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Strompreise senken: Ziele und Maßnahmen der Merz-Regierung

  • von Alexander Rosenkranz
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Um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde sollen die Strompreise in Deutschland fallen. Darauf einigten sich CDU, CSU und SPD bereits im Koalitionsvertrag. Nun steht ein Termin für das neue Maßnahmenpaket fest. Wie viel Sie künftig sparen und warum ein Anbietervergleich dann wichtiger ist als zuvor.

© andriano.cz / shutterstock.com

Aktuelle Strompreise sollen um mindestens 5 Cent sinken

In den letzten 20 Jahren kannten die Strompreise nur einen Trend: Sie stiegen dauerhaft an. Besonders drastisch zu spüren war das nach dem Beginn des Ukraine-Krieges, als der durchschnittliche Preis mit über 50 Cent pro Kilowattstunde sein Allzeithoch erreichte. Auch wenn sich das Niveau bis heute wieder abgesenkt hat, bleibt es doch empfindlich hoch.

Konkretes Maßnahmenpaket bis Juli

Um die Wirtschaft anzukurbeln, Haushalte zu entlasten und die Energiewende anzukurbeln, fasste die Merz-Regierung daher bereits bei den Koalitionsverhandlungen den Entschluss, die Stromkosten zu senken. Sie plant, die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß abzusenken und die Netzentgelte zu reduzieren. Bis zum 11. Juli 2025 will die neue Bundesregierung um Friedrich Merz nun ein konkretes Programm vorlegen, um dieses Ziel zu erreichen. Das kündigte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Gitta Connemann (CDU), kürzlich im ARD-Morgenmagazin an.

Kurz und knapp: Die neue Bundesregierung plant, die Strompreise um mindestens 5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) zu senken.  

Haushalte könnten bis zu 200 Euro im Jahr einsparen

Der durchschnittliche Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie liegt aktuell bei 2.500 bis 4.000 Kilowattstunden im Jahr*, abhängig von der Wohnsituation. Würde der Strompreis tatsächlich um fünf Cent pro Kilowattstunden sinken, hätte das eine Einsparung von 125 bis 200 Euro zur Folge. Der Strompreis läge bei etwa 29 Cent pro Kilowattstunde und damit in etwa auf dem Niveau von 2021. Die folgende Übersicht zeigt, wie sich dieser Preissprung auf die Energiekosten anderer Haushalte auswirken würde.

Haushaltsgröße

Stromverbrauch im Jahr *

Einsparung **

Single-Haushalt

1.100 bis 2.000 kWh

55 bis 100 Euro/Jahr

2-Personen-Haushalt

1.700 bis 2.900 kWh

85 bis 145 Euro/Jahr

3-Personen-Haushalt

2.200 bis 3.600 kWh

110 bis 180 Euro/Jahr

4-Personen-Haushalt

3.500 bis 4.000 kWh

175 bis 200 Euro/Jahr

5-Personen-Haushalt

2.800 bis 4.800 kWh

140 bis 240 Euro/Jahr

Niedrigere Strompreise könnten insgesamt also für Einsparungen von 55 bis zu 240 Euro im Jahr sorgen. Besonders viel sparen dabei Personen, die in einem Ein- oder Zweifamilienhaus wohnen. Denn dort ist der Verbrauch in der Regel etwas höher.

* Quelle: Stromspiegel 2025 von co2online, Kategorie C und D, mit Warmwasser ohne Strom
** Einsparung bei einem Preissprung von 5 Ct/kWh

Heizkosten von Wärmepumpen würden ebenfalls sinken

Neben den Ausgaben für Haushaltsstrom könnte das Maßnahmenpaket der Bundesregierung auch zu sinkenden Heizkosten führen. Und zwar immer dann, wenn Sie Ihr Haus mit einer elektrischen Wärmepumpe oder einer Infrarotheizung beheizen. Berücksichtigt man hier allein die Reduzierung der Stromsteuer, fallen pro Kilowattstunde etwa zwei Cent weg. Bei einem Stromverbrauch von 5.000 Kilowattstunden ergibt sich daraus eine mögliche Einsparung von 100 Euro im Jahr – insgesamt könnten Haushalte durch das geplante Maßnahmenpaket also bis zu 340 Euro im Jahr sparen.

Wichtig zu wissen: Die Netzentgelte für Wärmepumpen-Strom wurden bereits gesenkt. Wer sich für die pauschale Verrechnung entscheidet, spart damit aktuell noch einmal 110 bis 190 Euro pro Jahr ein, wie wir in unserem Beitrag zum Wärmepumpentarif erklären.

Stromanbieter können Differenz behalten

Stromversorger sind angehalten, die kommenden Reduzierungen an Ihre Kunden weiterzugeben. Das ist jedoch keine Pflicht, sodass Versorger die Differenz selbst einbehalten können. Um dem entgegenzuwirken und die besten Konditionen zu bekommen, empfehlen wir, unbedingt einen Anbietervergleich durchzuführen. Wie Sie dabei vorgehen und welche Tipps beim Wechsel helfen, erklären wir Ihnen in unserem Beitrag zum Stromanbieterwechsel.

Experten sehen Maßnahmen kritisch: Hohe Kosten bleiben

Die Reduzierung der Strompreise ist eine Entlastung für viele Haushalte. Die für den Um- und Ausbau der Netze nötigen Kosten blieben aber bestehen und würden dadurch vermehrt in den Bundeshaushalt rutschen. Um langfristig für eine echte Entlastung zu sorgen, führe daher kein Weg an einem Umbau der Netze vorbei, kritisierten Experten des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Eine entscheidende Frage ist dabei die der Finanzierung, die zumindest anteilig über Einnahmen aus der  CO₂-Steuer  erfolgen könnte. Das wäre auch daher denkbar, da ein eigentlich aus diesem Topf geplantes Klimageld unter Friedrich Merz voraussichtlich nicht mehr kommen soll.

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