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Tiny-House-Heizung: Welche Technik eignet sich?

  • von Alexander Rosenkranz
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Minimalistisch, mobil und im besten Falle autark: diese Eigenschaften stehen genauso für Tiny Houses wie für ihre Besitzer. Wer ganzjährig im Minihaus leben möchte, sollte sich rechtzeitig Gedanken um die Energieversorgung machen. Genau wie bei konventionellen Gebäuden kommen auch im Tiny House verschiedene Heizungen infrage. Wir geben einen Überblick und zeigen Vor- sowie Nachteile der verbreitetsten Lösungen.    

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Anforderungen an die Heizung für ein Minihaus 

Tiny Houses oder Kleinsthäuser sind meist auf Anhänger aufgebaute Wohneinheiten mit einer Grundfläche von etwa 15 Quadratmetern. Wer auf so kleiner Fläche leben möchte, muss den vorhandenen Raum effizient nutzen – für die Energietechnik bleibt nur wenig Platz. Eine Tiny-House-Heizung sollte daher vor allem kompakt sein. Sie benötigt keine übermäßig hohe Leistung und ist von der öffentlichen Energieversorgung unabhängig. Nur so ist es möglich, die kleinen Häuser unkompliziert an verschiedenen Orten zu nutzen. Passend zum Gedanken der Minihäuser, eignen sich Umweltheizungen, die teilweise oder komplett autark arbeiten und dem Klima nicht schaden.

Die optimale Tiny-House-Heizung hat folgende Eigenschaften:

  • kompakt
  • effizient
  • umweltfreundlich
  • kleine Leistung
  • netzunabhängig
  • möglichst autark

Tiny-House-Heizung: Diese Lösungen kommen infrage

Als Heizung für ein Minihaus eignen sich vor allem Lösungen, die mit Flüssiggas oder elektrischer Energie arbeiten. Auch Holz kommt als Brennstoff infrage, da er nahezu überall erhältlich und netzunabhängig nutzbar ist.

Komfortabel und zuverlässig: Die Gasheizung im Tiny House

Geht es um die mobile Energieversorgung, steht mit  Flüssiggas  ein besonders flexibler Energieträger zur Verfügung. Das Gas lässt sich platzsparend in Flaschen lagern und für verschiedene Heizgeräte nutzen. Infrage kommt beispielsweise eine kompakte  Gastherme, die das Tiny House mit Wärme und Warmwasser im Durchlaufprinzip versorgt. Zur Wärmeübertragung ist dann eine versteckt installierte Fußbodenheizung denkbar. Alternativ lässt sich ein in die Therme integrierter Luftheizer verwenden.

Eine weitere Möglichkeit ist der Gas-Außenwandheizer. Dabei handelt es sich um einen direkt befeuerten Brenner, der die Luft im Minihaus erwärmt. Die Abgase strömen direkt nach außen, wodurch Sie kein zusätzliches Abgasrohr über das Dach führen müssen. Die Heizgeräte lassen sich jedoch nur schwer verstecken. Außerdem sind zusätzliche  Durchlauferhitzer  oder Speicher nötig, um das Tiny House mit Warmwasser zu versorgen.

© Lowphoto / shutterstock.com

Kamin sorgt nachhaltig für wohlige Wärme im Minihaus

Lebendig, natürlich und nachwachsend: Holz ist ein beliebter Rohstoff beim Bau der kleinen Häuser und auch für die Beheizung nutzbar. Infrage kommen kleine Kaminöfen, in denen die Scheite hinter einer durchsichtigen Scheibe verbrennen. Die angenehme Strahlungsenergie erwärmt in Kürze den ganzen Raum und das romantische Flackern der Flammen schafft eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Durch gut gedämmte Wände und Fenster mit Energiesparverglasung geht im Tiny House nur wenig Energie verloren, sodass ein Kamin die Temperaturen unter Umständen zu stark ansteigen lassen kann. Nachteilig ist außerdem die schlechte Regelbarkeit. Die Heizung ist platzraubend (auch zur Lagerung der Scheite) und nur manuell zu betreiben. Während andere Lösungen dauerhaft für Frostfreiheit sorgen, ist das mit einem Holzofen im Minihaus nicht möglich.

Heizen und Kühlen mit der Wärmepumpe im Tiny House

Split-Klimageräte  oder Wärmepumpen sind ebenfalls interessante Lösungen für die Energieversorgung im Minihaus. Zweiteilige Wärmepumpe bestehen aus einer Inneneinheit, welche die Luft im Raum erwärmt oder kühlt. Eine zusätzlich vorhandene Außeneinheit gewinnt Heizwärme von außen oder führt überschüssige Wärme zuverlässig ab. Zur Installation benötigen Sie lediglich eine Steckdose, welche Außen- und Inneneinheit mit Strom versorgt.

Nachteile gibt es auch hier: Denn die Wärmepumpe im Tiny House lässt sich nicht versteckt installieren. Sie benötigt eine ausreichend starke Stromversorgung und vor allem im Winter viel elektrische Energie. Diese mit einer Photovoltaikanlage selbst zu erzeugen, ist aufgrund der geringen Dachfläche kaum möglich, sodass ein Stromanschluss Voraussetzung ist.

Eine Infrarotheizung erwärmt das Tiny House platzsparend

Die  Infrarotheizung  besteht aus elektrisch leitfähigen Materialien, die sich unter Spannung erwärmen. Die Lösungen lassen sich als Platten oder Fußbodenheizung in das Tiny House integrieren und nehmen wenig Platz weg. Von Vorteil ist außerdem die angenehme Strahlungswärme, die besonders sparsam für ein hohes Wohlbefinden sorgt.

Genau wie die Wärmepumpe setzt auch die Infrarotheizung im Tiny House einen ausreichend dimensionierten Stromanschluss voraus. Die autarke Beheizung mit Solarstrom ist kaum möglich und für die Warmwasserbereitung benötigen Sie auch hier ein separates System.

Gesetzliche Anforderungen: Gilt das GEG im Tiny House? 

Wer ein neues Haus baut oder ein bestehendes saniert, muss sich in der Regel an das Gebäudeenergiegesetz (GEG) halten. Dieses enthält Anforderungen an Wärmeschutz sowie Anlagentechnik. Es soll dazu beitragen, den CO2-Ausstoß im Gebäudebereich zu senken und die globale Erwärmung einzudämmen. Was viele nicht wissen, ist, dass das auch die kleinen Mobilheime betrifft. Denn: Das GEG gilt für Gebäude, soweit sie nach ihrer Zweckbestimmung unter Einsatz von Energie beheizt oder gekühlt werden (§ 2 Abs. 1 Satz 1 GEG). Es gibt jedoch auch Ausnahmen. So sind alle von den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes befreit, die:

  • ein Gebäude errichten, das wiederholt aufgestellt und zerlegt werden soll
  • ein provisorisches Gebäude mit einer geplanten Nutzungsdauer von bis zu zwei Jahren errichten
  • nur zeitweise im Tiny House wohnen und/oder weniger als 25 Prozent der bei ganzjähriger Nutzung nötigen Energie verbrauchen.

Gehören Sie einer dieser drei Gruppen an, gelten die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes nicht. In allen anderen Fällen gibt es eine wesentliche Vereinfachung. Diese ist in § 104 des GEG geregelt und besagt, dass beim Bau kleiner Gebäude lediglich Anforderungen an die U-Werte der Gebäudehülle einzuhalten sind. Ein kleines Gebäude ist nach § 3 Abs. 1 Satz 17 des Gesetzes ein Gebäude mit nicht mehr als 50 Quadratmetern Nutzfläche. 

Nur wer größer baut und dauerhaft im Haus wohnt, muss die Anforderungen des GEG vollumfänglich erfüllen. Neben den U-Werten, die in § 48 des Gesetzes enthalten sind, gelten dann auch Vorgaben für den Primärenergiebedarf und die Art der Heizung im Tiny House. Die wichtigsten Informationen dazu finden Sie in unserem Beitrag zum Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Anschaffungskosten der Heizung im Minihaus  

Besonders günstig ist die elektrische Infrarotheizung, die in Form von Heizplatten oder Matten zur Verlegung einer Fußbodenheizung weniger als 1.000 Euro kostet. Zu beachten sind hier allerdings die Ausgaben im Betrieb: Teure Stromtarife auf Campingplätzen können die Heizkosten schnell in die Höhe treiben.

Split-Klimageräte beziehungsweise Split-Wärmepumpen kosten je nach Ausstattung 500 bis 2.000 Euro. Den vergleichsweise hohen Anschaffungskosten stehen jedoch geringere Ausgaben im Betrieb gegenüber, da die Systeme beim Heizen auf Umweltwärme setzen.

Kaminöfen sind für Preise von etwa 250 bis zu 2.000 Euro erhältlich. Sie benötigen zusätzlich ein Abgassystem und abhängig von der Leistung auch die fachgerechte Abnahme. Ist eigenes Holz zum Verheizen verfügbar, sind die Betriebskosten dafür sehr gering.

Kompakte Gasthermen für das Tiny House sind mit 1.500 bis 2.500 Euro zwar am teuersten, bieten dafür aber auch den höchsten Komfort. Außerdem gibt es viele Geräte mit Durchlauferhitzer für die Warmwasserbereitung im Minihaus – das spart zusätzliche Ausgaben und sorgt für vergleichsweise niedrige Heizkosten.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Geht es im Tiny House um die Heizung, kommen verschiedene Systeme zum Einsatz. Den meisten Komfort bieten Gasthermen, die Raumheizung und Warmwasserbereitung realisieren. Infrarotheizungen sind besonders platzsparend und Wärmepumpen können im Sommer sogar kühlen. Wohlige Wärme versprühen auch Kaminöfen – die schlecht regelbare Leistung ist dafür vor allem in der Übergangszeit oft zu hoch.

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