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Vor 1993 eingebaute Heizkessel austauschen wird Pflicht

  • von Philipp Hermann
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Alte Heizkessel austauschen und die Umwelt entlasten. Die Bundesregierung treibt die Energiewende immer weiter voran. Erst zu Beginn dieses Jahres wurde beschlossen, dass alte Heizungen mit einem Heizungslabel versehen werden müssen. Nun müssen Hausbesitzer ihren Heizkessel austauschen, sofern dieser schon länger als 30 Jahre in Betrieb ist. Das betrifft also alle Heizkessel, die vor 1993 eingebaut wurden.

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Nicht alle Besitzer müssen ihren alten Heizkessel austauschen

Grundlage bildet der § 72 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Dort wird das Betriebsverbot für Heizkessel, insbesondere für Ölheizkessel, beschrieben sowie deren Ausnahmen aufgeführt. So dürfen Niedertemperaturkessel sowie Brennwertkessel weiterhin genutzt werden.  Auf den Austausch verzichten dürfen außerdem Wohngebäude mit weniger als drei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine Wohnung zum Stichtag 1. Februar 2002 selbst bewohnt hat. Sollte es nach diesem Stichtag zu einem Eigentümerwechsel gekommen sein, so hat der neue Eigentümer eine Frist von zwei Jahren, um den alten Heizkessel auszutauschen. Ein Schornsteinfeger soll die Einhaltung der Vorschriften prüfen.

© heizung.de

Betroffen sind  Konstant-Temperaturkessel

Konkret betrifft diese Austauschpflicht nur Konstant-Temperaturkessel mit einer Nennleistung von vier bis 400 Kilowatt. Diese wurden noch bis in die 80er Jahre in Betrieb genommen und gelten heute als äußerst ineffizient. Wie der Name es bereits verrät, hat der Kessel eine konstante Temperatur von 70 bis 90 Grad Celsius und passt sie auch nicht an, wenn die Wärmeanforderung im Gebäude sinkt. Dementsprechend verbraucht er viel mehr Energie als nötig.

Das Alter des Heizkessels herausfinden

Um herauszufinden, ob man den eigenen Heizkessel austauschen muss oder nicht, reicht oft ein Blick auf das Typenschild. Dort stehen in der Regel alle Angaben zum Hersteller, dem Baujahr und zu der Leistung des Heizkessels. Viele Heizungsanlagen sind gedämmt, sodass das Schild nicht gleich sichtbar ist. Hier empfiehlt es sich, die Seiten nach einem Metallschild abzusuchen.

Eine weitere Möglichkeit, das Baujahr des Heizkessels herauszufinden, ist die Einsicht in das Protokoll des Schornsteinfegers. Haben Besitzer dieses Papier nicht zur Hand, können sie auch einen Termin mit einem Schornsteinfeger oder einem Installateur aus der Region vereinbaren. Im Rahmen dessen erfahren Sie auch, ob Sie von der  Austauschpflicht  befreit sind oder nicht.

Wenn Sie das Baujahr herausgefunden haben, kann folgende Übersicht dienlich sein bei der Frage, ob Sie von der Austauschpflicht betroffen sind:

BAUJAHRZEITPUNKT DES AUSTAUSCHS  
vor 19912021
vor 19922022
vor 19932023
vor 19942024
vor 19952025
vor 19962026

Alte Heizkessel austauschen lohnt sich auf lange Sicht

Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) beträgt das  Alter von Heizungen  im Durchschnitt hierzulande 17,6 Jahre. Ein Drittel davon ist sogar älter als 20 Jahre. Auch wenn die Anlagen technisch noch in Ordnung sind, arbeiten sie zum Teil sehr ineffizient und belasten nicht nur den Geldbeutel der Besitzer. Durch den hohen Verbrauch tragen sie auch maßgeblich zur Erderwärmung bei. Den alten Heizkessel austauschen und dafür einen Brennwertkessel kaufen bedeutet zunächst Investitionskosten, die je nach Heizungsart und Größe unterschiedlich hoch ausfallen können. Aber mit staatlicher  Förderungen der Heizung  lassen sich die meisten Systeme zu recht fairen Konditionen finanzieren.

© WoGi / panthermedia

Tipps beim Heizkessel austauschen

Wollen Hausbesitzer ihren alten Heizkessel austauschen lassen, sollten sie vor allem auf eines achten: eine gute Planung. So ist es ratsam, den Austausch in den wärmeren Monaten vorzunehmen. Außerdem sollten sie großen Wert darauf legen, dass der beauftragte Handwerker ihnen die Funktionsweise des neuen Kessels möglichst detailliert und verständlich erklärt, damit im Nachhinein keine Fragen unbeantwortet bleiben.

Wie lange der Austausch eines Heizkessels dauert, hängt von vielen Faktoren ab. Soll nur der alte Kessel durch einen neuen ersetzt werden, reichen in der Regel zwei Tage. Steht hingegen eine Kernsanierung oder ein Umstieg auf eine andere Heizungsart bevor, muss mit etwas mehr zeitlichem Vorlauf gerechnet werden. Alle wichtigen Schritte einer Heizungsmodernisierung finden Sie auch im Artikel:  Die Planung der neuen Heizung.

Darüber hinaus haben wir in unserem  Ratgeber zur Heizungsmodernisierung  die wichtigsten Begriffe zusammengetragen und erklärt, die Ihnen bei diesem Schritt begegnen könnten.  

Die Anzeichen für einen Kesseltausch erkennen

In der folgenden Abbildung finden Sie verschiedene Anzeichen, die für eine Heizungserneuerung sprechen. Dabei ist zu beachten, dass einzelne Phänomene auch auf anderen Wegen gelöst werden können. So deutet ein Heizkörper, der nicht richtig warm wird, darauf hin, dass sich Luft im Heizsystem befindet. Hier sollte zunächst der Heizkörper entlüftet werden. Treten hingegen mehrere Anzeichen gleichzeitig und/oder vermehrt auf, sollten Sie einen Heizkesseltausch in Betracht ziehen und Ihren Heizungsfachmann kontaktieren. 

© heizung.de

Fazit von Philipp Hermann

Heizkessel austauschen wird in diesem Jahr nur für einige Hausbesitzer Pflicht. Dies gilt allerdings nur für Anlagen, die vor 1993 eingebaut wurden. Aber auch wer von dieser Austauschpflicht befreit ist, sollte eine Heizungsmodernisierung in Erwägung ziehen. Denn auf Dauer rechnet sich die Investition zweifach – für den Hausbesitzer selbst und für die Umwelt.

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