Schornsteinberechnung: Gründe und Ablauf

  • von Alexander Rosenkranz
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Heizgeräte und Kaminöfen erzeugen Abgase, die über einen Schornstein nach außen strömen. Arbeiten die Geräte ohne Gebläse, kommt es dabei auf eine passgenaue Auslegung der Abgaswege an. Sind Letztere nicht für die Feuerstelle geeignet, baut sich unter Umständen kein ausreichend hoher Druck auf. Außerdem besteht die Gefahr der Versottung, wenn die Abgastemperatur schnell sinkt, sodass enthaltene Feuchte kondensiert. Mit einer Schornsteinberechnung ermitteln Experten, welche Abgasanlage für ein Heizgerät geeignet ist.

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Individuelle Berechnung für einen sicheren Heizbetrieb  

Oberste Priorität einer Schornsteinberechnung ist es, die Abgase im Heizbetrieb sicher nach draußen zu führen. Damit das funktioniert, muss sich im  Schornstein  ein ausreichend hoher Druck oder  Kaminzug  aufbauen. Dieser ist die treibende Kraft. Der Zug lässt Rauchgase bis zur Mündung aufsteigen und sorgt dafür, dass Öfen sowie Heizgeräte ohne Gebläse ausreichend Verbrennungsluft ansaugen. Letztere sorgt für eine saubere Verbrennung und geringe Schadstoffemissionen.

Neben dem Druck kommt es bei der Schornsteinberechnung auch auf die Temperatur der Abgase an. Diese darf nicht zu schnell sinken, um die Kondensation der enthaltenen Feuchtigkeit zu verhindern. Vor allem bei gemauerten Schornsteinen könnte es andernfalls zur sogenannten  Versottung  kommen. Dabei trägt Kondenswasser die Schadstoffe der Verbrennung ins Mauerwerk, das dadurch zu Schaden kommt.

Übrigens:  Eine Berechnung lohnt sich auch im Bestand. Zum Beispiel dann, wenn immer wieder Störungen auftreten oder der  Kamin qualmt. Ein Experte prüft dann, ob der Abgasweg zur Feuerstelle passt oder ob Nachrüstarbeiten erforderlich sind.

Schornsteinberechnung ist relevant für die Kaminabnahme

Schornsteinfeger nehmen jede neu installierte Feuerstelle ab. Dabei prüfen sie in der Regel auch, ob eine Schornsteinquerschnittsberechnung nach DIN 13384 existiert. Sie vergleichen die Ergebnisse der Berechnung mit der Abgasanlage in Ihrem Haus und wissen, dass einer ordnungsgemäßen Funktion nichts im Wege steht. Ohne die individuelle Dimensionierung kann es bei der  Kamin-Abnahme  dazu kommen, dass Schornsteinfeger die Inbetriebnahme nicht erlauben.

Wer kann Aufbau und Größe vom Schornstein berechnen?

Neben Schornsteinfegern führen Handwerker wie Ofensetzer die Schornsteinberechnung durch. Sie können sich aber auch an Heizungsbauer, Planer für Haustechnik sowie die Hersteller der Schornsteinsysteme wenden. In vielen Fällen ermitteln auch die Hersteller und Händler der Feuerstellen, welche Maße die Abgasanlage benötigt.

© Zabavna / Shutterstock.com

Bei zu großem Querschnitt hilft ein zusätzliches Innenrohr

Ist der bestehende Schornsteinquerschnitt zu groß für die neue Heizung? In diesem Fall helfen Rohre aus Kunststoff oder Edelstahl, die sich in den vorhandenen Zug einbringen lassen. Die Systeme verkleinern den Querschnitt auf das geforderte Maß und punkten zudem mit einer glatten Oberfläche. In einigen Fällen ist es auch sinnvoll, den Schornstein zu verlängern, um den Zug zu erhöhen. Wenn beides nicht funktioniert oder kein geeignetes Abgassystem vorhanden ist, können Sie auch einen  Schornstein nachrüsten.

Eingangsgrößen und Ablauf der Schornsteinberechnung

Die Schornsteinquerschnittsberechnung erfolgt nach DIN 13384 und basiert auf zahlreichen Eingangsgrößen. So kommt es grundsätzlich auf die Region an, in der die Anlage steht. Unterschiede ergeben sich dabei unter anderem aus der geodätischen Höhe und der Lage im Inland beziehungsweise an der Küste. Stehen die Grunddaten fest, ermitteln Experten die wichtigsten Werte zur Anlage selbst. Diese beziehen sich auf:

  • die Art der Feuerstelle
  • die geplante Belegung (eine oder mehrere Feuerstellen)
  • das Verbindungsstück zwischen Heizung und Schornstein
  • die Schornsteinart (Material, Höhe, Verlauf innen und außen)
  • den oberen Abschluss des Kaminzugs (offen, Haube, Gitter etc.)

Im nächsten Schritt geht es um die Aufnahme der Feuerstellendaten. Relevant sind hier vor allem Angaben zur Leistung, zum Abgasmassenstrom (Wie viel Abgas fällt an?) und zur Temperatur der Rauchgase.

Liegen alle Daten vor, können Experten den Schornstein berechnen. Zum Einsatz kommen dabei in aller Regel Computerprogramme, welche die einzelnen Rechenschritte automatisch durchführen. Sie prüfen, ob Druckwerte und Temperaturen den Vorgaben entsprechen und helfen bei Fehlern, die Planung zu optimieren. So kann es nötig sein, den Querschnitt oder die Höhe der Abgasanlage anzupassen, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Kosten der Berechnung durch einen Experten

Geht es um eine Schornsteinberechnung, sollten Sie sich immer an Experten wenden. Denn diese kennen die einschlägigen Normen und führen die Rechnung fachgerecht durch. Die Kosten dafür liegen bei 30 bis 50 Euro, wenn es sich um einen einfach belegten Abgaszug handelt. Führen mehrere Feuerstellen Abgase über einen gemeinsamen Schornstein ab (Mehrfachbelegung) ist mit Ausgaben von 50 bis 150 Euro zu rechnen.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Mit der Schornsteinberechnung stellen Experten fest, ob sich ein ausreichend hoher Zug aufbaut. Sie prüfen außerdem, ob sich die Abgase auf Ihrem Weg nach draußen zu stark abkühlen und legen somit bestimmte Anforderungen an den Schornstein fest. Diese beziehen sich unter anderem auf den Aufbau, die Höhe sowie den freien Querschnitt.

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