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Energieeffizienzklasse vom Haus beurteilen

  • von Alexander Rosenkranz
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Die Energieeffizienzklasse für das Haus zeigt auf den ersten Blick, wie es um den energetischen Zustand von Gebäuden steht. Sie ist in dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt und verdeutlicht, wie viel Energie ein Haus verbraucht. Welche Klassen es gibt und was diese im Detail aussagen, erklären wir im folgenden Beitrag. 

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Das Wichtigste auf einen Blick

  • Was ist die Energieeffizienzklasse? Sie ist eine Bewertung der energetischen Qualität eines Hauses, vergleichbar mit der bei Haushaltsgeräten. Sie reicht von A+ (sehr gut) bis H (sehr schlecht) und wird im Energieausweis ausgewiesen.
  • Warum ist sie wichtig? Die Klasse gibt Aufschluss über den Energieverbrauch und die damit verbundenen Heizkosten. Sie ist ein entscheidender Faktor beim Kauf, Verkauf oder der Vermietung einer Immobilie.
  • Wie wird sie berechnet? Die Berechnung basiert auf dem Jahresprimärenergiebedarf (Bedarfsausweis) oder dem Energieverbrauch (Verbrauchsausweis) des Gebäudes, bezogen auf die beheizte Nutzfläche.
  • Wie kann ich sie verbessern? Durch Sanierungsmaßnahmen wie die Dämmung der Gebäudehülle, den Austausch von Fenstern und den Einbau einer effizienten Heizung

Was genau ist die Energieeffizienzklasse und wofür steht sie?

Energielabel und Effizienzklassen gibt es heute für viele Geräte in unserem Haushalt. Doch die Energieeffizienzklasse bewertet auch die energetische Qualität eines Gebäudes. Sie ist ein zentrales Element des Energieausweises und gibt potenziellen Käufern, Mietern oder Sanierungswilligen Auskunft über den zu erwartenden Energiebedarf und die damit verbundenen Heizkosten.

Die Klassifizierung erfolgt in Anlehnung an die Skala, die auch bei Haushaltsgeräten verwendet wird:

  • A+: Sehr gute Effizienz, sehr geringer Energiebedarf
  • A bis D: Gute bis durchschnittliche Effizienz
  • E bis H: Schlechte Effizienz, hoher Energiebedarf

Diese Einteilung macht es einfach, die energetische Qualität verschiedener Immobilien auf einen Blick zu vergleichen.

Hinweis: Die Klassen A+ bis H sind in der Regel farblich markiert, von Grün (sehr gut) über Gelb bis Rot (sehr schlecht), was die Einordnung zusätzlich vereinfacht.

Welchen Vorteil haben Eigentümer, wenn mein Haus eine gute Energieeffizienzklasse hat?

Ein Haus mit einer guten Energieeffizienzklasse hat einen höheren Marktwert, ist leichter zu vermieten oder zu verkaufen und verursacht niedrigere Betriebskosten für die Bewohner. Zudem sind Sie besser für künftige energetische Anforderungen gerüstet.

Wie wird die Energieeffizienzklasse für ein Haus ermittelt?

Die Ermittlung der Energieeffizienzklasse erfolgt durch einen zertifizierten Energieberater und wird im  Energieausweis dokumentiert. Es gibt zwei Arten von Energieausweisen, die zu unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen führen:

  • Verbrauch:  Verbrauchsgebundene Ausweise basieren hingegen auf drei aufeinanderfolgenden Heizkostenabrechnungen. Sie werden witterungsbereinigt und hängen sehr stark vom individuellen Nutzerverhalten ab.
  • Bedarf:  Die Berechnung, die in den bedarfsabhängigen Energieausweis einfließt, ist recht umfassend. Es fließen individuelle bauphysikalische und technische Eigenschaften der Gebäude ein. Außerdem nutzen die Experten vorgegebene Standardnutzerverhalten, durch die die Ergebnisse oft von der Realität abweichen.
Art des EnergieausweisesGrundlageVorteilNachteilEinsatz  
VerbrauchsausweisTatsächlicher Energieverbrauch (3 Jahre)Oft kostengünstiger und schneller zu erstellenAbhängig vom NutzerverhaltenMeist Bestandsgebäude mit >5 Wohneinheiten  
BedarfsausweisTheoretischer EnergiebedarfObjektiveres Ergebnis (reine Bausubstanz bewertet)Erstellung ist komplexer und in der Regel teurerNeubauten, sanierte Altbauten mit <5 Wohneinheiten)   

Welche Kennzahlen bestimmen die Effizienzklasse?

Die Einteilung in die einzelnen Energieeffizienzklassen erfolgt anhand der Energie, die benötigt wird, um einen Quadratmeter Wohnfläche für ein Jahr (kWh/m²a) zu beheizen. Dadurch sind die Effizienzklassen unabhängig von der Gebäudegröße. Rückschlüsse auf die Heizkosten sind nur bedingt möglich. Die folgende Tabelle zeigt die Energieeffizienzklassen für das Haus:

ENERGIEEFFIZIENZKLASSEENERGIEVERBRAUCH pro M²AHEIZKOSTEN pro M²*
A+≤ 30 kWh (z.B. Passivhäuser)3,00 €
A≤ 50 kWh (z.B. Niedrigenergiehäuser)7,00 €
B≤ 75 kWh12,00 €
C≤ 100 kWh16,00 €
D≤ 130 kWh21,00 €
E≤ 160 kWh27,00 €
F≤ 200 kWh34,00 €
G≤ 250 kWh42,00 €
H> 250 kWh50,00 €

*Die überschlägigen Heizkosten entstammen einer Bewertung der Verbraucherzentrale. Die berechneten Energiekosten nach Energieeffizienzklasse der Gebäude stellen dabei Durchschnittswerte dar. Diese hängen von Faktoren wie dem eingesetzten Energieträger und dem individuellen Verbrauch ab und können stark variieren. Sie sind daher nur als  Richtwerte zu verstehen.  

Dieses Bild wurde von einer KI generiert.

Tipps zur Verbesserung der Energieeffizienzklasse Ihres Hauses

Entscheidenden Einfluss auf die Energieeffizienzklasse für das Haus hat der Endenergiebedarf. Insgesamt gilt: Je höher der Endenergiebedarf ist, umso schlechter ist die erreichte Effizienzklasse. Die Verbesserung der Energieeffizienzklasse ist eine Investition, die sich langfristig durch niedrigere Heizkosten und einen höheren Immobilienwert auszahlt.  Praktische Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

  • Dämmung: Eine umfassende Dämmung der Fassade, des Dachs und der obersten Geschossdecke ist die effektivste Einzelmaßnahme, um Wärmeverluste zu minimieren.
  • Fenster: Der Austausch alter Fenster durch moderne, dreifach verglaste Fenster reduziert den Wärmeverlust erheblich.
  • Heizung: Der Einbau einer neuen, effizienten Heizungsanlage (z.B. Wärmepumpe, Brennwertkessel) senkt den Energieverbrauch. Auch der hydraulische Abgleich der Heizung kann die Effizienz steigern.
  • Lüftung: Eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kann den Wärmeverlust durch Stoßlüften reduzieren, während sie gleichzeitig für frische Luft sorgt.

Tipp: Lassen Sie sich von einem Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen. Dieser Fahrplan zeigt auf, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge am sinnvollsten sind, um die Effizienzklasse nachhaltig zu verbessern. Die Kosten für eine solche Beratung werden oft staatlich gefördert.

Energieeffizienzklassen für Gebäude am Beispiel    

Die  Klasse A+  erreichen nur besonders effiziente Energiesparhäuser. Zu dieser Kategorie gehört zum  Beispiel das KfW-Effizienzhaus 40. In die Energieeffizienzklasse D fällt ein Haus hingegen häufig, wenn es schon älter ist, aber umfassend und hochwertig saniert wurde. Weniger gut sanierte und unsanierte Bestandsgebäude fallen in der Regel in die Energieeffizienzklasse E bis H.  

Was die Energieeffizienzklasse für das Haus in der Praxis bedeutet, zeigt ein Vergleich mit verschiedenen Gebäudetypen:

EnergieeffizienzklasseHaustypen als Beispiel
A+Effizienzhaus 40, Passivhaus, Nullenergiehaus
AEffizienzhaus 55, Neubau
BEffizienzhaus 70
CEffizienzhaus 85 
Dgut sanierte Bestandsgebäude
Esanierte Bestandsgebäude
Fsanierte Bestandsgebäude
Gteilweise sanierte Bestandsgebäude
Hunsanierte Bestandsgebäude

Übrigens: Der durchschnittliche Energiebedarf deutscher Wohngebäude liegt heute bei etwa 160 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Das entspricht der Klasse F und zeigt, wie hoch die Einsparpotenziale im Wärmebereich tatsächlich sind.

Die Ausstellung der Energieausweise ist in vielen Fällen Pflicht   

Energieausweis und Energieeffizienzklasse sind immer dann zu erstellen, wenn ein Haus neu gebaut, verkauft, vermietet oder verpachtet wird. Ausgenommen sind dabei lediglich Gebäude unter Denkmalschutz.

Was viele nicht wissen: Wer eine kommerzielle Anzeige für Verkauf oder Vermietung eines Wohngebäudes aufgibt, muss in dieser bereits die Energieeffizienzklasse für das Haus veröffentlichen. Gleiches betrifft im Übrigen auch:

  • Informationen über die Art des  Gebäudeenergieausweises
  • den Endenergiebedarf/-verbrauch sowie
  • Informationen über die eingesetzten Energieträger
  • Hinweise zum Baujahr des Gebäudes

Energieeffizienzklassen vs. Effizienzhaus-Standards  

Während die Energieeffizienzklasse für Gebäude sich auf den Endenergieverbrauch bezieht, orientiert sich der Effizienzhaus-Standard der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)  am Primärenergiebedarf. Dieser berücksichtigt auch den Energieaufwand für vorgelagerte Prozesse wie die Lieferung eines Energieträgers zum Haus. Die Zahl dahinter gibt an, wie viel Prozent im Vergleich zu einem Referenzgebäude verbraucht wird. Beim Hausbau und bei einer geplanten Sanierung beeinflusst der erreichte Effizienzhaus-Standard zudem die Förderung über die KfW.    

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Energieeffizienzklasse für das Haus

Muss jedes Haus einen Energieausweis haben?

Ja, bei Verkauf oder Vermietung muss ein gültiger Energieausweis vorgelegt werden. Bestimmte Ausnahmen gelten nur für sehr kleine Gebäude (< 50m² Nutzfläche) und Denkmäler.

Wie lange ist ein Energieausweis gültig?

Ein Energieausweis ist 10 Jahre gültig. Danach muss bei einem erneuten Verkauf oder einer Vermietung ein neuer Ausweis erstellt werden.

Ist die Energieeffizienzklasse bindend für den Energieverbrauch?

Nein. Die Klasse gibt eine theoretische Einschätzung. Der tatsächliche Verbrauch hängt stark vom individuellen Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner ab.

Wie hoch sind die Kosten für einen Energieausweis?

Die Kosten variieren je nach Art und Aufwand. Ein Verbrauchsausweis ist meist günstiger (ca. 50-150 €), während ein Bedarfsausweis aufgrund der komplexeren Datenerhebung mehr kostet (ca. 300-800 €).

Fazit von Alexander Rosenkranz

Die Energieeffizienzklasse für das Haus ermöglicht einfach Rückschlüsse auf den energetischen Zustand. Überschlägige Rückschlüsse auf die Heizkosten sind zwar möglich, im Vordergrund steht jedoch ein schneller und transparenter Vergleich verschiedener Gebäude. Aus diesen Gründen müssen Verkäufer und Vermieter die Energieeffizienzklasse für das Haus auch in kommerziellen (bezahlten) Immobilienanzeigen angeben.

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