Energieverbrauch berechnen und vergleichen

  • von Alexander Rosenkranz
Seite teilen:

Viele Hausbesitzer wissen nicht genau, wie viel Energie sie eigentlich verbrauchen. Sie können nicht einschätzen, ob der Energieverbrauch im Haushalt zu hoch ist und erkennen Einsparpotenziale oft nicht. Wer Heiz- und Stromkosten senken möchte, sollte daher zunächst seinen Energieverbrauch berechnen. Verglichen mit Durchschnittswerten anderer Haushalte zeigt sich dann schnell, ob Potenziale vorhanden sind, oder nicht. Wir erklären, wie Sie ganz einfach Ihren Energieverbrauch berechnen können.

Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort

Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung?

✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung

Die Berechnung des Energieverbrauchs von Elektrogeräten  

Strom ist einer der größten Posten, wenn es um die Nebenkosten im Haushalt geht. So kommen bei einem durchschnittlichen Energieverbrauch (4 Personen) von 4.000 Kilowattstunden schnell Kosten von rund 100 Euro im Monat zusammen. Mit einem angepassten Verhalten und effizienten Geräten können Sie hier viel sparen. Um Potenziale zu erkennen, müssen Sie dazu allerdings erst einmal Ihren Energieverbrauch berechnen. Wie hoch dieser ausfällt, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:

  • Größe des Haushaltes
  • Personen im Haushalt
  • Anzahl der Elektrogeräte
  • Nutzungsgewohnheiten

In der Regel können Sie allein durch einen bewussten Umgang mit Strom bereits viel Geld sparen. Das Gute daran: Ein geringerer Verbrauch entlastet nicht nur das eigene Portemonnaie, er schont auch das Klima und unsere Umwelt.

Elektro-Energieverbrauch im Haushalt berechnen

Die Berechnung des Energieverbrauchs funktioniert in Mietwohnungen und Häusern gleichermaßen: Dazu notieren Sie in regelmäßigen Abständen die Stände der Stromzähler. Ziehen Sie den vorletzten vom letzten Stand ab, erhalten Sie den Verbrauch im dazwischenliegenden Zeitraum.

Ein Beispiel: Ein Mieter liest den Zählerstand einmal monatlich ab. Ende Januar notierte er einen Wert von 12.345 Kilowattstunden. Ende Februar schrieb er dann einen Ablesewert von 12.500 Kilowattstunden auf. Die Differenz beträgt 155 Kilowattstunden und entspricht dem Stromverbrauch im Monat Februar.

Um zu erfahren, welche Kosten der Elektro-Energieverbrauch im Haushalt verursacht, müssen Sie das Ergebnis mit dem Strompreis multiplizieren. Liegt dieser wie aktuell bei etwa 34 Cent pro Kilowattstunde, ergibt das Kosten von 52,70 Euro pro Monat (155 kWh x 0,34 €/kWh). (Stand 05-2025)

Durchschnittlicher Energieverbrauch im Einfamilienhaus

Ob das Ergebnis der Berechnung des Energieverbrauchs gut oder schlecht ist, zeigt ein Vergleich mit typischen Durchschnittswerten. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:

ART DES HAUSHALTS UND DER WARMWASSER-BEREITUNG PERSONEN IM HAUSHALT NIEDRIGER STROMVERBRAUCH [IN KWH] DURCHSCHNITTLICHER STROMVERBRAUCH [IN KWH] ERHÖHTER STROMVERBRAUCH [IN KWH]
Haus mit zentraler Warmwasserbereitung1.100 bis 1.500 1.700 bis 2.000> 2.400
 1.900 bis 2.200 2.500 bis 2.900> 3.300
 2.400 bis 2.800 3.200 bis 3.600> 4.000
 2.600 bis 3.100 3.500 bis 4.000 > 4.500
Haus mit elektrischer Warmwasserbereitung 1.300 bis 1.600 2.000 bis 2.300 > 2.900
 2.000 bis 2.500 3.000 bis 3.500> 4.000
 32.700 bis 3.400 3.900 bis 4.500 > 5.100
 3.000 bis 3.700 4.300 bis 5.000> 6.000
Wohnung mit zentraler Warmwasserbereitung 700 bis 900 1.100 bis 1.400 > 1.500
 1.200 bis 1.500 1.700 bis 2.000> 2.400
 1.500 bis 1.9002.200 bis 2.600 > 3.000
 1.700 bis 2.000 2.500 bis 2.900> 3.400
Wohnung mit elektrischer Warmwasserbereitung 900 bis 1.200 1.500 bis 1.700> 2.000
 1.600 bis 2.000 2.500 bis 2.800> 3.200
 2.000 bis 2.800 3.000 bis 3.700 > 4.500
 2.400 bis 3.000 3.700 bis 4.200 > 4.900

(Quelle: Stromspiegel 2025; co2online gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH)

Liegt Ihr Verbrauch über den Werten in der Tabelle, ist er in der Regel zu hoch und es bestehen Einsparpotenziale. Wie Sie diese ausschöpfen können, erklären wir im Beitrag  Strom sparen.  

Die Berechnung des Energieverbrauchs der Heizung  

Geht es um die monatlichen Haushaltskosten, liegen die Abschläge für Heizung und zentrale Warmwasserbereitung oftmals noch über den Stromkosten. Dabei können Sie auch in diesem Bereich oftmals viel sparen. Um die tatsächliche Höhe der Einsparpotenziale herauszufinden, müssen Sie jedoch erst einmal den Heiz-Energieverbrauch berechnen. Wie hoch dieser ausfällt, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:

  • Größe des Haushaltes
  • Personen im Haushalt
  • Zustand der Gebäudehülle
  • Art und Alter der Heizung
  • Gewohnheiten der Nutzer

In der Regel können Sie allein durch ein bewusstes Heizverhalten viel Geld sparen. Positiver Nebeneffekt: Auch hier schonen Sie unsere Umwelt, indem Sie den Energieverbrauch im Haushalt senken.

© New Africa – stock.adobe.com

Verbrauch einer Gasheizung einfach ermitteln

Wie Sie den Energieverbrauch berechnen, hängt zunächst von der Art der Heizung ab. Bei einer eigenen  Gasheizung  ist der Weg ganz einfach: Hier lesen Sie in regelmäßigen Abständen die Stände am  Gaszähler  ab. Anschließend ermitteln Sie die Werte der Zeiträume zwischen den Ablesungen und rechnen Kubikmeter in Kilowattstunden um. Ist das erledigt, können Sie das Ergebnis mit dem aktuellen Gaspreis multiplizieren, um die Heizkosten zu ermitteln.

Ein Beispiel:  Ein Hausbesitzer liest den Zählerstand einmal monatlich ab. Ende Januar notierte er einen Wert von 26.910 Kubikmetern. Ende Februar schrieb er dann einen Ablesewert von 27.034 Kubikmetern auf. Die Differenz beträgt 124 Kubikmeter und entspricht dem Gasverbrauch im Monat Februar.

Um den Energieverbrauch berechnen zu können, müssen Sie nun  Kubikmeter in Kilowattstunden umrechnen. Dazu multiplizieren Sie den ermittelten Wert mit dem Heizwert von rund zehn Kilowattstunden pro Kubik und einer dimensionslosen Zustandszahl von beispielsweise 0,95. Letztere ist wichtig, um das tatsächliche Gasvolumen in das sogenannte  Normvolumen  umzurechnen und in den Abrechnungsunterlagen der Gasversorger zu finden. Im Beispiel ergibt die Berechnung des Energieverbrauchs 1.178 Kilowattstunden (124 m³ x 10 kWh/m³ x 0,95).

Um zu erfahren, welche Kosten der Heiz-Energieverbrauch im Haushalt verursacht, müssen Sie das Ergebnis mit dem Gaspreis multiplizieren. Liegt dieser wie aktuell bei etwa 11,3 Cent pro Kilowattstunde, ergibt das Kosten von 133,11 Euro pro Monat (1.178 kWh x 0,0899 €/kWh). (Stand: Mai 2025)

Übrigens:  Mieter ohne Gas-Etagenheizung haben in der Regel keine Möglichkeit, den eigenen Heiz-Energieverbrauch zu berechnen. Sie müssen sich dazu an die Angaben der Verbrauchsabrechnung halten.

Bestimmung des Verbrauchs von Öl- und Holzheizungen  

Bei einer Öl- oder  Holzheizung  müssen Sie etwas anders vorgehen, um den Energieverbrauch berechnen zu können. Denn hier gibt es in der Regel keine Zähler, die über die benötigte Brennstoffmenge informieren. Wie viel die Heizung in einem bestimmten Zeitraum verbraucht hat, erfahren Sie allerdings anhand der gelieferten Brennstoffmengen. Dazu notieren Sie, wann Lieferanten wie viel Öl oder Holz gebracht haben. Die gelieferte Menge entspricht dabei in der Regel dem Verbrauch seit der letzten Lieferung. Alternativ können sie einen  Ölzähler  verwenden oder regelmäßig die Stände der Tanks und Lager kontrollieren.

Die Ergebnisse liegen hier in Kubikmeter oder Kilogramm vor und sind genau wie Gas in Kilowattstunden umzurechnen. In beiden Fällen funktioniert das durch die Multiplikation der Brennstoffmenge mit dem jeweiligen Heizwert.

ENERGIETRÄGER HEIZWERT ZUR BERECHNUNG DES ENERGIEVERBRAUCHS 
Heizöl 9,8 kWh/Liter 
Pellets 4,8 kWh/kg 

Ist das erledigt, können Sie die ermittelten Verbrauchswerte mit den aktuellen Brennstoffpreisen multiplizieren, um die Heizkosten zu berechnen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über aktuelle Preise. (Stand: Mai 2025)

ENERGIETRÄGER PREIS ZUR BERECHNUNG DES ENERGIEVERBRAUCHS 
Heizöl 9,15 ct/kWh 
Pellets 8,19 ct/kWh 

Ein Beispiel:  Hausbesitzer haben in einem Jahr 3.000 Liter Heizöl verbraucht. Das entspricht einem Energieverbrauch von 29.400 Kilowattstunden (3.000 l x 9,8 kWh/l). Die Heizkosten liegen in diesem Fall bei 2.690,10 Euro pro Jahr (29.400 kWh x 9,15 Ct/kWh).

Übrigens:  Mieter in einem Mehrfamilienhaus haben in der Regel keine Möglichkeit, den eigenen Heiz-Energieverbrauch zu berechnen. Sie müssen sich dazu an die Angaben der Verbrauchsabrechnung halten.

Durchschnittlicher Energieverbrauch im Einfamilienhaus

Um die ermittelten Verbrauchswerte einfach vergleichen zu können, sind diese in spezifische Werte umzurechnen. Typisch ist dabei der Energieverbrauch pro m2 Wohnfläche. Um diesen zu bestimmen, dividieren Sie den berechneten Verbrauch einfach durch Ihre beheizte Wohnfläche. Ob das Ergebnis der Berechnung des Energieverbrauchs gut oder schlecht ist, zeigt ein Vergleich mit typischen Durchschnittswerten. Einen Überblick gibt die folgende Tabelle:

ENERGIEVERBRAUCH UND
ENERGIEKOSTEN IM JAHR
IN GEBÄUDEN
MIT 100 BIS 250 M² 
NIEDRIG MITTEL ERHÖHT
Erdgasbis 78 kWh/m²a
bis 13,10 €/m²a 
bis 143 kWh/m²a
bis 21,30 €/m²a 
bis 230 kWh/m²a
bis 31,90 €/m²a
Heizölbis 95 kWh/m²a
bis 13,00 €/m²a 
bis 148 kWh/m²a
bis 18,30 €/m²a 
bis 230 kWh/m²a
bis 26,10 €/m²a
Fernwärmebis 66 kWh/m²a
bis 10,30 €/m²a 
bis 123 kWh/m²a
bis 16,70 €/m²a 
bis 197 kWh/m²a
bis 24,50 €/m²a
Wärmepumpebis 19 kWh/m²a
bis 8,00 €/m²a 
bis 39 kWh/m²a
bis 15,20 €/m²a 
bis 101 kWh/m²a
bis 29,90 €/m²a
Pelletsbis 71 kWh/m²a
bis 8,90 €/m²a 
bis 130 kWh/m²a
bis 13,30 €/m²a 
bis 219 kWh/m²a
bis 19,60 €/m²a
ENERGIEVERBRAUCH UND
ENERGIEKOSTEN IM JAHR
IN GEBÄUDEN
MIT 251 BIS 500 M² 
NIEDRIG MITTEL ERHÖHT
Erdgasbis 76 kWh/m²a
bis 12,50 €/m²a 
bis 137 kWh/m²a
bis 20,10 €/m²a 
bis 218 kWh/m²a
bis 29,60 €/m²a
Heizölbis 89 kWh/m²a
bis 12,10 €/m²a
bis 141 kWh/m²a
bis 17,20 €/m²a
bis 217 kWh/m²a
bis 24,30 €/m²a
Fernwärmebis 63 kWh/m²a
bis 9,90 €/m²a 
bis 117 kWh/m²a
bis 16,20 €/m²a 
bis 191 kWh/m²a
bis 23,90 €/m²a
Wärmepumpebis 18 kWh/m²a
bis 7,70 €/m²a
bis 37 kWh/m²a
bis 14,00 €/m²a 
bis 97 kWh/m²a
bis 29,00 €/m²a
Pelletsbis 67 kWh/m²a
bis 8,20 €/m²a
bis 119 kWh/m²a
bis 12,00 €/m²a 
bis 205 kWh/m²a
bis 18,00 €/m²a
ENERGIEVERBRAUCH UND
ENERGIEKOSTEN IM JAHR
IN GEBÄUDEN
MIT 501 BIS 1.000 M²
NIEDRIG MITTEL ERHÖHT
Erdgasbis 73 kWh/m²a
bis 11,90 €/m²a 
bis 131 kWh/m²a
bis 19,00 €/m²a 
bis 205 kWh/m²a
bis 27,60 €/m²a
Heizölbis 84 kWh/m²a
bis 11,20 €/m²a 
bis 135 kWh/m²a
bis 16,30 €/m²a 
bis 205 kWh/m²a
bis 22,70 €/m²a
Fernwärmebis 60 kWh/m²a
bis 9,60 €/m²a
bis 113 kWh/m²a
bis 15,70 €/m²a
bis 186 kWh/m²a
bis 23,50 €/m²a
Wärmepumpebis 18 kWh/m²a
bis 7,50 €/m²a 
bis 36 kWh/m²a
bis 13,00 €/m²a 
bis 93 kWh/m²a
bis 28,20 €/m²a
Pelletsk. A.k. A.k. A.

Quelle: Heizspiegel 2024, co2online gGmbH

Ist der eigene Verbrauch zu hoch, können Sie mit einfachen Maßnahmen bereits viel sparen. Welche das sind, erklären wir im Beitrag  Heizkosten sparen.

Hätten Sie es gewusst?

Wofür wird in einem Haushalt am meisten Energie benötigt?

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes entfallen über 80 Prozent der gesamten Energiekosten in Privathaushalten auf die Raumwärme und Warmwasserbereitung. Haushaltsgeräte haben dabei einen Anteil von weniger als zehn Prozent.

Was verbraucht am meisten Strom in einem Haushalt?

Mit einem Anteil von etwa 27 Prozent verursachen TV- und Audiogeräte den meisten Strom in einem Haushalt. Kühl- und Gefriergeräte kommen im Schnitt auf 17, Waschmaschine und Geschirrspüler auf etwa 13 Prozent des gesamten Stromverbrauchs.

Wie viel Stromkosten lassen sich beim Tausch von PC gegen Notebook sparen?

Ein Notebook verbraucht im Vergleich zu einem PC mit einer ähnlichen Arbeitsleistung und einem externen Monitor bis zu 70 Prozent weniger Strom. Neben der Kostensenkung führt der Umstieg auch zur Senkung des CO2-Ausstoßes.

Warum unterliegen Energiepreise wirtschaftlichen und politischen Schwankungen?

Energieträger wie Erdgas und Erdöl werden zu einem Großteil importiert. Je nach politischer und wirtschaftlicher Lage in den Förderländern werden die Preise stark beeinflusst. Preise für Strom sowie Nah- und Fernwärme unterliegen hingegen leichten Schwankungen, vor allem dann, wenn es um regenerative Energien geht.

Steigt der Pro-Kopf-Energieverbrauch mit jedem Bewohner im Haushalt?

In vier Haushalten mit je einem Bewohner müssen vier Badezimmer beheizt werden. In einem Haushalt mit vier Personen ist nur die Beheizung eines Badezimmers notwendig, weshalb der Pro-Kopf-Verbrauch mit jedem weiteren Bewohner sinkt.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Wer Energie sparen möchte, muss zunächst seinen Energieverbrauch berechnen. Anschließend lassen sich die Ergebnisse mit durchschnittlichen Strom- und Heizenergieverbräuchen vergleichen. Liegen die eigenen Werte über dem Durchschnitt, bestehen hohe Einsparpotenziale. Beim Sparen hilft dann oft schon ein bewusster Umgang mit Strom und Heizenergie.

Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort

Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung?

✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung