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Strommix Deutschland: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

  • von Alexander Rosenkranz
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Ein klimaneutrales Deutschland im Jahr 2045: Das ist das erklärte Ziel der Bundesregierung. Um es zu erreichen, muss der Anteil regenerativer Energien am Strommix weiter steigen. Allein bis 2030 sollen 80 Prozent unseres Stroms aus Wasser-, Solar-, Windkraft- und Biomasseanlagen kommen. Im ersten Halbjahr 2024 waren es bereits etwa 60 Prozent. Ein gutes Ergebnis, das allerdings noch nicht genügt.

© Fahroni / shutterstock.com

Anteil erneuerbarer Energien am Strommix in Deutschland steigt

Kam die elektrische Energie zur Jahrtausendwende größtenteils aus Kohle- und Atomkraftwerken, zeigt sich heute ein ganz anderes Bild. Allein im ersten Halbjahr 2024 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Deutschland bei 57 Prozent. Das heißt: Mehr als jede zweite in unserem Land verbrauchte Kilowattstunde wurde regenerativ und damit klimaneutral erzeugt. Ein deutliches Plus zeigt sich vor allem in den vergangenen vier Jahren. In diesem Zeitraum legte der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in Deutschland um 11,7 Prozent zu.

Erneuerbare Stromerzeugung im 1. Halbjahr 2024 über 60 Prozent

Bezogen auf die Stromerzeugung ist der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix in Deutschland höher. Wie die Bundesnetzagentur und das Statistische Bundesamt bekannt gaben, kamen im ersten Halbjahr 2024 61,5 Prozent der hierzulande erzeugten Strommenge aus Erneuerbar-Energien-Anlagen. Das entspricht einem Plus von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Strommixes in Deutschland.

Energieträger

Anteil an der Stromerzeugung 2024

Anteil an der Stromerzeugung 2023

Veränderung

Konventionelle Energieträger gesamt

38,5 %

46,7  %

- 8,2  %

Kohle

20,9  %

26,9  %

- 6,0  %

Kernenergie

0,0  %

2,9  %

- 2,9  %

Erdgas

14,6  %

14,1  %

+ 0,5  %

Sonstige

3,0  %

2,8  %

+ 0,2  %

Erneuerbare Energien gesamt

61,5  %

53,3  %

+ 8,2  %

Windkraft

33,3  %

28,2  %

+ 5,1  %

Biogas

6,4  %

6,0  %

+ 0,4  %

Photovoltaik

13,9  %

12,1  %

+ 1,8  %

Wasserkraft

5,0  %

4,1  %

+ 0,9  %

Sonstige

2,9  %

2,9  %

+ 0,0  %

Tabelle: Strommix Deutschland / Erzeugung / 1. HJ 2024 und 2023

Die größte Veränderung gab es in den Bereichen Kohle und Windkraft. Während Kohlekraftwerke 6 Prozent weniger Strom in das deutsche Netz einspeisten, legte die Windkraft im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 5,1 Prozent zu.

Saisonale Unterschiede zwischen Strom aus Wind- und Solarkraft  

Während konventionelle Kraftwerke im Jahresverlauf relativ konstant arbeiten, zeigen sich bei erneuerbaren Energien größere Schwankungen. Grund dafür ist das unterschiedliche Energie-Angebot. Besonders die Anteile von Photovoltaik- und Windstrom wechseln sich beim Strommix in Deutschland dabei regelmäßig ab, was aus Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hervorgeht.

So kam die Solarenergie im Winter 2023/2024 auf knapp zwei Prozent, während ihr Anteil am deutschen Strommix im letzten Sommer bei fast 30 Prozent lag. Genau andersherum zeigt sich das Verhältnis bei der Windkraft. Hatte diese im Winter 2023/2024 einen Anteil von etwa 46 Prozent am Strommix, lag der Wert im darauffolgenden Sommer nur noch bei 22 Prozent.  

Relative stabile Werte lieferte hingegen die Wasserkraft. Diese deckte im Winter 2023/2024 etwa vier und im Sommer 2024 rund sieben Prozent der hiesigen Stromerzeugung ab. Ähnlich verhält es sich mit Strom aus Biomasse. Hier lag der Anteil am Strommix im ersten Halbjahr 2024 konstant bei etwa acht bis zehn Prozent.

Speicherlösungen und flexible Märkte treiben Entwicklung voran

Auch wenn der Trend in die richtige Richtung geht: Um eine klimaneutrale Energieversorgung zu erreichen, genügen die Anteile erneuerbarer Energien am Strommix bisher nicht. Hier sind weitere Anstrengungen nötig, um bis 2030 das Zwischenziel von 80 Prozent zu erreichen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Anpassung der Netze. Denn anders als Strom aus fossilen Quellen sind alternative Energiequellen extrem volatil. Das heißt: Ihr Angebot schwankt sehr stark und das meist schon im Laufe eines Tages.

Abhilfe schaffen neue Speicherlösungen sowie flexible Strompreise. So lässt sich Energie im Haushalt einlagern, wenn der Anteil erneuerbarer Energien hoch und der Strompreis niedrig ist. Geht die erneuerbare Stromerzeugung in Deutschland zurück, kommt der günstige Strom dann aus dem eigenen Stromspeicher und nicht mehr aus dem Netz.  

Strompreis in Deutschland mit grünem Strom langfristig stabil

Während viele bei steigenden Anteilen erneuerbarer Energien am Strommix mit steigenden Preisen rechnen, ist das Gegenteil der Fall. Denn Sonne, Wind und Wasser lassen sich grenzkostenfrei nutzen. Es entstehen keine Verbrauchskosten und die Abhängigkeit von Importen aus anderen Ländern geht zurück. Eine weitestgehend erneuerbare Stromerzeugung in Deutschland hat demnach stabile und eher niedrige Preise zur Folge. Vorausgesetzt, die Netze sind entsprechend aus- und aufgerüstet.

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