Taupunkt und Taupunkttemperatur

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Dieser Artikel behandelt das Thema T wie Taupunkt und Taupunkttemperatur.

Der Taupunkt beschreibt die Temperatur, bei der Gase Feuchtigkeit an ihre Umgebung abgeben. Die Taupunkttemperatur ist abhängig von der Zusammensetzung der Stoffe und dem absoluten Feuchtegehalt. Je höher Letzterer ist, umso höher ist auch die Taupunkttemperatur. Während das Abscheiden von Wasser in der Bauphysik Schaden verursacht, ist es in der Heizungs- und Lüftungstechnik manchmal sogar erwünscht.

© Anton Watman / Shutterstock.com

Die Taupunkttemperatur in der Bauphysik  

Wenn die Feuchtigkeit der Raumluft hoch und die Oberflächentemperatur von Wänden niedrig ist, kann Wasser aus der Luft kondensieren. Deutlich sichtbar ist das an Flaschen aus dem Kühlschrank. Nehmen Verbraucher diese im Sommer in die Hand, bilden sich an den Oberflächen feine Tröpfchen. Der Grund: Der Taupunkt ist unterschritten und die Luft kann die enthaltene Feuchtigkeit nicht mehr mitführen. Während das Phänomen im Beispiel kein Problem darstellt, kann es an Außenwänden von Häusern Schäden verursachen.

Taupunkt berechnen und Feuchteschäden vorbeugen

Um Feuchteprobleme auszuschließen, müssen Experten bei der Konstruktion von Bauteilen den Taupunkt berechnen. Liegt dieser in der Wand, sind spezielle Maßnahmen zu ergreifen, um die Kondensation zu verhindern. Eine Möglichkeit ist die  Dampfbremse.

Die Taupunkttemperatur der Raumluft lässt sich an einem Diagramm (hx- oder  Enthalpie-Wasserbeladungs-Diagramm nach Mollier) ablesen. Bei welcher Temperatur die Luft den Punkt erreicht, hängt dabei von ihrer aktuellen Temperatur und ihrem absoluten Feuchtegehalt ab. Besteht Kondensationsgefahr, hilft  Stoßlüften  oder der Einsatz einer  Wohnraumlüftung, um den Feuchtegehalt zu reduzieren.

Taupunkt bei Heizung und Lüftung

In der Heizungstechnik kann es sinnvoll sein, den Taupunkt der Abgase zu unterschreiten. Denn dabei kondensiert Wasserdampf. Dieser Vorgang setzt verborgene Wärme frei und steigert die Effizienz der Wärmeerzeuger. So lässt sich der Brennwert von Gas nur durch Unterschreiten des Taupunkts der Abgase nutzen.

Die Kondensation ist aber auch hier nicht immer erwünscht. So darf es in einem Konstanttemperaturkessel nicht zur Taupunktunterschreitung kommen, um Korrosionserscheinungen am Wärmetauscher auszuschließen. Unerwünscht ist das Phänomen bei der Heizung auch, wenn Verbraucher die  Kühlung mit der Wärmepumpe  realisieren. Hier sorgt eine spezielle Taupunktsteuerung dafür, dass die Oberflächentemperaturen der Flächenheizung immer so hoch sind, dass sich kein Wasser am Bodenbelag absetzt.

Die Bedeutung in der Lüftungstechnik

Lüftungsanlagen und  Raumentfeuchter  unterschreiten die Taupunkttemperatur an einer Kühlfläche, um den Wassergehalt der Raumluft zu reduzieren. Eine große Rolle spielt der Kennwert aber auch bei der  Kellerlüftung. Hier geht es nämlich darum, nur dann Außenluft in die Räumlichkeiten hereinzulassen, wenn die Kondensationsgefahr ausgeschlossen ist. Dies ist mit einer speziellen Taupunkt-Lüftungssteuerung realisierbar.

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