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Der Energieverbrauchsausweis für Wohngebäude

  • von Alexander Rosenkranz
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Der Energieverbrauchsausweis gibt Aufschluss über den energetischen Zustand eines Gebäudes. Auch wenn er seit Langem Pflicht ist, wissen viele Hausbesitzer nicht, wann sie ihn eigentlich benötigen. Eine Antwort geben wir im folgenden Beitrag. Darüber hinaus erklären wir die wichtigsten Werte im Energieverbrauchsausweis, zeigen, was er kostet und wann der teurere Ausweis nach dem Energiebedarf nötig ist.

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Der Energieverbrauchsausweis einfach erklärt

Der Energieverbrauchsausweis (nicht zu verwechseln mit dem Wärmeschutznachweis) ist ein standardisiertes Dokument, das über den Energieverbrauch in einem Gebäude informiert. Er berücksichtigt:

  • die Verbrauchsdaten für Heizung und Warmwasserbereitung von drei aufeinanderfolgenden Jahren 
  • die örtlichen Klimafaktoren 
  • die Art der eingesetzten Brennstoffe.
© Annibell82 / Fotolia

Verbrauchsdaten an schwankendes Klima anpassen

Damit die Ergebnisse aussagekräftig und vergleichbar sind, werden die Verbrauchsdaten einzelner Jahre an das schwankende Klima angepasst. Experten sprechen dabei von der Witterungsbereinigung (unter Berücksichtigung der sogenannten  Klimafaktoren).  

Das heißt, dass man den Verbrauch in besonders kalten Jahren nach unten und in besonders warmen Jahren nach oben korrigiert. Möglich ist das mit der  Gradtagszahl  der jeweiligen Jahre. Diese beschreibt die Summe der Tage, an denen die Außentemperatur unter der Heizgrenztemperatur liegt.

Kritik am Energieverbrauchsausweis

Der Energieverbrauchsausweis bzw. der  Energieausweis für Wohnungen  ist eine schnelle und kostengünstige Lösung, um den energetischen Zustand eines Gebäudes zu bewerten. Da er aber allein auf Verbrauchsdaten basiert, können seine Ergebnisse auch ein falsches Bild vermitteln. Das passiert zum Beispiel dann, wenn Bewohner eines Hauses besonders sparsam leben und lieber einen dicken Pullover anziehen, als die Heizung aufzudrehen. Das senkt den Verbrauch und sorgt für bessere Werte im Ausweis. Blicken die Nachfolger nicht auf den Verbrauch und drehen die Heizung immer etwas mehr auf als nötig, würden die Ergebnisse im Energieverbrauchsausweis nicht mehr zutreffen.

Die Angaben im Energieverbrauchsausweis

Der Energiepass nach dem Verbrauch enthält eine Reihe von Zahlen und Daten, die für viele Verbraucher kaum greifbar sind. Diese sind zum Beispiel:

Endenergieverbrauch für den tatsächlichen Verbrauch

Der Endenergieverbrauch steht für die tatsächlich genutzte Rohstoffmenge für Heizung und Warmwasserbereitung. Er beinhaltet alle Verluste, die zum Beispiel über die Gebäudehülle, den Kessel oder die Wärmeverteilung auftreten und hat die Einheit Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a). Durch die spezifische, auf die beheizte Fläche bezogene Angabe, eignet sich der Wert sehr gut zum Vergleich verschiedener Gebäude.

Darüber hinaus gibt er auch Aufschluss über die voraussichtlich entstehenden Ausgaben. So ergeben sich die  Heizkosten pro Quadratmeter  bei der Multiplikation mit dem Brennstoffpreis in Euro pro Kilowattstunde.

Primärenergieverbrauch für den energetischen Aufwand

Der Primärenergiebedarf berücksichtigt nicht nur den messbaren Energieverbrauch, sondern auch den Aufwand zur Gewinnung der eingesetzten Brennstoffe. Er symbolisiert damit die Umweltbilanz eines Rohstoffs im Energieverbrauchsausweis.

Für die Ermittlung multiplizieren Experten den Endenergiebedarf mit einem Primärenergiefaktor. Dieser ist für jeden Brennstoff anders und beträgt zum Beispiel für:

  • Strom = 1,8
  • Erdgas = 1,1
  • Holz = 0,2

Ein Beispiel zeigt die Bedeutung der Rohstoffe für die Ergebnisse im Energieverbrauchsausweis. Hat ein Gebäude einen Endenergiebedarf von 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, ergibt sich bei der Beheizung mit Gas ein Primärenergiebedarf von 110 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Nutzt das gleiche Gebäude aber eine Holzheizung, sinkt der Wert auf 20 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind also geringer, auch wenn die Qualität der Gebäudehülle komplett gleich ist.

Wichtig zu wissen:   Der Primärenergiebedarf eignet sich nicht zur Ermittlung der Heizkosten.

    Effizienzklassen für eine schnelle Einschätzung

    Die  Energieeffizienzklassen  gibt es erst seit der Novelle der EnEV 2014 (in Gebäudeenergiegesetz – GEG – übergegangen). Sie sollen die Ergebnisse des Energieverbrauchsausweises transparenter machen und gliedern diese daher in verschiedene Kategorien oder Klassen. So zeigen die Klassen A+ bis H auf einen Blick, wie effizient ein Gebäude ist. Während moderne, nach GEG errichtete Häuser heute eine A- oder B-Bewertung bekommen, liegen unsanierte Altbauten häufig im Bereich D bis F.

    © heizung.de

    Ausweis bei Verkauf oder Vermietung Pflicht

    Generell ist ein Energieausweis immer dann zu erstellen, wenn es um den Neubau, den Verkauf oder die Vermietung von Häusern und Wohnungen geht. Von der Pflicht ausgenommen sind dabei:

    • Gebäude mit weniger als 50 Quadratmeter Nutzfläche
    • denkmalgeschützte Gebäude
    • nicht regelmäßig beheizte oder gekühlte Gebäude
    • Sondergebäude, wie Stallungen oder Gewächshäuser

    Gilt die Pflicht, können Hausbesitzer einen Verbrauchsausweis erstellen lassen, wenn das betreffende Haus:

    • mehr als 4 Wohnungen hat
    • nach 1977 errichtet wurde
    • vor 1977 errichtet und zwischenzeitlich energetisch saniert wurde

    Bei neu gebauten Häusern sowie Häusern mit weniger als 5 Wohneinheiten, die vor 1977 errichteten und bisher nicht energetisch saniert  wurden, ist dagegen ein  Energiebedarfsausweis  zu erstellen. Dieser basiert auf einer individuell erstellten Berechnung und ist  daher deutlich komplexer und teurer als der einfache Energieverbrauchsausweis.

    Kosten für den Energieverbrauchsausweis

    Ein Energiepass auf Basis des tatsächlichen Verbrauchs lässt sich in der Regel einfach und schnell erstellen. Geht es um die Kosten, können Hausbesitzer dabei mit maximal 100 Euro rechnen. Ein Vorteil: Nach der Erstellung ist der Energieverbrauchsausweis 10 Jahre gültig.  

    Fazit von Alexander Rosenkranz

    Der Energieverbrauchsausweis gibt Käufern und Mietern von Immobilien einen ersten Überblick über die Energieeffizienz von Wohnungen oder Häusern. Er ermöglicht einen einfachen Vergleich verschiedener Gebäude und lässt Rückschlüsse auf die Heizkosten zu. Der Energiepass ist günstig und bei Vermietung oder Verkauf zu erstellen. Experten kritisieren die mangelnde Aussagekraft, die sehr stark von den Nutzergewohnheiten der Bewohner abhängt.

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