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Balkonkraftwerke – Strom vom eigenen Balkon nutzen

  • von Jessica Christ
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Balkonkraftwerke sind eine ideale Lösung für alle, die selbst Energie erzeugen möchten, aber keinen Zugriff auf ein eigenes Dach haben. Ein Balkonkraftwerk ist speziell für den Einsatz auf Balkonen oder Terrassen konzipiert. Anders als herkömmliche Solaranlagen, die auf dem Dach installiert werden, können Balkonkraftwerke auf kleinem Raum angebracht werden und sind daher auch für Mieter eine interessante Option. Was Sie vor dem Kauf und der Installation eines Balkonkraftwerks beachten sollten und welche Auswirkungen das Solarpaket 1 auf die kleinen PV-Anlagen hat, erklären wir Ihnen im Folgenden.

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Was ist ein Balkonkraftwerk?

Balkonkraftwerke, oft auch als Plug-and-Play Solaranlage oder Mini-Photovoltaikanlage bezeichnet, sind kleine Photovoltaik-Systeme, die auf oder am Balkon montiert werden. Das System wird über einen Stecker an das häusliche Stromnetz angeschlossen und erlaubt somit eine direkte Nutzung des erzeugten Stroms.

Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?  

Die Funktionsweise eines Balkonkraftwerks ähnelt der einer herkömmlichen Photovoltaikanlage. Die Solarmodule wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um, die dann entweder direkt im Haushalt genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Der entscheidende Unterschied: Ein Balkonkraftwerk ist im Vergleich zu einer Photovoltaikanlage deutlich kleiner, auf eine maximale Leistung beschränkt und wird über eine spezielle Steckdose an das Hausnetz angeschlossen

Balkonkraftwerke besonders sinnvoll für Mieter

Vor allem für Mieter lohnt sich ein Balkonkraftwerk, wenn sie keine eigene Dachfläche besitzen oder keine größeren Investitionen tätigen möchten. Die Frage nach der Rentabilität eines Balkonkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Bietet der Balkon ausreichend Platz für die Installation eines Balkonkraftwerks? Gängige Maße von Solarmodulen der kleinen Photovoltaikanlagen lauten in etwa 170 x 113 x 3,5 cm (Höhe x Breite x Tiefe).
  • Wie steht es um die Ausrichtung zur Sonne? Wie viel Sonne kann über die Solarpanels eingefangen werden?  
  • Wie hoch ist der Energieverbrauch im Haushalt?

Mit steigenden Strompreisen steigt auch das Potenzial für Einsparungen durch die Nutzung des selbsterzeugten Stroms. Denn die Stromerzeugung eines Balkonkraftwerks für den eigenen Nutzen beginnt, sobald Sonnenstrahlen die Solarmodule erreichen. In der Regel sind Einsparungen zwischen 50 und 200 Euro pro Jahr möglich.

© Mariana Serdynska / Shutterstock.com

Wichtige Fakten zur Installation und Anmeldung

Balkonkraftwerke sind so konzipiert, dass jeder sie ohne fachliche Vorkenntnisse installieren und sofort nutzen kann. Zu einem Standard-Balkonkraftwerk-Set gehören in der Regel die Solarpanels, ein Wechselrichter, bereits konfektionierte Kabel mit Steckern und Halterungen für eine einfache Montage.  

Die eigentliche Installation eines Balkonkraftwerks erweist sich demnach als intuitiver Prozess: Die mechanische Befestigung der Module, das Verlegen des Kabels und das Zusammenschließen der Bauteile sind Arbeitsschritte, die Sie als Anwender selbstständig ausführen können.

Darauf sollten Sie bei der Installation achten:

  • Befestigung der Solarmodule: Stellen Sie sicher, dass die Module stabil und windfest durch spezielle Halterungen installiert sind und keine Gefährdung für Dritte entsteht.
  • Wechselrichter-Anschluss: Die Solarmodule werden mit einem Wechselrichter verbunden, um den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der in das häusliche Stromnetz eingespeist werden kann.  
  • Netzanschluss: Der Wechselrichter wird über ein Anschlusskabel mit einer Steckdose verbunden. Wichtig: Die elektrischen Anlagen und Steckdosen müssen alle notwendigen Sicherheitsanforderungen erfüllen. Das Solarpaket 1 kündigt an, dass zukünftig einfache Schukostecker ausreichen. Zuvor muss allerdings nocht eine entsprechende Norm erarbeitet werden. Aktuell fordern einige Netzbetreiber noch einen speziellen Wieland-Stecker, während andere bereits den Schuko-Stecker (Schutz-Kontakt) dulden. Eine Auskunft über die Vorgaben erhalten Sie bei Ihrem Netzbetreiber. (Stand: 06/2024)
  • Balkonkraftwerk in Betrieb nehmen und anmelden: Vor der Inbetriebnahme muss die Anlage im  Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Eine Anmeldung beim Stromnetzbetreiber ist seit Mai 2024 nicht mehr nöitg. Die Registrierung im  Marktstammdatenregister erfordert durch das Solarpaket 1 nur noch einige wenige Angaben.
  • Einverständnis des Vermieters: Die Solarmodule sind bei einem Balkonkraftwerk in der Regel nach außen sichtbar, da sie am Geländer oder der Wand befestigt sind. Diese Bereiche gehören üblicherweise nicht zur Mietfläche. Deshalb ist die Zustimmung des Vermieters notwendig.

Hinweis: Die Anlagen müssen entsprechend den elektrotechnischen Normen installiert werden, um eine ordnungsgemäße Integration des Systems in das häusliche Stromnetz zu gewährleisten und Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Bestehen diesbezüglich Unsicherheiten, sollten Sie eine Fachkraft für die Installation konsultieren.

Einzuhaltende Grenzwerte

Die gesetzlichen Anforderungen und Installationsvorgaben können sich von Region zu Region unterscheiden. Die übliche Leistungsgrenze wurde im Zuge des "Solarpaket I" der Bundesregierung (Mai 2024) von 600 Watt auf 800 Watt gehoben. Während das die Einspeiseleistung des Wechselrichters betrifft, dürfen die Module selbst über eine Leistung von bis zu 2.000 Wp verfügen. Was durch die hohe Drosselleistung auf den ersten Blick verwirrend wirkt, hat einen guten Grund: Die Solarmodule liefern nur selten volle Leistung. Mit dieser Kombination lassen sich die 800 Watt aus dem Wechselrichter aber weite Teile des Jahres verlässlich nutzen. Bei der Planung sollten Sie die genannten Grenzwerte beachten und gegebenenfalls eine Genehmigung für größere Anlagen einholen.  

Balkonkraftwerk mit Stromspeicher erweitern

Einige Balkonkraftwerke können mit Stromspeichern ausgestattet werden. Dies kann die Autarkie des Haushalts erhöhen und die Abhängigkeit vom Netzbetreiber weiter reduzieren – in den meisten Fällen jedoch nur geringfügig. Außerdem lassen sich Energiespeicher nicht bei jedem Balkonkraftwerk nachrüsten, die Anschaffungskosten sind relativ hoch und sie benötigen zusätzlichen Platz. Von Vorteil ist die Kombination auch, wenn Sie einen dynamischen Stromtarif nutzen. Denn dann können Sie Strom zu günstigen Phasen einkaufen bzw. von der PV-Anlage aufnehmen, um ihn dann zeitversetzt zu verbrauchen.

Selbst erzeugten Solarstrom einspeisen

Auch wenn Balkonkraftwerke als Anlagen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) gelten und Sie demnach Anspruch auf Einspeisevergütung hätten, verlangen nahezu alle Netzbetreiber einen Verzicht darauf.

Kosten eines Balkonkraftwerks

Die Kosten für ein Balkonkraftwerk können je nach Größe und Hersteller variieren. Im Allgemeinen sind Balkonkraftwerke jedoch deutlich günstiger als herkömmliche Photovoltaikanlagen, da sie kleiner sind und weniger Material benötigen. Die Preisspanne für ein Balkonkraftwerk mit Standard-Modul liegt bei etwa 350 bis 600 Euro. Neben den Anschaffungskosten sollten Sie zudem mögliche Installationskosten bedenken, wenn Sie die Module nicht selbst installieren.

Fördermöglichkeiten von Balkonkraftwerken

In einigen Regionen gibt es staatliche Förderungen oder Zuschüsse für Balkonkraftwerke. Dazu zählen zinsvergünstigte Kredite, Zuschüsse oder steuerliche Vorteile. Diese können je nach Bundesland oder Kommune variieren und sind teilweise an bestimmte Anforderungen gebunden. Informieren Sie sich bei lokalen Energieberatungen über die bestehenden Förderprogramme.

Wissenswert: Seit 2023 fällt beim Kauf einer Balkon-Solaranlage keine Mehrwertsteuer mehr an. Das gilt sowohl für die Module als auch für die Halterung und den Wechselrichter.

Fazit von Jessica Christ

Balkonkraftwerke versprechen eine kostengünstige und unabhängige Möglichkeit, in die eigene Stromerzeugung einzusteigen. Mit den richtigen Informationen und einer fachkundigen Installation können Balkonkraftwerke eine sichere, rentable und umweltschonende Investition darstellen.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich per E-Mail unter jessica.christ@heizung.de

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