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Kaminbrand: Das ist zu beachten

  • von Alexander Rosenkranz
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Es ist die Horrorvorstellung eines jeden Kaminbesitzers: Der Kaminbrand, bei dem die Flammen aus dem Brennraum in den Schornstein übergehen. Es entwickeln sich Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius und die Brandgefahr für das gesamte Gebäude steigt. Mit den richtigen Tipps bleiben brenzlige Situationen jedoch aus. Welche das sind, wodurch die Gefahr eines Kaminbrandes steigt und was im Ernstfall zu tun ist, erklären wir in den folgenden Abschnitten.

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Häufige Ursachen für Brände im Schornstein

Feuer entsteht immer dann, wenn hohe Temperaturen, brennbare Materialien und ausreichend Sauerstoff zusammen kommen. So auch bei einem Kamin- oder Schornsteinbrand: Dabei entzünden Flammen, Funken oder hohe Temperaturen unverbrannte Rückstände, die sich an der Innenwand des Schornsteinzugs abgelagert haben. Das Feuer entwickelt Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius und die Brandgefahr steigt. Denn einerseits können sich Möbel, Kabel oder andere Gegenstände in direkter Nähe zum Schornstein entzünden. Andererseits ist es auch möglich, dass aus dem  Schornstein  ausgetretene Funken brennbare Materialien am Haus oder in dessen Umfeld entfachen. Ein Kaminbrand kann aber nicht nur zu Bränden führen, er verursacht oft auch gefährliche Rauchvergiftungen. Diese drohen, wenn Abgase nicht mehr nach oben ins Freie gelangen, sondern über Risse oder Reinigungsöffnungen in den Wohnraum eindringen.

Glanzruß im Kamin ist die häufigste Ursache  

Kommt es zu einem Kaminbrand, liegt das meist an Glanzruß (auch Hartruß) im Schornstein. Dabei handelt es sich um Rückstände einer unvollständigen Verbrennung, die den Zug mit der Zeit komplett zusetzen. Erkennen lässt sich das brennbare Material daran, dass es anders als Schmier- oder Flockenruß sehr fest ist. Glanzruß lässt sich nicht einfach abwischen und hält auch dem üblichen Kehren durch den Schornsteinfeger stand. Die häufigsten Ursachen für Glanzruß und damit auch für den Kaminbrand sind:

  • Verbrennen zu feuchter Holzscheite:  Restfeuchte über 20 bis 25 Prozent senkt die Verbrennungstemperatur und sorgt für einen unvollständigen Abbrand. Feuchte Bestandteile aus kühleren Abgasen kondensieren und bleiben zusammen mit festen Rückständen an den Wandungen hängen.
  • Unterversorgung mit Sauerstoff:  Bekommt das Feuer zu wenig Sauerstoff, brennt Holz unvollständig ab. Die Reststoffe verbleiben dann häufig im Schornsteinzug. Neben zu kleinen Aufstellräumen und zu dichten Gebäuden können auch verstopfte Gitter oder Frischluftleitungen Grund dafür sein.
  • Fehldimensionierung des Schornsteins:  Auch zu kleine oder zu große Abgaswege begünstigen den Kaminbrand. Im ersten Fall strömt das Rauchgas nicht schnell genug ab, sodass sich Rußpartikel eher anlagern. Außerdem sinkt die Abgastemperatur, wodurch es zur Kondensation und zur  Versottung  kommen kann. Zu groß dimensionierte Schornsteine bleiben nach dem Anheizen lange kühl und erhöhen somit ebenfalls die Kondensationsgefahr.
  • Verschmutzungen im Schornsteinzug:  Vogelnester, Bauschutt oder Ablagerungen verengen den Querschnitt des Abgaszuges und wirken genau wie ein zu klein ausgelegter Schornstein. Das Abgas strömt sehr langsam, es kommt zu Ablagerungen und oft auch zur Kondensation.

Die Übersicht zeigt, dass sich die meisten Ursachen für einen Kaminbrand bei richtiger Pflege und Kontrolle vermeiden lassen.

© Dovzhykov Andriy / Shutterstock.com

Kaminbrand erkennen: Achten Sie auf diese Anzeichen

Einen besonders starken Kaminbrand erkennen Sie von außen daran, dass Flammen gut sichtbar aus der Schornsteinmündung in den Himmel schlagen. Aber auch Funken und eine ungewöhnlich hohe Rauchentstehung lassen auf einen Kamin- oder Schornsteinbrand schließen. Da Sie diese Zeichen von innen kaum beobachten können, sollten Sie hier vor allem auf die Schornsteinwandungen beziehungsweise die Kaminwangen achten. Erhitzen sich diese stärker als üblich, sollten Sie von außen einen prüfenden Blick auf die Schornsteinmündung werfen.

Das sind die wichtigsten Anzeichen, anhand derer Sie einen Kaminbrand erkennen:

  • Flammen sind von außen über der Kaminmündung erkennbar
  • Funken und dunkle Rauchwolken treten aus dem Schornstein aus
  • im  Kaminzug  sind Flammen, Funken oder Glutrückstände zu erkennen
  • die Wandungen der Abgaswege erwärmen sich stärker als gewöhnlich

Tipps zum Schutz vor einem Kaminbrand 

Aus den Ursachen ergeben sich einfache Tipps und Verhaltensregeln, mit denen Sie das Risiko eines Schornstein- oder Rußbrands auf ein Minimum reduzieren. Schon vor dem ersten Anfeuern kommt es dabei auf die passende Dimensionierung an. Diese ermitteln Experten gegen ein geringes Entgelt bei einer Schornsteinberechnung. Letztere ist oft auch Voraussetzung, wenn es um die Kaminabnahme geht. Darüber hinaus kommt es auf reines und trockenes Brennholz an. Denn eine zu hohe Brennholzfeuchtigkeit begünstigt das Brandrisiko genauso wie das Verfeuern von lackiertem sowie geleimtem Holz, Müll oder gar Kunststoffen. Im Betrieb ist außerdem für ausreichend Sauerstoff zu sorgen. Vor allem beim Anheizen in modernen und sanierten Gebäuden lohnt es sich dabei, kurze Zeit das Fenster zu öffnen. Neben den Verhaltensregeln kommt es darüber hinaus auch auf die regelmäßige Wartung an. Werfen Sie von Zeit zu Zeit einen Blick in die Reinigungsöffnung und beseitigen Ablagerungen aus dem Ofenrohr. Verwenden Sie den Kamin sehr viel, kann es außerdem nötig sein, den Schornstein mehrmals im Jahr fachgerecht reinigen zu lassen.

Die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

  • passgenaue Auslegung von Feuerstelle und Abgaswegen
  • Verbrennen von reinem, unbehandeltem und trockenem Holz
  • Versorgung mit genügend Sauerstoff, vor allem beim Anheizen
  • Kontrolle und Reinigung von Ofenrohr und Frischluftwegen
  • regelmäßige Reinigung des Schornsteins durch den Kaminkehrer

Wer sich an diese Verhaltensregeln hält und die Bedienungsanleitung der Feuerstätte beachtet, senkt das Risiko eines Kaminbrandes auf ein Minimum.

Glanzruß entfernen: So funktioniert es ganz einfach

Hat der Schornsteinfeger Glanzruß entdeckt, gilt es, diesen möglichst komplett zu beseitigen. Früher ließen Experten dazu den Schornstein ausbrennen – natürlich unter Aufsicht durch die Feuerwehr oder den Schornsteinfeger. Schneller und vor allem viel weniger gefährlich ist es, den Glanzruß abzuschlagen. Dazu nutzen Fachfirmen spezielle Biegewellen oder Kettenausschlaggeräte, welche die Ablagerungen durch das mechanische Einwirken harter Gegenstände entfernen.

Das richtige Verhalten bei einem Kaminbrand

Konnten Sie den Schornsteinbrand erkennen, gilt es ruhig und besonnen zu handeln. Auf keinen Fall sollten Sie Wasser verwenden, um den Kaminbrand zu löschen. Denn durch die hohen Temperaturen dehnt sich die Flüssigkeit in Bruchteilen einer Sekunde um mehr als das Tausendfache aus: Es kommt zur Explosion, die zusätzlich hohen Schaden anrichtet. Wichtig ist es, bei einem Kaminbrand die Feuerwehr zu alarmieren. Diese gibt eine Meldung an den zuständigen Bezirksschornsteinfeger, bevor sie den Kamin kontrolliert ausbrennen lässt. 

Achten Sie dabei auf folgende Punkte:

  • Kaminbrand NIE mit Wasser löschen (Pulverlöscher funktionieren gut)
  • Ofentür und Fenster schließen, um Luftzufuhr von unten zu minimieren
  • brennbare Möbel und Gegenstände am Schornsteinverlauf wegräumen
  • Optional: Schornsteinzug mit Kohlendioxid fluten, um Sauerstoff zu verdrängen
  • Glut aus dem Schornstein oder dem Ofen nehmen und außen abbrennen lassen
  • freien Querschnitt sicherstellen, um Zug im Schornstein aufrechtzuerhalten

Nach der Brandbekämpfung ist es wichtig, den Schornstein noch einige Stunden zu beobachten. Nur so lässt sich ein erneutes Anbrennen durch übrig gebliebene Glut sicher verhindern.

Nach dem Kaminbrand: Wer zahlt für Schäden

Schäden am Wohngebäude übernimmt in aller Regel die Gebäudeversicherung. Für den Schaden am Kamin müssen Sie jedoch oft selbst aufkommen. Grund dafür ist, dass die sogenannten Nutzwärmeschäden grundsätzlich vom Versicherungsschutz ausgenommen sind. Sie zählen allerdings zu Sonderleistungen, die einige Versicherer anbieten. Ob das in Ihrem Fall so ist, erfahren Sie aus den Vertragsunterlagen oder von einem Ansprechpartner Ihrer Versicherung.

Unser Tipp: Prüfen Sie Ihre Gebäudeversicherung genau oder lassen sich sogar Vergleichsangebote erstellen, bevor Sie einen Kamin einbauen und in Betrieb nehmen. Auf diese Weise sorgen Sie rechtzeitig für optimalen Versicherungsschutz.

Handeln Sie jedoch fahrlässig, können Versicherer die Schadensregulierung verweigern. Ein Grund, aus dem Sie die oben genannten Verhaltensregeln unbedingt beachten sollten.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Ein Kamin- oder Schornsteinbrand entsteht häufig durch feste Ablagerungen an den Schornsteinwandungen. Ursachen für den sogenannten Glanzruß sind dabei meist feuchte Scheite und eine unsachgemäße Nutzung der Feuerstelle. Tritt der Ernstfall ein, dürfen Sie KEIN WASSER verwenden, um den Kaminbrand zu löschen. Rufen Sie stattdessen die Feuerwehr und warnen unter Umständen die Nachbarn.

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