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Mit der Nachtabsenkung der Heizung verlieren Gebäude in der Nacht weniger Energie. Der Kessel muss weniger leisten und die Heizkosten sinken. So ist zumindest das Ziel der Maßnahme. In der Praxis lässt sich dieses allerdings nicht immer erreichen. Denn abhängig von der Art der Heizungsanlage und der Bauweise des Gebäudes können auch höhere Kosten oder sogar Feuchteprobleme die Folge sein. Wir erklären, wann die Nachtabsenkung sinnvoll ist und was Sie dabei beachten sollten.
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Bei der Nachtabsenkung arbeitet die Heizung für eine gewisse Zeit mit geringeren Vorlauftemperaturen. Die Wärmeabgabe des Heizsystems sinkt und die Temperaturen im Haus fallen allmählich ab. Sinn und Zweck der Maßnahme ist es, Energie zu sparen. Denn: Wie viel Energie ein Gebäude über seine Außenhülle verliert, hängt von der Temperaturdifferenz zur Umgebung ab. Ist es im Winter knackig kalt draußen, verbraucht ein Gebäude weniger Energie, je kühler seine Innenräume sind. Um den Komfort nicht zu stören, fährt die Heizung nach der Absenkphase ausreichend lange vor der geplanten Nutzung wieder komplett hoch. Sie leistet in der Aufheizphase oft sogar etwas mehr als nötig, um die gewünschten Raumtemperaturen schnell wieder zu erreichen.
Möchten Sie die Nachtabsenkung der Heizung nutzen, können Sie diese einfach an der Regelung Ihrer zentralen Heizungsanlage einstellen. Ist diese mit der Funktion ausgestattet, lässt sich hier in der Regel eine Absenkzeit (zum Beispiel von 22:00 bis 05:00 Uhr) und eine Absenktemperatur (zum Beispiel 18 °C) wählen. Bei einer witterungsgeführten Heizungsregelung sorgt das für eine Verschiebung der Heizkurve nach unten. Bei einer raumtemperaturgeführten Heizungsregelung verfolgt die Heizung die Raumtemperatur direkt.
Wohnen Sie in einer Mietwohnung, haben Sie in der Regel keinen Zugriff auf die zentrale Heizungsanlage. Absenkphasen können Sie dabei einfach an programmierbaren Thermostaten einstellen. Die kleinen Bauteile überwachen die Raumtemperatur und mindern die Leistung der Heizkörper, in den vorher einprogrammierten Zeiten.
Damit die Heizungsanlage die gewünschten Temperaturen in Ihrem Haus schnell wieder erreicht, benötigt sie eine höhere Leistung. Zumindest höher als im Heizfall bei konstanter Auslegungstemperatur. Diese sogenannte Aufheizleistung ist bereits bei der Dimensionierung der Anlage zu berücksichtigen. Sie lässt sich in der Heizlastberechnung einplanen und wirkt sich auf die Heizleistung und die Heizflächen aus.
Neben der Nachtabsenkung gibt es auch die Nachtabschaltung der Heizung. Der Wärmeerzeuger heizt das Gebäude dabei für eine gewisse Zeit überhaupt nicht. Problematisch ist diese Fahrweise, da das Haus dabei stark auskühlen kann. Es drohen Frost- und Feuchteschäden wie Schimmel.
Ob die Einstellung in Ihrem Fall sinnvoll ist oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind unter anderem:
Ein massiv errichtetes Gebäude ist sehr träge. Es speichert viel Wärme in Wänden und Decken, welche die Räume in Heizpausen weiter mit Energie versorgen. Das kann dazu führen, dass die Raumtemperaturen in Heizpausen kaum absinken. In der Aufheizphase geht dann erst einmal viel Wärme in die massiven Bauteile, um diese wieder „aufzuladen“. Die Nachtabsenkung lohnt sich in solch einem Fall wenig.
Dämmstoffe und energiesparende Fenster verbessern die U-Werte der Gebäudehüllflächen. Sie sorgen für einen besseren Wärmeschutz und halten thermische Energie auch bei niedrigen Außentemperaturen lange im Gebäude. Stellen Sie in solch einem Haus die Nachtabsenkung der Heizung ein, sinkt die Raumtemperatur nur wenig. Die Wärmeverluste sind ohnehin minimal und die Energieeinsparungen kaum messbar. Auch hier lohnt sich die Absenkzeit meist nicht.
Um die gewünschten Raumtemperaturen nach einer Absenkphase schnell wieder zu erreichen, schicken Heizungsanlagen Heizungswasser mit höheren Temperaturen ins Haus. Die höhere Aufheizleistung kann dabei der Effizienz der Anlage schaden.
So sinkt die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe, je weiter die Temperaturen der Wärmequelle und die Vorlauftemperaturen des Heizungswassers auseinander liegen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Anlage dann mehr Strom in sogenannten Hochtarifphasen (Tagstrom) bezieht. Heizen Sie mit einer Brennwertanlage, können höhere Rücklauftemperaturen zu einer verminderten Effizienz führen. Denn dann lässt sich weniger Wärme aus dem Abgas zurückgewinnen.
Die aufgeführten Punkte führen zu höheren Heizkosten und dazu, dass sich die Nachtabsenkung der Heizung oft nicht lohnt.
Sinnvoll sind die Absenkphasen in nicht oder wenig gedämmten Gebäuden mit einer mittelschweren Bauweise. Das gilt zumindest dann, wenn die Heizung auf Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik basiert und Wärme über Heizkörper an die Räume überträgt. In Gebäuden mit diesen Eigenschaften führt die Absenkung unter Umständen zu Einsparungen, die auch die Heizkosten sinken lassen. In massiven Altbauten mit sehr dicken Wänden, gut gedämmten und mit Wärmepumpe beheizten Gebäuden lohnt sich die Einstellung oft nicht. Weniger sinnvoll ist auch die Nachtabsenkung bei Fußbodenheizungen, da diese nur sehr träge auf veränderte Einstellungen reagieren.
Wer sich für den Heizbetrieb mit reduzierter Leistung entscheidet, sollte bei der Einstellung einige Punkte beachten. So kommt es auf die passenden Temperaturen und Zeiten an. Sind Sie unsicher, wie Sie die Regelung am besten konfigurieren können, bekommen Sie Hilfe von erfahrenen Heizungsfachbetrieben.
Die Temperaturen im Haus fallen nicht unmittelbar zum Beginn der Nachtabsenkung. Aus diesem Grund können Sie die Leistung bereits während der Nutzungszeit absenken. So zum Beispiel ab 22:00 Uhr abends. Damit Ihr Haus zum Aufstehen bereits wohlig warm ist, beginnen Sie die Heizphase am besten ein bis zwei Stunden früher.
Wichtig zu wissen: Jedes Gebäude reagiert unterschiedlich auf die Absenkzeiten der Heizung. Aus diesem Grund finden Sie die beste Einstellung durch Probieren. So können Sie den Beginn der Heizphase etwas früher einstellen, wenn die Wohnräume zur geplanten Nutzungszeit noch etwas zu kalt sind.
Kühlen die Räume in Ihrem Haus zu stark aus, könnte Feuchtigkeit aus der Luft an den Wänden kondensieren. Über kurz oder lang führt das zu Schimmel in der Wohnung führen. Um diese Probleme zu vermeiden, empfiehlt sich eine Absenktemperatur von mindestens 17 bis 18 Grad Celsius.
Um nachvollziehen zu können, ob sich die Nachtabsenkung der Heizung tatsächlich lohnt, können sie den Energieverbrauch berechnen und vergleichen. Lesen Sie zum Beispiel regelmäßig den Gaszähler ab und dokumentieren die Werte. Nach einer gewissen Zeit können Sie den Verbrauch ermitteln. Vergleichen Sie die Ergebnisse dann mit den Verbrauchswerten ohne Absenkphasen, bekommen Sie ein Gefühl für die Höhe der Einsparungen. Aussagekräftig sind die Ergebnisse jedoch nur, wenn die Witterungsverhältnisse in den Vergleichszeiträumen (zum Beispiel jeweils eine Woche) annähernd gleich sind.
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