Durchlauferhitzer – Arten, Einsatzbereich & Kosten

  • von Philipp Hermann
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Durchlauferhitzer ermöglichen es, warmes Wasser in einem Haushalt ganz nach Bedarf zur Verfügung zu stellen – ohne große Speicher oder dergleichen. Weil sie vergleichsweise klein, kompakt und einfach zu installieren sind, erfreuen sich die Geräte großer Beliebtheit. Doch was zeichnet sie aus, welche Arten sind zu unterscheiden und worauf sollten Sie beim Kauf eines Durchlauferhitzers achten?

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Was ist ein Durchlauferhitzer?

Ein Durchlauferhitzer ist ein Warmwasserbereiter, der nach dem Durchlaufprinzip arbeitet. Das bedeutet, erst, wenn Bedarf vorhanden ist, wird das frisch gezapfte kalte Wasser an eingebauten Heizwendeln im Durchlauferhitzer vorbei geleitet, wodurch es sich im Durchlauf erwärmt. Im Vergleich zu anderen Warmwasserbereitern haben die Geräte keinen Speicher. 

© ras-slava / Fotolia

Durchlauferhitzer sind kompakt und nahezu wartungsfrei

Durchlauferhitzer zeichnen sich durch ihre sehr kompakte Bauweise aus und befinden sich meist in der Nähe der Entnahmestellen. Durchlauferhitzer sind zudem nahezu wartungsfrei und werden üblicherweise nur dezentral eingesetzt. Das bedeutet, ein Heizkessel oder eine Wärmepumpe als zentraler Wärmeerzeuger ist nicht notwendig. Sie sind somit unabhängig von der bestehenden Heizungsanlage.

Arten und Einsatzbereiche für Durchlauferhitzer

Das Wasser kann in einem Durchlauferhitzer auf zwei Arten erwärmt werden: Entweder mit Strom oder mit Gas. Bei einem elektrischen bzw. elektronischen Durchlauferhitzer werden die Heizwendel mit Strom unter Spannung gebracht. Dabei erwärmen sie sich sekundenschnell und geben die thermische Energie direkt an das vorbeiströmende Wasser ab. Gasbetriebene Geräte erwärmen das Wasser hingegen mithilfe eines Gasbrenners. Das Kaltwasser fließt in Röhren mit Lamellen über die Gasflamme und wird auf diese Weise erhitzt. Gas-Durchlauferhitzer bedürfen einer regelmäßigen Wartung und Kontrolle durch den Schornsteinfeger. Die Brennräume müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Ausführliche Informationen zur Gas betriebenen Variante finden Sie im Beitrag “Gas-Durchlauferhitzer”.

Unterschied druckfest und drucklos

  • Druckfeste und geschlossene Durchlauferhitzer sind direkt mit dem Kaltwasser- und dem Warmwasseranschluss verbunden. Die Geräte stehen immer unter Leitungsdruck.
  • Drucklose und offene Durchlauferhitzer sind über die Auslaufarmatur (den Wasserhahn) mit dem Kaltwassernetz verbunden. Das Wasser durchfließt nur dann, wenn der Wasserhahn geöffnet ist. In der übrigen Zeit ist das Gerät drucklos.

Unterschied zwischen hydraulisch, elektronisch und vollelektronisch  

Häufig werden  elektrische Durchlauferhitzer  mit Adjektiven wie hydraulisch, elektronisch und vollelektronisch gekennzeichnet. Dabei handelt es sich um die Art und Weise, wie die Temperaturgenauigkeit gesteuert bzw. geregelt wird.  

  • Hydraulische  Durchlauferhitzer funktionieren abhängig vom Wasserdruck. Für den Betrieb ist daher eine bestimmte Mindestdurchflussmenge erforderlich. Die Leistung wird stufenweise geschaltet, was zu Temperaturschwankungen führen kann. Es kann ebenfalls zu einem plötzlichen Temperaturabfall kommen, wenn ein zweiter Wasserhahn geöffnet wird.
  • Elektronisch gesteuerte  Modelle erlauben Nutzer eine stufenlose Temperatureinstellung direkt am Gerät. Außerdem arbeiten sie unabhängig vom Wasserdruck. Sie halten die Temperatur daher besser und bieten somit einen höheren Komfort. Die Geräte haben zwei Sensoren und messen die Zulauftemperatur und die Durchflussmenge.
  • Elektronisch geregelte  Modelle haben im Vergleich zu ihrem gesteuerten Pendant gleich drei Sensoren und messen nicht nur die Zulauftemperatur und die Durchflussmenge, sondern auch die Auslauftemperatur. Sie verfügen somit über eine Kontrollfunktion.
  • Vollelektronisch gesteuerte  Modelle sind aktuell Stand der Technik. Denn neben den drei eingebauten Sensoren wie bei geregelten Geräten besitzen sie noch ein Motorventil. Dieses sorgt für eine noch genauere Temperaturregulierung durch den Durchlauferhitzer selbst.    

Einsatzbereiche für Durchlauferhitzer  

Durchlauferhitzer gibt es in zahlreichen Leistungsgrößen und technischen Varianten. Aus diesem Grund ist der Einsatzbereich sehr groß. Grundsätzlich gilt aber: Wird viel Warmwasser benötigt, wird ein druckfestes bzw. geschlossenes Gerät installiert. Ist der Warmwasserbedarf hingegen eher gering, reicht ein druckloses bzw. offenes Gerät. Wichtig: Beim Letzteren sind passende Armaturen auszuwählen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:  

EINSATZBEREICHDRUCKFEST/DRUCKLOSELEK. SPANNUNG        STEUERUNG/REGELUNG
BadezimmerDruckfest400 VoltElektrisch gesteuert/geregelt und vollelektronisch gesteuert
KüchenspüleDruckfest400 VoltElektrisch gesteuert/geregelt und vollelektronisch gesteuert
Handwaschbecken (in einem Raum)Druckfest/Drucklos230 VoltHydraulisch und elektrisch gesteuert
Garage/GästetoiletteDrucklos230 VoltHydraulisch und elektrisch gesteuert

Kosten für Durchlauferhitzer

Elektrische Durchlauferhitzer sind in der Anschaffung meist günstiger als die gasbetriebenen Varianten. Die Preise fangen bei etwa 130 Euro an und erreichen so gut wie nie die Grenze von 1.000 Euro. Dafür sind die Betriebskosten höher, was am Strompreis liegt. Wie hoch die Betriebskosten tatsächlich ausfallen, ist pauschal nicht zu beantworten. Denn neben der Durchlaufmenge entscheidet auch, welche Leistung das Gerät hat und wie hoch der Strompreis ist. Eine grobe Orientierung bietet dabei diese Formel:

Zeit (in Stunden) x Durchflussmenge (Öffnungswinkel) x Strompreis (Cent/kWh) x Heizleistung (kWh) = Stromkosten

Ein Beispiel:  Der Wasserhahn wird für 15 Minuten (= 0,25 Stunde) voll aufgedreht (Durchflussmenge = 1). Der Strompreis beträgt 30 Cent/kWh und der dazugehörige Durchlauferhitzer hat eine Leistung von 24 Kilowatt.

0,25 x 1.0 x 30 x 24 = 1,80 Euro.

Bei einem gasbetriebenen Durchlauferhitzer würde die Rechnung bei einem Preis von 6 Cent/kWh so aussehen:

0,25 x 1.0 x 6 x 24 = 0,36 Euro.

Wann lohnt sich ein Durchlauferhitzer?

Elektrische Durchlauferhitzer gelten als Stromfresser. Tatsächlich benötigen die Geräte viel Strom – jedoch nur dann, wenn sie in Betrieb sind. Wird aber nur wenig Warmwasser benötigt, so können die tatsächlichen Verbrauchskosten gering ausfallen. Anders sieht es natürlich aus, wenn täglich hohe Wassermengen durch den Durchlauferhitzer fließen. Die Geräte lohnen sich also dann, wenn Warmwasser eher selten benötigt wird. Ein weiterer Grund für den Einsatz eines Durchlauferhitzers ist, wenn die Anbindung an die bestehende Heizungsanlage nicht wirtschaftlich realisierbar ist. 

Sparen mit einem Durchlauferhitzer

Unabhängig davon, ob der Durchlauferhitzer mit Strom oder Gas betrieben wird, gibt es einige Tipps, mit denen Sie Stromkosten und Wasser sparen können.

  • Stellen Sie die Temperatur auf etwa 40 Grad Celsius. Nach Angaben des Bundes für Energieverbrauchers ist das ausreichend für den täglichen Bedarf.
  • Verwenden Sie wassersparende Brausen. Diese senken den Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent, ohne dass Sie einen Unterschied merken.
  • Ersetzen Sie Ihren alten hydraulischen Durchlauferhitzer durch einen elektrisch gesteuerten oder geregelten. Moderne Geräte arbeiten deutlich stromsparender. 

Ratgeber rund um den Durchlauferhitzer

Der Einsatz des Durchlauferhitzers ist vielfältig und es sind viele Modelle am Markt. Aufgrund dessen ist die Themendichte um dieses Gerät sehr hoch.  

THEMENKURZBESCHREIBUNG
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Fazit von Philipp Hermann

Durchlauferhitzer können elektrisch oder mit Gas betrieben werden, Kombithermen erwärmen zusätzlich das Heizungswasser. Die Geräte sind kostengünstig, wenn vergleichsweise wenig Warmwasser benötigt wird. Bei einem hohen Bedarf können sich die Energiekosten empfindlich im Geldbeutel bemerkbar machen.

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