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Der Einbau einer neuen Heizungsanlage verursacht meist beachtliche Kosten. Denn neben dem Wärmeerzeuger selbst sind oft auch Rohrleitungen, Armaturen und Heizflächen neu zu installieren. Eine interessante Alternative bietet dabei die E-Heizung, bei der Hausbesitzer einzelne Heizflächen einfach an die Steckdose anschließen. Aber lohnt sich diese vermeintlich günstige Lösung?
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Eine E-Heizung wandelt elektrische Energie in thermische um. Sie lässt sich meist einfach installieren und überträgt Wärme je nach Bauart in Form von Strahlung oder Konvektion. Während Hausbesitzer vor allem die sonnengleiche Wärmestrahlung als sehr angenehm empfinden, sorgen Konvektoren für einen schnellen Anstieg der Lufttemperaturen im Raum. Im Kern besteht eine jede E-Heizung dabei aus einem elektrischen Widerstand, der sich unter Spannung erwärmt. Das funktioniert ungefähr so wie bei einem Tauchsieder im Wasser.
Bei einer konventionellen Heizungsanlage erzeugt ein Kessel die Heizwärme zentral. Anschließend schickt eine Heizungspumpe die thermische Energie durch das gesamte Haus, in dem sie über Heizflächen an die Räume übergeht. Eine E-Heizung erzeugt die thermische Energie hingegen an Ort und Stelle. Sie muss nicht verteilt werden und die dabei anfallenden Wärmeverluste entfallen. Auch der Strom für die Heizungspumpe lässt sich mit einer elektrischen Heizungsanlage komplett einsparen.
Wie das Heizen mit Strom auf die Umwelt wirkt, hängt allein von der Herkunft des Stroms ab. Stammt dieser aus einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach, arbeitet die Technik besonders umweltfreundlich. Anders ist das mit Strom aus dem öffentlichen Netz. Denn dieser wird häufig in Atom- oder Kohlekraftwerken erzeugt, die sich negativ auf Umwelt und Klima auswirken.
Abhängig von der Funktionsweise der E-Heizung lassen sich heute unterschiedliche Arten voneinander unterscheiden. Im Wesentlichen sind das Konvektoren, Strahlungsheizungen und Elektrospeicherheizungen.
Konvektoren bestehen im Kern aus einem elektrisch leitenden Heizdraht und einem Ventilator. Während sich der Draht erwärmt, leitet der Ventilator Raumluft darüber und erwärmt sie. Erhältlich sind die Geräte in Form mobiler Heizlüfter oder kompakter Heizkörper, die Hausbesitzer einfach an der Wand montieren können. Die Anschaffungskosten der E-Heizung variieren dabei von unter 50 Euro bis zu etwa 500 Euro. Dafür gibt es dann Heizkörper, die sich kaum von konventionellen unterscheiden lassen. Während sich einzelne Geräte als Steckdosenheizung einfach anschließen lassen, sind größere fest mit dem Stromnetz zu verbinden. In jedem Fall sollte ein Installateur das vorhandene Netz prüfen, bevor Hausbesitzer eine Elektroheizung einbauen.
Strahlungsheizungen nutzen große Flächen, um thermische Energie in den Raum zu transportieren. Im Gegensatz zu Konvektoren erwärmen sie dabei zunächst nur feste Körper in ihrem Strahlbereich. Während viele Menschen das als besonders behaglich empfinden, liegt der eigentliche Vorteil der E-Heizung in ihrer Effizienz. So verbraucht sie weniger, da sie nur bestimmte Aufenthaltsbereiche in einem Raum erwärmen muss. Verlassen Hausbesitzer diese warmen Zonen, fühlt es sich hingegen schnell kalt an. Erhältlich sind Strahlungsheizungen in Form von Flächenheizungen, Spiegeln, Heizplatten oder sogar Bildern. Die Anschaffungskosten variieren dabei zwischen 30 bis 40 Euro pro Quadratmeter für eine elektrische Fußbodenheizung und 100 bis 200 Euro für Heizungen in Form von Strahlungsplatten.
Auch hier gilt: Installieren Hausbesitzer eine neue E-Heizung im Haus, sollten sie das vorhandene Stromnetz von einem Elektriker prüfen lassen.
Nachtspeicherheizungen übertragen die Heizwärme an ein integriertes Speichermedium, bevor sie die jeweiligen Räume über Strahlung und Konvektion erwärmen. Sie ähneln konventionellen Heizkörpern und sind oft fest mit dem Stromnetz verbunden. Fliest die elektrische Energie über einen eigenen Zähler, profitieren Hausbesitzer dabei vom günstigen Nachtstrom. Die Tarife sollten Stromspitzen am Tage in die Nacht verschieben und die Arbeit schlecht regelbarer Kraftwerke effizienter gestalten. Die Anschaffungskosten der E-Heizung liegen bei etwa 400 bis 500 Euro pro Heizkörper.
Ob sich ein Heizsystem lohnt, hängt in der Praxis von vielen Faktoren ab. Bedeutend sind dabei unter anderem die Betriebs- und Anschaffungskosten. Wie die vorherigen Abschnitte zeigen, sind die Anschaffungskosten der Elektroheizung in der Regel deutlich niedriger als bei einer konventionellen Warmwasserheizung. Durch den immer weiter steigenden Strompreis der Heizung sieht das bei den Betriebskosten jedoch anders aus. Ein Beispiel: Beheizen Hausbesitzer ein Gebäude mit einem Energiebedarf von 20.000 Kilowattstunden im Jahr elektrisch, zahlen sie bei einem Strompreis von rund 38 Cent pro Kilowattstunde (Stand Februar 2022) 7.600 Euro jährlich. Mit einem Brennstoffpreis von etwa 12 Cent pro Kilowattstunde kostet der Betrieb einer Gasheizung in derselben Zeit 2.400 Euro. Die E-Heizung punktet hingegen in Niedrigstenergiehäusern wie dem Passivhaus, wenn ein Großteil des Stroms vom eigenen Dach kommt.
Dennoch kann sich die E-Heizung lohnen. Und zwar immer dann, wenn sie als Zusatz- oder Übergangsheizung in Betrieb ist. Denn dann gleichen die niedrigen Anschaffungskosten die hohen Strompreise deutlich aus und Hausbesitzer profitieren schnell vom höheren Komfort.
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