Hartholzbriketts – Arten, Kosten, Vor- und Nachteile

  • von Philipp Hermann
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Mit Hartholzbriketts haben Besitzer von Holzheizungen einen Brennstoff, der über zahlreiche Vorteile verfügt – und das sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht. Denn unter anderem bringen die Hartholzbriketts einen hohen Heizwert und eine lange Brenndauer mit. Auf diese Weise kann sehr effizient mit Holz geheizt werden. Doch welche Vorteile gibt es im Detail im Vergleich zu Scheitholz oder den Weichholzbriketts? Welche Rolle dabei die sogenannte Restfeuchte spielt, erfahren Sie im nachstehenden Text.

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Hart- vs. Weichholz

  • Unterteilung je nach Rohdichte
  • Grenzwert: 550 Kilogramm je Kubikmeter
  • Holzarten mit einem höheren Wert werden als Hartholz bezeichnet.

  

Was zeichnen Hartholzbriketts aus?

Hartholzbriketts sind maschinell hergestellte Presslinge aus Holzabfällen, die sich vor allem durch ihre Form und ihre sehr hohe Energiedichte auszeichnen. Sie lassen sich wie handelsübliche Holzscheite in die Brennkammer einer  Holzheizung  legen. Nach der Verbrennung hinterlassen sie sehr wenig Asche. Dank des geringen Ascherückstands hält sich der Reinigungsaufwand für Anlagenbesitzer in Grenzen. Hartholzbriketts verursachen zudem kaum Schadstoffe und wirken sich dadurch positiv auf die Emissionsbilanz aus. Ähnlich wie andere Brennstoffe aus Holz sind sie regenerativ und nahezu CO2-neutral.

Unterschiede zwischen Weichholzbriketts und Hartholzbriketts

Je nach Rohdichte (auch Darrdichte genannt) werden Holzarten in Weichholz und Hartholz unterteilt. Als Grenzwert gilt die Rohdichte von 550 kg/m3. Holzarten mit einem höheren Wert werden als Hartholz bezeichnet. Zu den bekanntesten von ihnen gehören hierzulande Birken, Eichen und Buchen. Fichten, Tannen, Kiefer und Douglasien werden hingegen als Weichhölzer bezeichnet.  

Übrigens: Die Darrdichte beschreibt den Zustand von Holz, in dem es eine Restfeuchte von etwa null Prozent hat. Und weil Holz diesen niedrigen Wert auf natürliche Weise nicht erreichen kann, wird es künstlich darrgetrocknet.  

Hartholzbriketts haben einen sehr hohen Heizwert

Wie bei allen anderen Brennstoffen kommt es auch bei Hartholzbriketts vor allem darauf an, wie hoch ihr Ertrag in Form von  Heizwert  ist. Dieser wird wiederum stark von der Restfeuchte beeinflusst. Grundsätzlich gilt: je geringer die Restfeuchte, desto höher der Heizwert. Die Restfeuchte beträgt bei luftgetrockneten Holzscheiten etwa 20 Prozent und bei Hartholzbriketts etwa sieben bis zehn Prozent. In Heizwert umgerechnet sind es circa 4,0 kWh pro Festmeter Scheitholz und bis zu 5,8 kWh pro Kilogramm Hartholzbriketts.

Interessanter Fakt: Weichholz hat einen höheren Heizwert als Hartholz. Der Unterschied beträgt allerdings nur etwa zwei Prozent. Dafür verbrennen Hartholzbriketts gleichmäßiger und länger ab, was das Nachlegeintervall verkürzt und den Bedienkomfort deutlich erhöht.     

© emuck / Fotolia

Herstellung von Hartholzbriketts

Wie bereits erwähnt, werden  Holzbriketts  nach der verwendeten Baumart benannt. Das Ausgangsmaterial sind häufig getrocknete und unbehandelte Holzreste wie Hobelspäne, Sägespäne oder Sägemehl. In einem Pressverfahren werden die Reste unter hohem Druck und Wärmezufuhr in typische Zylinder, Quadern oder Prismen gebracht. Als natürliches Bindemittel dient der im Holz enthaltene Zellstoff Lignin. Zu den drei gängigsten Herstellungsmethoden gehören:

  • Stangenpressverfahren
  • Walzenpressverfahren
  • Presskammerverfahren

Beim Kaufen auf Qualitätssiegel achten

Ähnlich wie bei Pellets gibt es Hartholzbriketts auch in verschiedenen Ausführungen und Qualitätskategorien. Um einen Mindeststandard einzuhalten, regelt seit 2010 die Norm  EN 14961  die Qualität der Holzbriketts – und das deutschland- und europaweit. Ein weiteres Gütesiegel ist das ENplus-Zeichen, das strenge Vorgaben für den Heizwert, Wasser- und Aschegehalt vorsieht. Wer billige Hartholzbriketts kauft, riskiert zum einen Qualitätseinbußen. Es kann also vorkommen, dass die Briketts mit Papier oder Pappe beigemischt wurden oder bereits beim Transport auseinander bröseln. Zum anderen besteht die Gefahr, dass das Ausgangsmaterial nicht aus einheimischer Forstwirtschaft stammt, sondern aus Ländern, in denen die EU-Norm nicht eingehalten wird. Wie oben bereits erwähnt, werden Holzbriketts aus unbehandelten Holzresten hergestellt. Dass die vermeintlich "günstigen" Hartholzbriketts chemisch behandelt wurden, ist nicht ausgeschlossen.     

Kostenvergleich zu Holzscheiten

Wer sich für die Nutzung von Hartholzbriketts interessiert, für den spielt der Preis eine große Rolle. Schließlich hängt auch die Wirtschaftlichkeit davon ab, wie günstig oder wie teuer Anlagenbesitzer den Brennstoff bekommen. Eine genaue Preisangabe kann es aufgrund zahlreicher Faktoren aber nicht geben. Dazugehören unter anderem die Holzart, die Qualität, die Bestellmenge und nicht zuletzt Region. Des Weiteren haben Scheitholz und Holzbriketts nicht dieselbe Einheit. So werden Scheithölzer in Festmeter (fm) oder Raummeter (rm) angeboten. Die Preise für Holzbriketts beziehen sich hingegen häufig auf das Kilogramm. 

Preise immer individuell ermitteln

In der Regel sind die Preise für Scheitholz immer etwas niedriger als die für Hartholzbriketts. Interessenten dürfen aber die Lagerung, den Transport und nicht zuletzt den Unterschied beim Heizwert nicht außer Acht lassen. Nicht zuletzt sollten bei der Kaufentscheidung neben dem Preis noch andere Punkte wie die Vor- und Nachteile miteinbezogen werden. 

Vor- und Nachteile von Holzbriketts

Um die Vor- und Nachteile von Hartholzbriketts besser darstellen zu können, ist eine Unterscheidung notwendig. Schließlich macht es einen Unterschied, ob man Hartholzbriketts mit Scheitholz vergleicht oder mit Weichholzbriketts. 

Vor- und Nachteile gegenüber Scheitholz

Zu den entscheidenden Vorteilen von Hartholzbriketts gehören die hohe Energiedichte, das sehr homogene und lang andauernde Brandverhalten sowie die gute Handhabung bzw. Lagermöglichkeiten. Dafür kosten sie im Schnitt etwas mehr als handelsübliche Holzscheite. Außerdem erzeugen sie beim Brennen kein klassisches Knistern, das man von Holzscheiten kennt. Rechnet man die Emissionen, die bei der Produktion entstanden sind, noch dazu, dann ist die Ökobilanz von Scheitholz besser. 

Vor- und Nachteile gegenüber Weichholzbriketts

Im Vergleich zu Hartholzbriketts haben Weichholzbriketts einen höheren Heizwert und brennen auch schneller an. Allerdings zerfallen sie auch rascher und hinterlassen mehr Asche als Hartholzbriketts. Wie bereits oben erwähnt, brennen Hartholzbriketts länger und gleichmäßiger, was vor allem dem Bedienkomfort zugutekommt. Außerdem schwärzen sie die vorhandene Sichtschutzscheibe bei Kachelöfen weniger stark als Weichholzbriketts.    

Fazit von Philipp Hermann

Hartholzbriketts sind maschinell hergestellte Presslinge aus Holzresten. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Energiedichte und eine gleichmäßige Brandeigenschaft aus. Im Vergleich zu klassischen Holzscheiten sind sie etwas teurer. Dafür brennen sie länger und lassen sich dank gleichbleibender Form besser stapeln. Wichtig beim Heizen mit Holzbriketts: Die Brennkammer nicht zustellen. Denn die Briketts dehnen sich beim Abbrand aus und können die Kammer im schlimmsten Fall verstopfen.

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