Fernwärmeübergabestation – Definition und Funktion

  • von Jeannette Kunde
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Eine Fernwärmeübergabestation stellt die Trennstelle zwischen Wärmenetz und Hausanlage dar. Sie ermöglicht es, Wärme auf die Heizungsanlage zu übertragen und sorgt dabei dafür, dass sich die Medien beide Netze nicht vermischen. Zudem schafft die Fernwärmeübergabestation auch eine hydraulische Trennung, wodurch sich Hausanlage und Nah- oder Fernwärmenetz unabhängig voneinander regeln lassen. Wie das funktioniert und worauf es bei der Auslegung einer  Fernwärmeübergabestation ankommt, darüber berichten wir in den folgenden Abschnitten.

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Allgemeines zur Fernwärmeübergabestation

Die Aufgabe der Fernwärmeübergabestation ist es, fern erzeugte Wärme an eine Zentralheizung des Gebäudes zu übergeben. Dies erfolgt grundsätzlich mit einem integrierten Wärmeübertrager, der beide Netze (Haus- und Wärmenetz) voneinander trennt.  

Die Versorgung mit  Fernwärme  findet sich dabei überwiegend in Ballungsgebieten. Besonders verbreitet ist es unter anderem in Berlin, Hamburg und München. Darüber hinaus liegt der Anteil der Versorgung mit Fernwärme im Osten Deutschlands mit rund einem Drittel der Haushalte wesentlich höher als im Westen, wo lediglich etwa ein Zehntel auf diese Weise mit Heizwärme und Warmwasser versorgt werden.

Übrigens: Liegen zwischen Erzeuger und Verbraucher nicht mehr als 500 Meter, spricht man in der Regel von Nahwärme. Abgesehen von den kürzeren Leitungen unterscheidet sich diese technisch nicht von der Fernwärme.  

© focus finder / Fotolia

Funktionsweise der Übergabestation

Um die Funktion der Übergabestation in Gänze zu verstehen, sei vorausgeschickt, dass die Fernwärmeübergabestation zwei Kreisläufe verbindet:

  • primär: das Fernwärmenetz
  • sekundär: der Verbraucherkreislauf

Über die Fernwärmeüberstation sind diese Kreisläufe hydraulisch voneinander getrennt.

Zudem gibt es wie bei anderen Heizungsanlagen auch einen Vor- sowie einen Rücklauf. Das heißt, fließt das Heizwasser vom externen Wärmeerzeuger zu den Haushalten, spricht man vom Vorlauf. Im abgekühlten Zustand fließt es dann wieder zurück – der Rücklauf.

Doch die Fernwärmeübergabestation fungiert hier nicht nur als Verbindungsstück zwischen den Kreisläufen. Sie übernimmt auch einige andere Funktionen, die jedoch auf diesem Aspekt beruhen. So können an dieser Stelle Durchflussmenge sowie Abnahmetemperatur geregelt werden. Wie hoch diese jeweils ausfallen, ist über die Vertragsvereinbarungen zwischen Energieversorger und Abnehmer der Fernwärme geregelt. Aber auch Vor- und Rücklauftemperaturen können mittels der Station geregelt werden. Der Vorlauf kann zum Beispiel auf diese Weise mittels eines Sicherheitstemperaturreglers begrenzt oder über einen Temperaturfühler über das Niveau der von der Außentemperatur abhängigen  Vorlauftemperatur  angehoben werden.  

Funktionen der Übergabestation im Überblick

Die Fernwärmeübergabestation übernimmt demnach folgende Aufgaben:

  • Versorgung mit gebrauchsfertigem Warmwasser (ev. zusammen mit externem Warmwasserspeicher)
  • Messung der Wärmemenge
  • Regelung des Differenzdrucks auf Seiten des Verbrauchernetzes
  • Begrenzung der Durchflussmenge
  • Hydraulische Trennung der Kreisläufe
  • Wärmeübergabe (für die Heizwärme)
  • Temperaturanpassungen von Vor- und Rücklauf

Welche Bestandteile bestimmen die Funktion der Fernwärmeübergabestation?

Um die Funktionen entsprechend ausführen zu können, müssen unterschiedliche Komponenten ineinandergreifen. Diese sind:

Wovon hängt die Auslegung der Fernwärmeübergabestation ab?

Wie groß eine Übergabestation ist oder welche Leistung sie erbringen muss, hängt im Wesentlichen vom  Heizwärmebedarf  des jeweiligen Gebäudes ab. Darüber hinaus können sich auch die folgenden Faktoren auf die Auslegung auswirken:  

  • Individuelle Heizgewohnheiten
  • Anschlusstechnik des Fernwärmelieferanten
  • Zahl der Heizkreise
  • Auslegung der Heizkreise
  • Art und Weise der Trinkwassererwärmung

Daneben wird die Auslegung der Fernwärmeübergabestation in größeren Wohn- und Nichtwohngebäuden häufig durch den Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung bestimmt. Das hat den Hintergrund, dass die Temperatur auf über 60 Grad Celsius gehalten werden muss. Denn nur so lässt sich eine Verunreinigung mit Legionellen weitestgehend vermeiden. Je  nach Dimensionierung  des Fernwärmeanschlusses lassen sich folgende  Arten unterscheiden:

  • Durchflusssystem: Das Wasser wird direkt an der Wärmeübergabestation erwärmt (am besten bei gleichmäßigem Wasserverbrauch).
  • Speichersystem: Das Wasser wird erst innerhalb eines Speichers erwärmt (bei schwankendem Wasserverbrauch).
  • Speicher-Lade-System: Bei Spitzenlasten wird das Wasser über einen Speicher abgedeckt und bei Schwachlastzeiten via Durchflussprinzip erwärmt (bei durchschnittlichem Warmwasserbedarf).  

Fachleute unterstützen bei der individuellen Auslegung

Interessieren Sie sich für die Fernwärme und möchten eine Fernwärmeübergabestation einbauen, empfehlen wir den Kontakt zu einem Energieberater oder einem Heizungsbauer aus Ihrer Region. Die Experten prüfen die örtlichen Gegebenheiten genau und legen die Fernwärmeübergabestation passgenau aus. Möchten Sie sich vorab genauer über das Thema Fernwärme informieren, empfehlen wir Ihnen das folgende Video:  

heizung.de erklärt: Fernwärme

Fazit von Jeannette Kunde

Ob sich eine Fernwärmeübergabestation lohnt und damit auch der Anschluss an ein Fernwärmenetz, ist immer individuell zu betrachten. Grundsätzlich gilt jedoch, je weiter der Wärmeerzeuger vom Abnehmer entfernt ist, desto höher sind die Wärmeverluste. Großer Vorteil besteht in der hohen Energieeffizienz der meist eingesetzten Kraft-Wärme-Kopplungen. Zudem fallen Wartungs- und Instandhaltungskosten fast nicht an. Ob die Fernwärme kostengünstig ist, variiert regional mitunter sehr verschieden.

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