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Biogas ist ein Brennstoff, der zum Beispiel aus Gülle, Lebensmittelresten oder sogenannten Energiepflanzen hergestellt wird. Er kann unter anderem zur Erzeugung von Strom und Wärme verwendet oder für die Biogasheizung in das öffentliche Gasnetz eingespeist werden. Aus was ist Ökogas? Wie funktioniert die Herstellung und welche Rolle spielt der Energieträger in der heutigen Energiewelt? Antworten auf diese Fragen geben wir im folgenden Beitrag.
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Bei der Herstellung von Ökogas oder Biogas werden organische Substanzen, wie Pflanzen, Gülle oder Lebensmittelreste zu Gas vergoren. Möglich ist das durch einen mehrstufigen Prozess in einer sogenannten Biogasanlage. In großen Behältern sorgen dabei zahlreiche Mikroorganismen unter Ausschluss von Sauerstoff (in einer aeroben Umgebung) für die Zersetzung der Ausgangsstoffe in ihre Einzelteile.
Nach Ablauf des Gärprozesses, der in der Regel etwa 30 Tage dauert, entsteht ein Gemisch aus Methan, Kohlendioxid und weiteren Gasen. Biogase werden dann abgesaugt, verheizt oder zur Einspeisung in das öffentliche Gasnetz weiter aufbereitet. Die übrigen Feststoffe lassen sich hingegen als Biodünger auf den umliegenden Feldern ausbringen. Wie der Prozess im Detail aussieht, haben wir im Beitrag "Biogasaufbereitung" zusammengefasst.
Wie viel Energie im Ökogas steckt, hängt generell vom Biomethan-Anteil ab: Ist dieser hoch, befindet sich viel Energie im Gas. Relevant für die Qualität sind neben der Betriebsweise des Gärprozesses auch die eingesetzten Rohstoffe.
Generell lassen sich Biogase aus zahlreichen organischen Stoffen herstellen. Je nach Anlage und Region sind das zum Beispiel:
Generell gibt es verschiedene Möglichkeiten, den ökologischen Rohstoff zu verwenden. In den meisten Fällen wird er noch in der Biogas-Anlage in Strom und Wärme umgewandelt. Möglich ist das mit einer Strom erzeugenden Biogas Heizung – einem Blockheizkraftwerk oder Biogas BHKW, in denen das Gasgemisch verbrannt wird. Während der Strom entweder selbst genutzt oder in das öffentliche Netz eingespeist wird, kann die vom Biogas BHKW erzeugte Wärme in Netzen für Nahwärme an Haushalte und Unternehmen in der Umgebung verteilt werden. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind:
Komplett aufbereitet, gleicht Ökogas oder Biogas den Eigenschaften von konventionellem Erdgas. Es lässt sich somit in das öffentliche Gasnetz einspeisen und in einer konventionellen Gasheizung verbrennen. Wie im Stromnetz beziehen Verbraucher den Brennstoff dabei nicht direkt vom Erzeuger. Letztere stellen aber sicher, dass die entnommene Gasmenge genau der eingespeisten entspricht.
Eine große Bedeutung hat das Heizen mit Biogas heute vor allem im Neubau und bei Sanierungsarbeiten in Baden-Württemberg. Denn hier fordert der Gesetzgeber dazu auf, erneuerbare Energien einzusetzen. Während das Gebäudeenergiegesetz (GEG) diese Pflicht im Neubau grundsätzlich verhängt, gilt sie laut EWärmeG-BW bei Sanierungsarbeiten in Baden-Württemberg nur nach einem Heizungstausch.
Eine einfache Möglichkeit, die Vorgaben zu erfüllen, ist die Installation einer Brennwert-Biogasheizung. Infrage kommen dabei grundsätzlich alle Gasbrennwertheizgeräte. Wichtig ist allerdings, dass Hausbesitzer Biogas für die Heizung von ihrem Gasanbieter beziehen. Erweiterungen oder Umrüstarbeiten sind zum Heizen mit Biogas nicht erforderlich.
Übrigens: Biogasheizungen stoßen deutlich weniger CO2 aus, als konventionelle Heizgeräte, wie die folgende Tabelle zeigt.
BRENNSTOFF | CO2-EMISSIONEN | |
---|---|---|
Heizöl | 265 g/kWh | |
Erdgas | 202 g/kWh | |
Biogas 20 % Bioanteil | 162 g/kWh | |
Biogas 50 % Bioanteil | 101 g/kWh | |
Biogas 100 % Bioanteil | 0 g/kWh |
Vor allem dann, wenn es um die Besteuerung der CO2-Emissionen geht, kann sich Biogas für die Heizung also auch finanzielle lohnen. Den die Abgabe, die 2021 kommt, beläuft sich in typischen Einfamilienhäusern auf 100 bis zu 275 Euro.
Darüber hinaus ist es auch möglich, Biogase in Kraftfahrzeugen zu nutzen. Damit das funktioniert, muss es jedoch zunächst mit großem Aufwand aufbereitet werden. Neben der Entfernung einiger Gasbestandteile kommt es dabei vor allem auch darauf an, den Energieinhalt an den des im Netz vorhandenen Gases anzupassen. In der Regel lohnt sich das jedoch nur für Biogasanlagen mit sehr hohem Ertrag.
Biogas gilt generell als CO2-neutral. Denn bei seiner Verbrennung setzt es so viel CO2 frei, wie die verwendeten Pflanzen über ihre Lebenszeit zu Sauerstoff umgesetzt haben. In diesem Sinne ist Ökogas als sinnvoll für die Umwelt zu bewerten.
Bezieht man in diese Rechnung jedoch auch den Aufwand für den Anbau spezieller Energiepflanzen ein, kann sich das Bild ändern. Denn auch dabei wird Energie verbraucht und Kohlendioxid freigesetzt. Vor allem dann, wenn Biogasanlagenbetreiber überwiegend auf den Anbau von Mais setzen, kann sich die Ökobilanz weiter verschlechtern. Denn durch die besonderen Anforderungen der umstrittenen Pflanze werden Äcker geschwächt und sonst als Weide- oder Feuchtwiesen genutzte Gebiete verdrängt.
Ob das Gas tatsächlich ökologisch ist oder nicht, hängt also immer von den jeweiligen Bedingungen, wie zum Beispiel dem Ursprung der Ausgangsstoffe ab.
Im Jahr 2018 versorgten 9.494 Biogasanlagen mit 47.000 Arbeitskräften 9,47 Millionen Haushalte in Deutschland mit Strom, so die Angaben des Fachverbandes für Biogas e.V. (vorläufige Ergebnisse). Vergleicht man den Anteil des dabei erzeugten Stroms mit dem Gesamtverbrauch im selben Jahr, liegt der Biogasanteil mit rund 6,3 Prozent auf Platz sieben im Vergleich zu anderen Rohstoffen. Biogasanlagen lieferten damit etwas weniger Strom als Photovoltaikanlagen, die es auf einen Anteil von etwa acht Prozent an der Gesamtstromerzeugung brachten.
Geht es um die zukünftige Entwicklung des Ökogas-Anteils in Deutschland, lässt ein Blick auf die aktuellen Ausbauzahlen einen negativen Verlauf vermuten. Denn nach den Angaben des Fachverband Biogas e.V. lag die Zahl neuer Betriebe im Jahr 2019 gerade einmal bei 83. 2020 sollen soll die Gesamtzahl installierter Ökogas-Anlagen sogar um 168 sinken. Zum Vergleich: Noch im Jahr 2011 gingen 1,526 neue Biogas-Anlagen in Betrieb.
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