Gasanschluss: Kosten, Zuständigkeit, Förderung

  • von Alexander Rosenkranz
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Ein Gas-Hausanschluss ist immer dann erforderlich, wenn Verbraucher die Heizung mit Erdgas betreiben möchten. Neben den Kosten für einen Gasanschluss sollten bei der Planung aber auch weitere Punkte berücksichtigt werden. Wir informieren über Ausgaben, Voraussetzungen, Zuständigkeiten und mögliche Alternativen.  

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Ansprechpartner für den Gasanschluss

In Städten befindet sich die Gasleitung im Regelfall nicht weit von der Wohnung oder dem Haus entfernt. Automatisch vorhanden ist der Anschluss für die Gasversorgung aber nicht. Denn dieser muss erst individuell beim zuständigen Versorger beantragt werden. Im Zuge dessen gilt es deshalb sicherzustellen, dass eine Gasversorgung im jeweiligen Einzugsgebiet überhaupt möglich ist. Informationsstellen hierfür sind neben dem lokalen Versorger auch das örtliche Bauamt. Mieter können ihren Vermieter kontaktieren. In der Regel ist bei einer Mietwohnung allerdings vorgegeben, auf welche Art und Weise geheizt wird, da diese Entscheidung für das gesamte Objekt getroffen wird.

Tipp: Möchten Sie Gas anmelden, sind Sie nicht auf den örtlichen Versorger angewiesen. Auch wenn dieser den Hausanschluss für Gas legt, können Sie nach Inbetriebnahme des Anschlusses und Einbau des Gaszählers den Versorger wechseln.

Wenn keine Gasleitung in der Nähe des Hauses existiert

Stellt sich bei der Anfrage zum Gasanschluss heraus, dass ein solcher nicht vorhanden ist, sind drei Szenarien denkbar. Diese sowie entsprechende Lösungen fasst die folgende Tabelle zusammen.  

Ergebnis der AnfrageOption für Gasanschluss
Gasleitung ist auf derselben Straße oder nur kurze Distanz entferntLeitung samt Anschluss muss zum Haus gelegt werden
Gasleitung ist dem Grundstück bereits zugeteilt (z. B. in Großstädten oder Neubaugebieten)Nur Anschluss selbst muss verlegt und freigeschaltet werden
Keine Gasleitungen in der Nähe des HausesLeitung muss erst speziell verlegt werden

Kosten für einen Gasanschluss: Richtwerte für die Planung

Ob bei einem Neubau oder einer Sanierung: Wer sein Haus zum ersten Mal mit Gas beheizten möchte, muss auch einen Gas-Hausanschluss legen lassen. Die Kosten dafür können ganz unterschiedlich ausfallen. Denn sie hängen von den örtlichen Gegebenheiten und dem regionalen Preisgefüge ab. Generell lassen sich bei den Kosten für einen Gasanschluss zwei Positionen unterscheiden:

  • die Gas-Hausanschluss-Kosten zum Gebäude
  • die Ausgaben für die Gas-Verteilung im Haus

Gasanschluss im Haus: Kosten für die Anbindung ans Netz  

Der Hausanschluss bezeichnet den Teil der Gasleitung, der vom öffentlichen Netz in der Straße zur Hauptabsperreinrichtung oder dem Haupt-Gashahn im Gebäude führt. Vom Energieversorger zugelassene Monteure legen die Leitung dabei in einen 0,6 bis 2,0 Meter tiefen Schacht. Sie führen die Rohre durch eine dichte Hauseinführung und installieren die Hauptabsperreinrichtung sowie den Gaszähler.

Was kostet ein Gasanschluss an das öffentliche Netz? Richtwerte liegen zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Die Preise hängen unter anderem von der Entfernung zwischen der öffentlichen Versorgungsleitung und dem Gebäude ab.

Individuelles Angebot gibt Auskunft über Kosten  

Eine individuelle Auskunft über die Kosten für einen Gasanschluss bekommen Verbraucher beim örtlichen Energieversorger. Dieser benötigt für das Angebot unter anderem  folgende Informationen und Unterlagen:

  • Adresse des Grundstücks
  • Wie soll Erdgasleitung in das Haus geführt werden?  
  • Anschlusswert der Gasheizung (max. Stundenanzahl in Kilowatt)
  • Lageplan des Grundstücks im Maßstab 1:100
  • Kellergrundrissplan des Gebäudes (falls vorhanden) im Maßstab 1:100
  • Wegerechtserlaubnis der Nachbarn (falls notwendig)
© fefufoto / Fotolia

Erdgasanschluss der Heizung: Kosten für Leitungen im Haus

Geht es um die Kosten für einen Gasanschluss, dürfen Verbraucher auch die Leitungen und Armaturen im Haus nicht vergessen. Diese führen von der Hauptabsperreinrichtung zu den Gasverbrauchern im Gebäude. Neben der Heizung können das auch Öfen, Terrassenstrahler oder Gassteckdosen sein. Die Verteilung enthält wichtige Armaturen wie den Gasströmungswächter und den Gaszähler.

Was kosten die Leitungen im Haus? Neben dem Hausanschluss für Gas entstehen Kosten von 1.000 bis 2.000 Euro. Entscheidend ist hier die Anzahl der Verbraucher, deren Lage im Gebäude und der Umfang des Hausnetzes.

Wie hoch die Ausgaben im Detail ausfallen, erfahren Hausbesitzer von einem Fachunternehmen. Für die Erstellung eines individuellen Angebots für die Heizung wird das Haus genau unter die Lupe genommen. 

Förderung kann Kosten für Gasanschluss reduzieren

Wer den Gasanschluss spätestens 2022 hat legen lassen, um eine Gasheizung damit zu versorgen, kann den Steuerbonus für die Sanierung in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist der Einbau einer "Renewable Ready" Gasheizung oder eine Gashybridheizung in ein mindestens zehn Jahre altes und selbst genutztes Haus. Für Maßnahmen ab 2023 können Sanierer nur noch die Lohnkosten der Handwerker steuerlich geltend machen. Wie das im Detail funktioniert und welche Konditionen und Sonderregelungen es für den Einsatz von Wasserstoff gibt, erklären wir im Beitrag zur Förderung der Gasheizung.

Alternativen zur Nutzung von Erdgas

Sind die Kosten für den Hausanschluss an das Gasnetz der Versorger sehr hoch? Mögliche Ursache ist eine zu großen Entfernung zur öffentlichen Versorgungsleitung. Ist das der Fall oder ist ein Gasanschluss überhaupt nicht möglich, bleibt Hausbesitzern eine Alternative: ein Flüssiggastank. Zumindest dann, wenn sie mit Gas heizen möchten. Sonst kommen auch andere Lösungen infrage. Beispiele sind:

  • Wärmepumpen
  • Holzheizungen
  • Öl-Heizungen

Im Heizungsvergleich zeigen wir, was die verschiedenen Technologien voneinander unterscheidet. 

Tipp: Teilweise bieten regionale Grundversorger auf ihren Websites auch Rechner an. Mit diesen können Sie individuell für Ihre Adresse überprüfen, in welcher Höhe sich die Kosten für den Gasanschluss in etwa belaufen werden.

FAQ zum Gasanschluss

Lohnt sich ein neuer Gasanschluss noch?

Seit Januar 2024 gilt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG). Nach diesem sollen neue Heizungen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Lohnt es sich also noch, für Gas einen Anschluss zu planen? Aktuell gilt die Vorgabe für Neubauten in Neubaugebieten, ab spätestens Juli 2028 aber auch für Bestandsgebäude. Lassen Sie jetzt einen Gasanschluss legen, um mit Gas zu heizen, müssen Sie sich kostenpflichtig beraten lassen und  ab 2029 steigende Anteile von Bioenergie  (beispielsweise Bio-Methan) nutzen. Weitere Details erfahren Sie im Ratgeber zum  Gebäudeenergiegesetz.  

Lassen sich die Kosten durch Eigenleistungen reduzieren?

Wer die Kosten für einen Gasanschluss im Haus senken möchte, kann zumindest die Erdarbeiten auf dem Grundstück selbst übernehmen. Denn diese lassen sich auch ohne Fachfirma ausführen.

Wie lange dauert es, einen Hausanschluss für Gas verlegen zu lassen?

Wie lange es vom Antrag bis zur Verlegung der Gasleitung dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Relevant sind beispielsweise die Entfernung des Grundstücks zur nächstgelegenen Hauptversorgungsleitung sowie die Auslastung des örtlichen Netzbetreibers. Eine pauschale Aussage zur Dauer ist daher kaum möglich. Auskunft kann der Netzbetreiber geben.  

Können Zusatzkosten bei einer Modernisierung anfallen?

Im Rahmen einer Heizungsmodernisierung können neben den Kosten für den Gasanschluss und die neue Gasheizung auch Kosten für die Sanierung des Kamins anfallen. Denn ältere Kamine sind für moderne Brennwertgeräte oft nicht geeignet. Ein zuverlässiger Ansprechpartner ist der zuständige Schornsteinfeger. Er kann vorab einschätzen, ob eine Schornsteinsanierung notwendig ist. 

Welchen Zweck erfüllt die Hauptabsperreinrichtung?

Um eine hohe Sicherheit zu gewährleisten, wird bei allen neuen Erdgasanschlüssen eine Hauptabsperreinrichtung installiert. Bei Störausfällen kann über die sogenannte Fernauslösung auch ohne Werkzeuge und Zutritt zum Gebäude die Erdgaszufuhr unterbrochen werden.  

Fazit von Alexander Rosenkranz

Die Kosten für einen Gasanschluss hängen von vielen Faktoren ab. Entscheidend sind dabei vor allem örtliche Gegebenheiten, wie die Entfernung zwischen öffentlicher Versorgungsleitung und Hauseinführung. Hausbesitzer müssen mit 1.000 bis 2.500 für den Hausanschluss und mit 500 bis 2.000 Euro für die Verteilung im Gebäude rechnen.

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