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Spartipp: Wie Sie die Heizkurve einstellen

  • von Alexander Rosenkranz
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Kommt das eigene Haus nicht auf die gewünschten Temperaturen, fehlt es schnell am nötigen Komfort. Andererseits steigen die Heizkosten, wenn einige Räume ständig zu warm sind. Suchen Sie nach einer Lösung, können sie ihre Heizkurve einstellen. Denn diese verrät der witterungsgeführten Regelung, welche Leistung bei bestimmten Außentemperaturen erforderlich ist. Wie Sie dabei vorgehen und warum das Einstellen der Heizkurve einer Wärmepumpe besonders wichtig ist, erklären wir in den folgenden Abschnitten.

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Das Wichtigste in Kürze:  

  • Optimale Einstellung spart Geld: Eine korrekt eingestellte Heizkurve reduziert den Energieverbrauch, verhindert Überhitzung und steigert den Wohnkomfort.
  • Heizkennlinie als Kernparameter: Neigung, Höhe, Fußpunkt und Heizgrenztemperatur bestimmen gemeinsam, welche Vorlauftemperatur Ihre Heizung bei welcher Außentemperatur bereitstellt.
  • Heizkurve der Wärmepumpe: Jede unnötige Erhöhung der Vorlauftemperatur senkt die Effizienz; schon 1 °C weniger spart zwei bis vier Prozent Heizkosten der Umweltheizung.
  • Gebäude & Heizsystem entscheidend: Dämmstandard, Heizflächen und Wärmeerzeuger beeinflussen die richtige Kurveneinstellung – Altbau braucht steilere, Neubau flachere Kurven.

Die Funktion der Heizkurve  

Die Heizkurve (auch Heizkennlinie) ist eine Funktion der witterungsgeführten Regelung. Sie legt fest, bei welcher Außentemperatur welche Vorlauftemperatur erforderlich ist, um alle Räume in Ihrem Haus auf wohlige Temperaturen zu bringen. Eine individuelle Einstellung ist wichtig, um das Optimum aus Komfort und Heizkosten zu finden. Denn:  

  • sind die Vorlauftemperaturen zu niedrig, gibt die Heizungsanlage nicht genügend Wärme ab und die Räume in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung kommen nicht auf die gewünschten Temperaturen.  
  • sind die Vorlauftemperaturen zu hoch, gibt die Heizungsanlage zu viel Wärme ab. Sie verbraucht mehr und Ihre Heizkosten steigen unnötig an.

Das Problem hoher Heizkosten kommt vor allem dann zum Tragen, wenn die Heizkurve der Wärmepumpe nicht oder nicht optimal eingestellt ist. Denn diese verliert an Effizienz, je höher die Vorlauftemperatur sein muss. Schon ein Grad Celsius weniger sorgt dabei für zwei bis vier Prozent geringere Heizkosten.

Fußpunkt, Höhe und Neigung der Heizkurve einstellen

Um die Kennlinie an das eigene Haus anzupassen, können Sie den Fußpunkt, die Neigung und die Höhe der Kurve verändern.

  • Der Fußpunkt  gibt die minimale Vorlauftemperatur an, die Ihre Heizung bei sehr milden Außentemperaturen (z. B. +10 °C) nicht unterschreitet. Er liegt häufig bei 20 bis 30 Grad Celsius.  
  • Die Höhe  (teilweise auch Niveau genannt) gibt an, wie sich die Vorlauftemperatur bei allen Außentemperatuten verändert. Ist sie höher, liegt auch die Temperatur im Vorlauf immer höher. Nötig ist das beispielsweise im Altbau. Im Neubau oder dann, wenn Sie ein Niedertemperatursystem wie die Fußbodenheizung zum Übertragen der Wärme verwenden, kann die Kennlinie meist niedriger sein.
  • Die Neigung  gibt an, wie schnell die Vorlauftemperatur bei einer Veränderung ansteigt. Im Altbau ist die Neigung steiler, da Wärmeverluste über die Hüllflächen Ihres Gebäudes schnell zunehmen. Anders im Neubau: Hier sorgt ein optimaler Wärmeschutz dafür, dass auch bei stark sinkenden Außentemperaturen niedrige Vorlauftemperaturen ausreichen. Sie können die Heizkurve hier also flacher einstellen.    

Ein wichtiger Wert ist außerdem die Heizgrenztemperatur. Diese gibt vor, bei welcher Außentemperatur die Heizung anspringt. Sie lässt sich ebenfalls an der Heizungssteuerung einstellen und liegt meist bei 14 bis 16 Grad Celsius. Ist der Wärmeschutz sehr gut, kann die Temperatur darunter liegen (12 bis 14 °C bei Passivhäusern).

Der Zustand des Gebäudes beeinflusst die Einstellung

Die Charakteristik der Kennlinie hängt in der Regel vom Haus und dem installierten Heizsystem ab. Vor allem alte und unsanierte Gebäude verlieren im Winter viel Wärme über ihre Hülle. Wer hier die Heizkurve richtig einstellen möchte, sollte dabei eine steile Kennlinie wählen. Denn nur so lassen sich die Wärmeverluste ausgleichen, die bei sinkenden Außentemperaturen stark zunehmen. Moderne Gebäude sind meist mit energiesparenden Wänden und Fenstern ausgestattet. Da diese auch an sehr kalten Tagen kaum Wärme hindurch lassen, genügt in der Regel eine flachere Einstellung.

Auch Heizung und Heizflächen spielen eine wichtige Rolle

Entscheidend ist auch, welcher Wärmeerzeuger installiert ist. So sollten Sie vor allem die Heizkurve der Wärmepumpe optimal einstellen, da diese bei steigenden Vorlauftemperaturen an Effizienz verliert. Bauen Sie große Heizkörper oder eine Fußbodenheizung ein, wirkt sich das sogar direkt auf die Heizkurve aus. Denn die sogenannten Niedertemperatursysteme nutzen große Flächen oder zusätzliche Ventilatoren zur Wärmeübertragung und kommen daher mit niedrigeren Vorlauftemperaturen aus.  

Mit einer digitalen Heizung die Heizkurve richtig einstellen

Ist die eigene Heizung bereits digital, kann sie das thermische Verhalten eines Hauses überwachen und die Kennlinie selbst optimal einstellen. Während einige moderne Geräte bereits mit der Technik ausgestattet sind, lässt sie sich auch bei alten Heizungen nachrüsten. Nötig ist dazu in der Regel ein Kommunikationsmodul, das den Kessel mit dem Internet verbindet.

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Schritt für Schritt die Heizkurve einstellen

Da jedes Haus anders auf die äußeren Bedingungen reagiert, sollten Hausbesitzer die Heizkurve entsprechend einstellen. Denn diese befindet sich nach einem Tausch des Wärmeerzeugers in der Regel auf Werkseinstellung. Da es keine Möglichkeit gibt, die Einstellwerte der Kennlinie einfach zu berechnen, sind Sie auf ein Versuch-Irrtum-Verfahren angewiesen. Dabei können sie die Heizkurve der Wärmepumpe oder einer anderen Heizung richtig einstellen, indem sie verschiedene Werte ausprobieren und die Auswirkungen im Haus beobachten.

Vorbereitung: Thermostate nicht verändern

Wollen Sie die Heizkurve einstellen, sollten sie die Heizkörperthermostate währenddessen nicht mehr verändern. Denn das führt zu verfälschten Ergebnissen und zu einer ungünstig eingestellten Kennlinie. Wichtig ist es außerdem, die Temperaturen zu beobachten.

Schritt 1: Temperatur-Protokoll anlegen

Noch bevor sie eine Einstellung an der Heizung verändern, sollten Sie ein Protokoll für die gemessenen Außen- und Innentemperaturen anlegen. Das hilft, die Auswirkungen auf Veränderungen nachzuprüfen und die optimalen Werte zu finden.

Schritt 2: Heizkurve richtig einstellen

Anschließend können Sie damit anfangen, einzelne Einstellwerte langsam zu verändern. Beginnen sie dabei mit der Neigung. Sofern es im Haus noch warm genug ist, sollte diese Schritt für Schritt nach unten korrigiert werden. Kommen die Räume irgendwann nicht mehr auf die gewünschten Temperaturen, gilt es die Neigung der Kennlinie wieder etwas zu erhöhen. Analog können Sie auch mit der Höhe verfahren.  

Übrigens:  Durch eine Sanierung am Haus verändert sich oft auch dessen thermisches Verhalten und Sie müssen die Heizkurve der Wärmepumpe oder einer anderen Heizung erneut einstellen.

Schauen Sie sich unsere  Infografik  zur Heizkurve (PDF, 62 KB) an, die den Zusammenhang veranschaulicht.  

Tipp: Möglichst niedrige und flache Heizkurve einstellen

Die Vorlauftemperatur sollte nur so hoch sein, dass die gewünschte Raumtemperatur gerade so erreicht wird. Dank einer möglichst flachen Heizkurve muss der Kessel weniger leisten und die Heizkosten sinken.  

Wichtig:  Sie sollten die Heizkurve erst dann einstellen, wenn es draußen kälter als fünf Grad Celsius ist. Andernfalls sind die Wärmeverluste über die Gebäudehülle so gering, dass die Änderungen kaum messbare Auswirkungen zeigen.

Erfahrungswerte, nach denen Sie sich richten können

Möchten Sie zum ersten Mal die Heizkurve richtig einstellen, fällt es oft schwer, den richtigen Einstieg zu finden. Die Justierungen können unter Umständen mehrere Tage in Anspruch nehmen. Neben der Unterstützung durch einen  Installateur  können Sie dabei auch auf folgende Erfahrungswerte zurückgreifen:

  • Sind die Räume  dauerhaft zu kalt, können Sie die Heizkurve Schritt für Schritt anheben. Ist das Haus dagegen  immer etwas zu warm, können sie die Kurve nach unten korrigieren.
  • Ist es im Haus nur  im  tiefsten Winter zu kalt, sollten Sie die Neigung der Heizkurve steiler einstellen.
  • Ist das Haus  nur im Herbst und im Frühling zu kalt, können Sie die Höhe anheben und die Neigung etwas flacher einstellen.  
  • Anders herum sollten Sie die Höhe verringern und die Neigung anheben, wenn es  nur  in der Übergangszeit zu warm  und im Winter angenehm ist.  

Richtwerte für die Heizkurve von Wärmepumpe und Co.

Auch wenn Sie die Heizkurve von Wärmepumpe, Gasheizung oder Ölheizung immer individuell einstellen müssen, lassen sich grobe Richtwerte nennen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:

GebäudetypHeizgrenz-TemperaturFußpunkt (Sockel-temperatur)Höhe der HeizkurveNeigung der HeizkurveHinweise
Passivhaus10–12 °C20–25 °CSehr niedrigSehr flachGeringer Wärmebedarf, niedrige Vorlauftemperaturen reichen aus.
Neubau 12–14 °C22–28 °CNiedrigFlachGute Dämmung, Fußbodenheizung oder Niedertemperatur-Heizkörper.
Sanierter Altbau14–16 °C25–30 °CMittelMittelVerbesserte Dämmung, aber noch höhere Wärmeverluste als Neubau.
Unsanierter Altbau16–18 °C30–35 °CHöherSteilerHohe Wärmeverluste, oft alte Heizkörper mit höherem Vorlaufbedarf.
Gebäude mit Wärmepumpe12–14 °C20–25 °CNiedrigFlachEffizienz steigt mit niedrigen Vorlauftemperaturen.
Gebäude mit Gas-/Ölheizung14–16 °C25–35 °CMittel bis hochMittel bis steilFlexibler, da höhere Vorlauftemperaturen weniger kritisch sind.

Wichtig zu wissen ist, dass sich die Angabe in der Tabelle nur als Richtwerte verstehen. Sie helfen aber dabei, die optimale Einstellung der Heizklurve von Wärmepumpe und Co. zu finden. Sind Sie unsicher, empfehlen wir die Unterstützung durch einen Heizungsbauer aus Ihrer Region.  

FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Thema

Welche Aufgabe hat die Heizkurve einer Heizung?

Die Heizkurve legt fest, welche Vorlauftemperatur Ihre Heizung bei einer bestimmten Außentemperatur bereitstellt. Sie sorgt dafür, dass alle Räume gleichmäßig warm werden, ohne Energie zu verschwenden.

Warum kommt es auf die optimale Einstellung an?

Ist die Vorlauftemperatur zu hoch, steigen Ihre Heizkosten unnötig. Ist sie zu niedrig, bleibt es im Haus kalt. Eine optimal eingestellte Heizkurve erhöht den Komfort und senkt Ihren Energieverbrauch spürbar.

Warum ist die Heizkurve der Wärmepumpe besonders wichtig?

Wärmepumpen verlieren bei hohen Vorlauftemperaturen an Effizienz. Schon ein Grad weniger kann zwei bis vier Prozent Heizkosten sparen. Eine flache, niedrige Heizkurve ist daher entscheidend für sparsameren Betrieb und eine hohe Jahresarbeitszahl.

Welche Faktoren beeinflussen die optimale Heizkurve?

Der Zustand des Gebäudes, die Dämmung, der Wärmeerzeuger und die Größe der Heizflächen bestimmen, wie steil oder flach die Heizkurve sein muss. Besonders energieeffiziente Gebäude kommen mit niedrigen Vorlauftemperaturen aus.

Wie stelle ich die Heizkurve richtig ein?

Sie verändern Neigung und Höhe der Kurve schrittweise und beobachten die Temperaturen im Haus. Das erfolgt im Versuch-Irrtum-Verfahren und sollte bei Außentemperaturen unter fünf Grad stattfinden, damit Sie klare Ergebnisse erhalten. Ein Protokoll hilft dabei, die besten Einstellwerte zu finden.

Welche typischen Hinweise helfen beim Feinjustieren?

Ist es dauerhaft zu kalt, heben Sie die Heizkurve leicht an. Ist es nur an sehr kalten Tagen zu kalt, erhöhen Sie die Neigung. In der Übergangszeit passen Sie die Höhe der Kurve an, wenn es zu warm oder zu kalt wird.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Wenn Sie die Heizkurve richtig einstellen, steigern Sie Ihren Komfort und sparen Heizkosten. Möglich ist das jedoch nur über ein Versuch-Irrtum-Verfahren, bei dem sie die Höhe und die Neigung schrittweise verändern. Erfahrungswerte helfen dabei, den richtigen Einstieg zu finden - besonders wichtig ist das, wenn es um die Heizkurve der Wärmepumpe geht, da diese bei zu hohen Vorlauftemperarturen an Effizienz verliert. Gas- und Ölheizungen diesbezüglich weniger sensibel. 

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