Heizung spülen – So wird es gemacht!

  • von Alexander Rosenkranz
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Werden Arbeiten an einer Heizung durchgeführt, lässt es sich kaum vermeiden, dass auch Verunreinigungen in das System gelangen. Neben Staub oder anderen Partikeln können das zum Beispiel Öle oder Fette sein – organische Verbindungen, die über kurz oder lang zu ernsthaften Problemen führen. Warum das Heizung Spülen wichtig ist und was es dabei zu beachten gibt, erklären wir in den folgenden Abschnitten.

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Warum ist es wichtig, die Heizung zu spülen?

Moderne Heizungsanlagen sind geschlossene Systeme, die neben Kessel und Heizflächen aus verzweigten Rohrleitungen und zahlreichen Armaturen bestehen. Einmal in Betrieb genommen wird das gesamte Netz dabei oft über Jahre hinweg von dem gleichen Wasser durchflossen.

Verunreinigungen  beeinträchtigen  die gleichmäßige Wärmeverteilung

Verunreinigungen, die bereits bei der Montage in das System gelangt sind, können noch lange nach der Installation für Probleme sorgen. Sie setzen sich an den Rohrwänden oder Armaturen ab, reduzieren den freien Durchmesser und beeinträchtigen so die gleichmäßige Wärmeverteilung. Erkennbare Zeichen dafür sind zum Beispiel kalt bleibende  Heizkörper  oder steigende Stromkosten der  Heizungspumpe. Denn diese muss nun einen deutlich höheren Druckverlust überwinden.

Folgen der Verunreinigung: Höherer Energiebedarf und steigende Kosten

Setzen sich die Verunreinigungen im Kessel oder an den Heizflächen ab, können sie sogar die Wärmeübertragung beeinträchtigen. Die Folgen: Kessel erreichen nur noch eine verminderte Leistung und Heizkörper bleiben in Teilbereichen kalt.  Neben den Störungen der Funktion können die Verschmutzungen über kurz oder lang zu einem höheren Energiebedarf und steigenden Kosten für Strom und Heizung führen.

© Maksim Kostenko / Fotolia

Ist das Spülen der Heizung Pflicht?

Das Spülen der Heizungsanlage ist notwendig, um sie langfristig vor Schäden durch Verunreinigungen zu bewahren. Neben den allgemeinen Empfehlungen vieler Kesselhersteller gibt auch die  DIN EN 14336  „Heizungsanlagen in Gebäuden – Installation und Abnahme der Warmwasser-Heizungsanlagen“ vor, dass vor dem  Befüllen der Heizung  selbige gespült werden muss.

Kosten-Tipp!

Heizung spülen kostet im EFH zwischen 500 und 1.500 Euro, kann aber langfristig den Energieverbrauch senken.

Heizung spülen – so geht´s

Allgemein gilt: Um einen bestmöglichen Schutz der Heizungsanlage gewährleisten zu können, sollte die Spülung nur von einem Installateur durchgeführt oder überwacht werden. Außerdem sind folgende Punkte zu beachten:

  • Zum Spülen der Heizungsanlage ist jeweils ein eigener Ablaufplan zu erstellen, der alle Bestandteile des Systems berücksichtigt, am höchsten Punkt der Anlage beginnt und am tiefsten endet.
  • Der Spülvorgang sollte kontinuierlich ablaufen. Alle Bauteile, die Druckschläge oder Unterbrechungen verursachen könnten, sollten entfernt oder überbrückt werden. Da die nötige Fließgeschwindigkeit des Spülmittels von einem eigenen Gerät aufrecht gehalten wird, empfiehlt die Norm auch, dass vorhandene Pumpen abgeschaltet oder vorübergehend überbrückt werden.
  • Da das Heizung Spülen in einzelnen, voneinander getrennten Abschnitten erfolgen soll, muss in jedem eine eigene Entleerungseinrichtung vorhanden sein. Genauso sollte jeder Abschnitt auch eine geeignete Fülleinrichtung haben. Wurde ein Abschnitt ausreichend gereinigt, wird empfohlen, diesen abzusperren.
  • Ist der letzte Spülvorgang abgeschlossen, sollte die gesamte Anlage mit klarem Wasser und speziellen Reinigungsmitteln behandelt werden. Auf diese Weise können vorhandene Verschmutzungen beseitigt werden. 
  • Hat ein Heizungsbauer die Anlage gespült, sollte sie möglichst zeitnah mit geeignetem Wasser (Aufbereitung nach VDI 2035)  befüllt werden. Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass die eingebrachte Luft entweichen kann, um Korrosionsschäden bestmöglich vorzubeugen. 

Wissenswert: Bei Dreck und Ablagerungen in den Heizrohren funktioniert der Spül/-Entlüftungsprozess bei Fußbodenheizungen übrigens ähnlich. Auch hier gilt: Besser übernimmt der Experte die Arbeit, um das empfindliche Heizsystem nicht zu beschädigen.

© Kadmy / Fotolia

Nach dem Spülen der Heizungsanlage

Ist die Reinigung abgeschlossen, füllt der Fachmann neues Heizungswasser in die Anlage. Wichtig ist, dass dieses eine hohe Qualität hat und den Anforderungen der Kesselhersteller entspricht. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Anlage nicht lange leer bleibt. Denn das kann Korrosion, neue Verschmutzungen und Anlagenschäden hervorrufen.  Ist das Heizungssystem befüllt und entlüftet, stellt der  Heizungsbauer  alle Ventile und Armaturen wieder optimal ein und nimmt die Heizung in Betrieb. In einem Bericht dokumentiert er außerdem die durchgeführten Arbeiten.

Zusätzliche Vorsorgemaßnahmen

Um erneute Probleme zu vermeiden, können Hausbesitzer außerdem auch sogenannte  Schlammabscheider  oder  Magnetitfilter  einbauen lassen. Diese haben einen deutlich größeren Durchmesser als das übrige Heizungsnetz, wodurch die Fließgeschwindigkeit des Heizwassers stark sinkt. Partikel und Schwebstoffe fallen dabei auf den Grund und entlasten das übrige Netz.

Wann sollte die Heizung gespült werden?

Eine Heizung spülen kann sich aus verschiedenen Gründen lohnen. Einer ist das Beseitigen von Problemen in bestehenden Anlagen. Erkennbar sind diese zum Beispiel durch pfeifende Strömungsgeräusche in der Heizungsanlage, steigende Kosten für den Pumpenstrom oder komplett oder teilweise kalt bleibende Heizkörper.

Noch vor der Montage eines neuen Heizgeräts

Besonders empfohlen wird das Heizung Spülen darüber hinaus immer dann, wenn ein neuer Wärmeerzeuger installiert wird. Denn moderne Heizkessel sind in der Regel kleiner als alte Geräte. Wichtig zu wissen ist, dass die Spülung noch vor der Montage eines neuen Heizgeräts durchgeführt werden sollte.  Auch wenn ein  hydraulischer Abgleich  zur Optimierung der Heizung geplant ist, kann es sich lohnen, das gesamte System vorher zu spülen. Die Ergebnisse und Einsparungen des hydraulischen Abgleichs können dadurch meist verbessert werden.

Weitere wertvolle Tipps zur Heizkostensenkung finden Sie auch im Beitrag "Optimierung der Heizungsanlage".  

Fazit von Alexander Rosenkranz

Vor allem in alten Heizungen kommt es immer wieder zu Verschmutzungen, die das Rohrnetz verstopfen und die Funktion der gesamten Anlage beeinflussen können. Durch das Spülen der Heizung können diese Stoffe entfernt werden. Das beseitigt Probleme, verbessert die Ergebnisse eines hydraulischen Abgleichs und schont neue Heizkessel vor teuren Schäden.

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