen Planer die thermische Gebäudesimulation für den Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz, ist die Berechnung deutlich aufwendiger. Denn dazu bilden sie das Gebäude digital ab und berechnen den jährlichen Temperaturverlauf der Räume mit einem Computerprogramm.
Ausnahmen nach Nr. 8.2.2 der DIN zum sommerlichen WärmeschutzEin Nachweis ist nicht erforderlich, wenn der grundflächenbezogene Fensterflächenanteil klein ist (abhängig von der Neigung und Orientierung der Fenster zwischen sieben und 15 Prozent).
Anforderungen an Räume mit Kühltechnik nach § 14 Absatz fünf GEG  Ist eine Klimaanlage oder eine andere Art der Kühlung vorhanden, sind die baulichen Wärmeschutzmaßnahmen so zu wählen, dass sie den Kühlbedarf reduzieren. Voraussetzung ist aber, dass sich die zusätzlich anfallenden Kosten in einem üblichen Zeitraum amortisieren.

Sommerlicher Wärmeschutz: Maßnahmen am Gebäude

Um die Vorgaben aus GEG und DIN einzuhalten, kommen verschiedene Maßnahmen infrage. Am einfachsten lässt sich der solare Energieeintrag über die Fenster reduzieren. Aber auch Bauweise, Baumaterialien und Wärmedämmung spielen hier eine wichtige Rolle.

Massive Materialien mit hoher Wärmespeicherfähigkeit

Heizen sich einfache Blechschuppen im Sommer sehr schnell auf, so bleibt es in Kirchen lange Zeit kühl. Grund dafür sind massive Wände. Denn diese speichern thermische Energie und verlangsamen das Aufheizen der Innenräume. Wer neue Gebäude plant, kann das Wissen direkt anwenden, um den Anforderungen gerecht zu werden und eine hohe Behaglichkeit zu garantieren.

Wärmedämmung und luftdichte Bauweise gegen Hitze  

Was gegen Kälte hilft, kann auch bei Hitze nicht verkehrt sein. Wie in der alten Weisheit ist es auch bei modernen Gebäuden: Effiziente Dämmebenen lassen weniger Energie hindurch und verhindern somit, dass sich Innenräume stark aufheizen. Eine luftdichte Gebäudehülle verbessert den Effekt, da dann kaum warme Luft nach innen gelangt.

Sommerlicher Wärmeschutz am Dach besonders wichtig

Altbau-Dachwohnungen sind im Sommer heiß und im Winter kalt – ein richtiges Wohlgefühl stellt sich hier ohne entsprechende Heiz-/Kühltechnik kaum ein. Anders mit der Kombination verschiedener Dämmstoffe. Während Materialien wie Glas- oder Steinwolle zwischen den Sparren im Dach für einen geringeren Wärmestrom sorgen, speichert die Untersparrendämmung aus Holzwolle thermische Energie. Es gelangt weniger Wärme durch die Dachhaut und die Innenräume heizen sich langsamer auf.

Gebäudeplanung, Wärmeschutzverglasung und Verschattung

Da Sonnenstrahlen im Sommer die meiste Wärme ins Haus einbringen, spielt der sommerliche Wärmeschutz am Fenster eine besonders große Rolle. Wichtig ist hier beispielsweise eine optimale Planung der Fensterflächen selbst. Transparente Bauteile mit  Wärmeschutzverglasung  lassen weniger Energie hindurch und Verschattungseinrichtungen helfen, die Sonnenstrahlen komplett abzuwehren. Neben Rollläden zum Sonnenschutz kommen auch Jalousien, schwere Vorhänge oder außen liegende Lamellen infrage.

Wichtig zu wissen:  Der sommerliche Wärmeschutz am Fenster ist immer mit der passiven Solarnutzung im Winter in Einklang zu bringen. Denn Letztere hilft, die Heizkosten ohne zusätzliche Technik zu reduzieren

© Tee11 / Shutterstock.com

Auf Lüftungsverhalten und interne Wärmequellen achten

Neben den technischen Möglichkeiten wirkt sich auch das eigene Verhalten auf den Hitzeschutz aus. Wer Fenster und Türen den ganzen Tag offenlässt, holt viel warme Luft ins Haus. Besser für das Lüften im Sommer ist es, morgens und abends alle Fenster komplett zu öffnen. Außerdem sollten Sie möglichst auf elektronische Geräte verzichten, da diese Abwärme produzieren und für höhere Raumtemperaturen sorgen.

Technische Alternativen gegen hohe Raumtemperaturen

Während der sommerliche Wärmeschutz bei Neubau und Erweiterung Pflicht ist, haben Bewohner von Altbauten häufiger mit hohen Innentemperaturen zu kämpfen. Neben Sonnenschutzeinrichtungen am Fenster schaffen dann nur technische Lösungen mehr Behaglichkeit. Sie können beispielsweise eine  Klimaanlage nachrüsten  oder eine  kontrollierte Wohnraumlüftung  für die Sommernachtskühlung nutzen. Haben Sie eine Wärmepumpe im Haus oder planen, eine solche einzubauen, lässt sich auch diese zum Kühlen verwenden. Überschüssige Raumwärme führen Sie dabei mit einer  Flächenheizung  aus dem Hausinneren ab. Wie das im Detail funktioniert, erklären wir im Beitrag zur Kühlung mit der Wärmepumpe.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Maßnahmen zum sommerlichen Wärmeschutz helfen gegen das übermäßige Aufheizen von Räumen. Sie sind bei Neubauten sowie Erweiterungen um mehr als 50 Quadratmeter Pflicht und mit einer Berechnung nachzuweisen. Entsprechende Vorgaben finden sich dabei im Gebäudeenergiegesetz und in der DIN 4108-2.

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