Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort
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Bianca Möllenbach aus Bad Hersfeld fragt: “Das Sicherheitsventil an meinem Warmwasserspeicher ist undicht und tropft stark. Kann ich es selbst austauschen oder brauche ich dafür fachliche Unterstützung?”
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Hallo Frau Möllenbach,
theoretisch können Sie das Sicherheitsventil für Warmwasser selbst wechseln. Es gibt aber viele Gründe, die dagegensprechen. Welche das sind, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten. Davor müssen jedoch einige Faktoren erläutert werden, die für die Beantwortung Ihrer Frage wichtig sind.
Das Sicherheitsventil, auch Überdruckventil genannt, ist ein wichtiges Element einer Heizungsanlage. Wird das Wasser innerhalb eines geschlossenen Behälters erwärmt – in Ihrem Fall ist es der Warmwasserspeicher der Warmwasseranlage – dehnt es sich aus und der Druck im System steigt naturgemäß. Erreicht dieser Druck eine vordefinierte Grenze, den sogenannten Ansprechdruck, öffnet sich das Überdruckventil automatisch und lässt Wasser ab. Sobald sich der Druck in den grünen Bereich einpendelt, schließt sich das Überdruckventil wieder.
Die meisten modernen Heizungsanlagen verfügen neben dem Überdruckventil noch über ein sogenanntes Ausdehnungsgefäß. Dabei handelt es sich um einen meist rundlichen Behälter, der unmittelbar neben der Anlage eingebaut wird. Seine Aufgabe besteht darin, das Ausdehnungsvolumen des Wassers auszugleichen. Kommt es zu einem Druckanstieg und der Systemdruck erhöht sich, nimmt das Druckausdehnungsgefäß das überlaufende Wasser auf. Sobald der Betriebsdruck gesunken ist und das Wasservolumen seinen Normalstand erreicht hat, führt das Ausdehnungsgemäß es dem Heizsystem wieder zurück.
Ohne diesen Schutzmechanismus würde das Wasser über das Sicherheitsventil entweichen. Passiert dies über eine längere Zeit, hat die Anlage nicht mehr genügend Wasser für den Mindestanlagendruck. Die Folge sind hohe Heizkosten, da die Anlage nicht die volle Leistung aufbringen kann. Um den Druck wieder zu erhöhen, muss Heizungswasser nachgefüllt werden. Wird dies regelmäßig durchgeführt, besteht wiederum Korrosionsgefahr.
Nun denken viele Verbraucher, dass ein Druckausdehnungsgefäß nur an einer Heizungsanlage zu finden ist und nicht bei einer Warmwasseranlage. Das ist aber nicht korrekt. Denn auch ein Warmwassererwärmer benötigt ein solches Gefäß, um jederzeit für einen Druckausgleich sorgen zu können. Dieses muss im Vergleich zu einem Modell für eine Heizungsanlage noch strengere Vorgaben erfüllen. Schließlich kann ruhendes Warmwasser die Keimbildung begünstigen und die Gesundheit der Bewohner signifikant gefährden. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Legionellose, einer schweren Art der Lungenentzündung.
Wenn das Überdruckventil undicht ist und zu viel Wasser dadurch verloren geht, kann es auch am eingebauten Druckausgleichgefäß liegen. Wollen Sie ein neues Gerät in Betrieb nehmen, dann achten Sie beim Kauf zunächst auf das DVGW-Zeichen. Die Abkürzung steht für „Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.“ Folgen Sie beim Einbau den Montageanleitungen des Herstellers. Bedenken Sie auch, dass der Einbauort die Kaltwasserzuleitung des Wassererwärmers ist. Alternativ können Sie einen Installateur mit dem Einbau beauftragen.
Wenn Sie sicher sind, dass nicht das Ausdehnungsgefäß, sondern das Überdruckventil selbst die Ursache ist, dann können Sie den Tausch in Betracht ziehen. Beachten Sie aber, dass es sich dabei um ein sicherheitstechnisches Element handelt. Beim unsachgemäßen Einbau besteht aufgrund des hohen Drucks von 2,5 bis 3 bar große Gefahr. Des Weiteren können beim Austausch des Überdruckventils gesundheitsgefährdende Partikel ins Wasser gelangen. Aus diesen Gründen ist von einem selbst durchgeführten Austausch abzuraten. Beauftragen Sie stattdessen einen Fachmann mit dieser Aufgabe. Die Funktionsüberprüfung darf ohnehin nur durch ihn vorgenommen werden.
Wenn das Überdruckventil an einer Warmwasseranlage tropft, dann kann es zwei Gründe haben. Entweder ist das Ausdehnungsgefäß defekt oder das Ventil selbst. In beiden Fällen empfiehlt es sich, einen Fachmann mit der Reparatur zu beauftragen, da die Sicherheit sonst nicht mehr gewährleistet werden kann.
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