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NRW: Höhere Förderung für Geothermie

  • von Alexander Rosenkranz
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In NRW soll klimafreundliches Heizen zukünftig zum Standard werden. Das erklärte die Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur. Um das Ziel zu erreichen, fördert das Land die Geothermie nun noch besser. Konkret geht es um Erdwärmekollektoren, Erdsonden- und Brunnenbohrungen, für die Verbraucher künftig höhere Zuschüsse erhalten.

© Danielsen_Photography / shutterstock.com

Höhere Zuschüsse für Kollektoren, Brunnen- und Sondenbohrungen

Mit dem überarbeiteten Förderprogramm progres.nrw – Klimaschutztechnik fördert das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) Geothermieanlagen stärker. So steigen die Zuschüsse für Maßnahmen zur Erschließung des Bodens als Umweltenergiequelle an. Wer sich im Neubau für eine Sondenbohrung entscheidet, um Erdwärme für die Wärmepumpe zu gewinnen, bekommt künftig 35 statt fünf Euro pro Bohrmeter. Handelt es sich um Sanierungsvorhaben, verbessert das Land die Förderkonditionen ebenfalls. Hier stiegen die Zuschüsse von zehn auf 50 Euro pro Bohrmeter an. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über aktuelle Fördergegenstände und Förderhöhen.

Fördergegenstand (progres.nrw – Klimaschutztechnik)

Förderhöhe Bestandsgebäude

Förderhöhe Neubau

Erdwärmesonden

max. 50 €/m Bohrtiefe (bis 400 m je Bohrung)

max. 35 €/m Bohrtiefe (bis 400 m je Bohrung)

Erdwärmekollektoren

max. 35 €/m² Kollektorfläche

max. 15 €/m² Kollektorfläche

Brunnenbohrungen

max. 5 €/(l und h) Förderleistung der Pumpe

max. 5 €/(l und h) Förderleistung der Pumpe

Minimale Fördersumme

350 €

350 €

Maximale Fördersumme

12.000 €

8.000 €

Quelle: Auszug aus der Richtlinie zum Förderprogramm progres.NRW – Klimaschutztechnik (Punkt 6.41)

Voraussetzungen für die Förderung der Geothermie in NRW

Voraussetzung für die Förderung der Geothermie in NRW ist die Kombination mit einer Wärmepumpe. Das Vorhaben muss im Landesgebiet stattfinden und es ist eine Bohrtiefengrenze von 400 Metern einzuhalten. Die Auslegung muss gemäß VDI 4640 erfolgen und das LANUV-Arbeitsblatt 39 ist einzuhalten. Darüber hinaus gelten die Anforderungen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) an die Jahresarbeitszahl. Außerdem benötigen Verbraucher eine Fachunternehmererklärung. Wichtig zu wissen ist auch, dass das Land das Aufteilen der Bohrmeter auf mehrere Bohrungen erlaubt, wenn dies im Einzelfall erforderlich ist.

Wer kann die Geothermie-Förderung in Anspruch nehmen?

Die Geothermie-Förderung aus dem Programm progres.NRW – Klimaschutztechnik steht nahezu allen Sanierenden und Bauenden zur Verfügung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Privatpersonen, Eigentümergemeinschaften oder Unternehmen handelt. Ausgeschlossen sind lediglich Bund, Länder sowie deren Einrichtungen und Unternehmen, die unter einen beihilferechtlichen Förderausschluss fallen. Darüber hinaus untersagt das Land auch Insichgeschäfte in Form von entgeltlichen und sonstigen Vermögensübertragungen.

Kombination mit anderen Förderangeboten teilweise zulässig

Wer die Förderung für Geothermieanlagen in Anspruch nimmt, darf für die gleiche Maßnahme keine Zuwendungen aus anderen Bereichen des Programms progres.nrw beantragen. Gleiches gilt für die übrigen Förderangebote des Landes NRW sowie für den Steuerbonus für die Sanierung. Möglich ist hingegen eine Kumulierung mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG-Wärmepumpen-Förderung). Hier gilt allerdings eine maximale Förderrate von 60 Prozent der anfallenden Kosten für die identische Maßnahme.

Geothermie-Förderung richtig beantragen: So funktioniert es

Wer von der höheren Förderung für Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren oder Brunnen profitieren möchte, muss die Mittel rechtzeitig beantragen. Möglich ist das vor der Beauftragung eines Fachbetriebs über die Webseite des Förderprogramms progres.nrw. Direkt nach der Bestätigung durch die Bezirksregierung Arnsberg (Bewilligungsbehörde) dürfen Verbraucher die Maßnahmen in Auftrag geben.

Wärmepumpen arbeiten mit Erdwärme besonders effizient

Wärmepumpen nutzen Energie aus der Umwelt, um Wärme zum Heizen nutzbar zu machen. Möglich ist das mit einem strombetriebenen Prozess, dessen Effizienz vom Unterschied zwischen Quell- und Heizwassertemperatur abhängt. Kommt oberflächennahe Geothermie als Wärmequelle zum Einsatz, ist der Temperaturhub gering und Wärmepumpen verbrauchen nur wenig Strom. Grund dafür ist die Temperatur des Erdreichs oder des Grundwassers, die auch in oberflächennahen Schichten ganzjährig bei 5 bis 15 Grad Celsius liegt.

Zum Vergleich: Eine Luftwärmepumpe greift im Winter je nach Lage auf Temperaturen zwischen minus fünf bis plus drei Grad Celsius zu. Der Temperaturhub ist höher und die Jahresarbeitszahl (JAZ) in aller Regel etwas geringer. Das heißt: Bei sonst gleichen Bedingungen benötigt die Anlage mehr Strom als Erd- oder Grundwasserwärmepumpen, um die gleiche Wärmemenge bereitstellen zu können.

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