Pelletheizung – Komfortabel Heizen mit Holz

  • von Alexander Rosenkranz
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Pelletheizungen nutzen den wohl ältesten Energieträger – Holz. Anders als bei klassischen Holzheizungen ist der Aufwand bei modernen Pelletöfen und -kesseln aber sehr gering. Das liegt vor allem an dem automatischen Betrieb. Aber wie funktioniert eine Pelletheizung, welche Vor- und Nachteile gibt es und mit welchen Kosten für eine Pelletheizung müssen Sie rechnen? Wir haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Während Pelletkessel die zentrale Wärmeversorgung des Hauses sowie die Warmwasserbereitung übernehmen, werden Pelletöfen in der Regel als Zusatzheizung im Wohnraum aufgestellt.  
  • Die Kosten für Pelletkessel und Montage liegen zwischen 12.000 und 18.000 Euro, während ein Pelletofen ab 3.000 bis 4.000 Euro erhältlich ist. Für Lager- und Fördersysteme fallen zusätzliche Kosten an.  
  • Die Brennstofflagerung für Zentral-Pelletheizungen ist platzsparend in Gewebetanks, unterirdisch in Zisternen oder in separaten Lager- bzw. Schütträumen möglich.
  • Aktuell gibt es im Rahmen einer Heizungsmodernisierung attraktive Förderungen für den Umstieg von fossilen Wärmeerzeugern auf eine Pelletheizung.  
  • Voraussetzung für das Heizen mit Pellets ist ausreichend Platz. Je nach Lager- und Fördersystem ist eine Grundfläche zwischen 4 und 12 Quadratmetern einzuplanen.

Was ist eine Pelletheizung?

Eine Pelletheizung ist ein Wärmeerzeuger, der die Energie für Heizung und Warmwasser aus der  Holzverbrennung  gewinnt. Im Gegensatz zu anderen Biomasseheizungen funktioniert das Heizen mit Pellets  in der Regel ohne händisches Nachlegen der Holzscheite. Durch die genormte Form der Holzpresslinge laufen die Geräte vollautomatisch.

Moderne Pelletheizungen minimieren manuellen Aufwand

Mit einer entsprechenden Regelung reagieren moderne Pelletheizungen auch ohne manuellen Aufwand auf veränderte Wärmeanforderungen im Haus. Wie bei Ölheizungen reicht es dabei meist aus, die Brennstoffvorräte einmal im Jahr aufzufüllen. Nur die Asche müssen Hausbesitzer ab und zu von Hand austragen. Ausführliche Informationen finden Sie unter  Funktion der Pelletheizung. Einen schnellen Überblick bietet das folgende Video.  

Vor- und Nachteile der Pelletheizung im Überblick

Was spricht für eine Pelletheizung und was dagegen? Um herauszufinden, ob das Heizen mit Holzpellets für Sie infrage kommt, ist eine ganzheitliche Betrachtung wichtig. Die folgende Tabelle gibt einen ersten Überblick. Detaillierte Ausführungen finden Sie unter "Vorteile einer Pelletheizung".  

Vorteile der PelletheizungNachteile der Pelletheizung
nachwachsender Rohstoff als Energieträgerhoher Platzbedarf für Lagerung der Pellets
Holzpellets oft regional verfügbar regelmäßiges Austragen der Asche notwendig
automatischer Betrieb durch genormte Pelletsvergleichsweise hohe Anschaffungskosten
hoher Wirkungsgrad durch Brennwertnutzung 
große Kombinationsvielfalt mit anderen Energieträgern 

Pelletofen oder Pelletkessel – wo ist der Unterschied?

Ist das Heizen mit Pellets eine Option, können sich Hausbesitzer für einen Pelletofen oder eine Pellet-Zentralheizung entscheiden. Auch wenn beide mit gepressten Holzstäbchen arbeiten, unterscheiden sich ihre Einsatzgebiete voneinander.

Pellet-Zentralheizung als primäres Heizsystem

Pelletkessel werden als Zentralheizung eingesetzt. Das heißt, sie versorgen das gesamte Haus mit Wärme für Heizung und Warmwasser. Damit das über weite Teile des Jahres ohne großen Aufwand funktioniert, bestehen die Heizsysteme neben dem Pelletheizkessel selbst meist aus einem Pelletlager und einer Fördereinrichtung zum automatischen Pellettransport.

Heizen mit Pellets in kleinen und größeren Gebäuden möglich

Pellet-Zentralheizungen sind heute in verschiedenen Leistungsbereichen erhältlich und eignen sich dadurch für viele Gebäude. Sie kommen immer dann infrage, wenn im Haus ausreichend Platz für die Technik und die Lagerung der Holzpellets ist.  

Tipp: Ist im Haus nur wenig Platz, gibt es auch Pelletheizungen mit integriertem Kleintank.

Pelletofen im Wohnbereich

Im Gegensatz zur Zentralheizung für Pellets arbeitet der Pelletofen wie ein  Kamin. Die Öfen werden in der Regel im Wohnbereich aufgestellt und schaffen durch freie Sicht auf die Verbrennung und einen hohen Strahlungsanteil der abgegebenen Wärme viel Gemütlichkeit. Im Vergleich zu Pelletkesseln haben Öfen zum Heizen mit Pellets oft eine geringere Leistung.

Wassertasche erweitert Funktion des Pelletofens

Ausgestattet mit einer  Wassertasche  lässt sich auch die Verbrennungswärme eines Pelletofens zur Beheizung und Warmwassererzeugung nutzen. Die Energie wird dabei über einen Wärmeübertrager gewonnen und in den zentralen Speicher (Puffer) geschickt.

Pufferspeicher sorgt für den effizienten Betrieb

Ob Pellet-Zentralheizung oder Pelletofen – ein Pufferspeicher macht das Heizsystem noch effizienter. Der Speicher:

  • ist ein großer Behälter, der mit Heizungswasser befüllt ist.
  • nimmt die Wärme der Heizungsanlage auf, wenn diese anfällt und hält sie bis zum Bedarf im Gebäude vor.  
  • entkoppelt die Wärmeerzeugung vom Wärmeverbrauch und gewährleistet, dass der Pelletheizkessel immer im optimalen Leistungsbereich arbeitet.  

Das ist energiesparend und auch mit Blick auf die Umwelt positiv. Denn auf diese Weise lassen sich die CO2-Emissionen reduzieren.

Dieses Bild wurde von einer KI erstellt.

Was kosten Pelletheizungen?

Grundsätzlich lassen sich bei einer Pelletheizung die Kosten in folgende Bereiche gliedern:  

Anschaffungskosten:

  • Kosten für das Heizgerät selbst
  • Kosten für Technik zur  Pelletlagerung und -transport

Betriebskosten:  

  • Brennstoffkosten im Verbrauch
  • Laufende Kosten für Wartung

Investitionskosten für die Heiztechnik

Wenn Sie eine Heizung für Pellets kaufen, hängen die Anschaffungskosten stark von der Art des Wärmeerzeugers ab – Pelletofen oder Pelletkessel:

  • einfache Öfen: ab  3.000 bis 4.000 Euro
  • Pelletkessel samt Montage:  12.000 bis 18.000 Euro

Hinweis: Bei einer Pelletheizung sind die Preise auch von Region, Hersteller und Dienstleister abhängig. Die Preisangaben dienen daher nur der groben Orientierung. Zuverlässige Auskunft zu Kosten der Pelletheizung gibt ein Installateur vor Ort.

Kosten für Brennstofflagerung und -transport

Bei den Kosten der Brennstofflagerung unterscheiden sich Pelletofen und -kessel deutlich voneinander. Während dezentrale Öfen meist einen integrierten Tank besitzen, der keine zusätzlichen Kosten verursacht, benötigen Pelletkessel sowohl ein Lager als auch die passende Fördertechnik. Soll ein Einfamilienhaus mit einem Gewebetank ausgestattet werden, entstehen für Lager und Fördersystem der Pelletheizung Kosten von  rund 4.000 Euro.

Kosten für die Holzpellets

Für die Höhe der Betriebskosten ist der tatsächliche  Verbrauch einer Pelletheizung  entscheidend. Dieser hängt vor allem ab von:

  • der Größe des zu versorgenden Gebäudes
  • der energetischen Qualität des Gebäudes
  • dem Heizverhalten der Personen

Der Jahresverbrauch eines typischen Einfamilienhauses liegt bei rund 4.500 Kilogramm Pellets. Bei der Abschätzung der Kosten können Sie sich an unserem Beitrag zur Pelletpreisentwicklung orientieren.

Inspektions- und Reinigungskosten

Bei einer Pelletheizung sind zudem die Kosten für die regelmäßige Inspektion durch einen Fachbetrieb sowie die Kosten für den Schornsteinfeger zu berücksichtigen. Für ein Einfamilienhaus liegen die jährlichen Kosten dafür zwischen 300 und 600 Euro. Diese sind jedoch individuell sehr verschieden.       

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Moderne Pelletheizungen werden gefördert

Das Heizen mit Pellets bezuschusst der Staat mittels Förderung für die Pelletheizung. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind Zuschüsse für den Einbau von effizient und sauber arbeitenden Anlagen im Bestand erhältlich. Die Förderung reduziert nicht nur die Investitionskosten für das neue Heizsystem. Ebenso förderfähig sind:

  • Umfeldmaßnahmen
  • energetische Beratungen

Ausführliche Informationen zu Voraussetzungen und Konditionen finden Sie im Beitrag zur  Förderung der Pelletheizung.  

Jetzt noch Förderung sichern!

Auch nach den Neuwahlen plant die Bundesregierung, die Förderung beizubehalten. Sie ändert bis Ende 2025 aber das  Heizungsgesetz, um eine technologieoffene Gesetzeslage zu schaffen. Wie sich die Förderung denn entwickelt, lässt sich aktuell nicht vorhersehen. Starten Sie Ihr Projekt deshalb frühzeitig und sichern Sie sich jetzt noch die attraktive Förderung für 2025!

Kombinationsmöglichkeiten der Pelletheizung nutzen

Die Holzpelletheizung arbeitet auch in Kombination mit anderen Wärmeerzeugern effizient. Durch die Ergänzung einer alten Gas- oder Ölheizung lässt sich beispielsweise der Verbrauch an fossilen Rohstoffen reduzieren. Die Pelletheizung übernimmt in dann die Grundversorgung und wird nur in Spitzenlastzeiten von dem Kessel unterstützt. Noch besser ist die Kombination mit anderen erneuerbaren Energien: Wärmepumpe, Photovoltaik oder Solarthermie.  

Kombination mit Solarthermie

Solarthermie liefert Energie für die Bereitung von Warmwasser oder Heizwasser und entlastet so die Pelletheizung.
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Kombination mit Photovoltaik

Photovoltaik liefert Strom für den Eigenbedarf und sorgt damit für mehr Unabhängigkeit von Versorgern und schwankenden Preisen.
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Kombination mit Wärmepumpe

Die Kombination mit einer Wärmepumpe stellt Fördermittel in Aussicht. Umweltwärme bietet aber weitere Vorteile.
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Lagerung der Pellets und Fördertechnik bei der Pelletheizung

Die Pelletlagerung erfolgt  meist in einem Gewebetank. Das ist ein großer Stoffsack, der mit einem Rahmen im Gebäude aufgestellt wird. Vorteilhaft ist, dass der  Staub, der beim Einblasen der Pellets – so nennt man das Befüllen der Tanks – entsteht, über einen Extraanschluss direkt abgesaugt werden. Weitere Vorteile dieser Art von  Pelletspeicher:

  • vergleichsweise günstig
  • einfach zu montieren
  • geringer Platzbedarf (im Vergleich zu  kompletten Lagerräumen)

Alternativen zum Gewebetank

Alternativ zum Gewebetank lassen sich die Pellets zum Heizen auch in einer unterirdischen Zisterne oder einem Schüttraum bevorraten. Während die Zisterne meist aus Beton besteht und im Garten vergraben wird, belegt ein Schüttraum ein vollständiges Zimmer im Haus. Darin wird ein zur Mitte zulaufender Schrägboden hergestellt, über den die Holzpellets von selbst zur Fördereinrichtung rutschen.

Richtwert für Auslegung des Tanks: Bei einem Heizwert von rund fünf Kilowattstunden je Kilogramm benötigt ein Haushalt mit einem Heizenergiebedarf von 20.000 Kilowattstunden 4.000 Kilogramm Pellets im Jahr. Ein zwei Meter hoher Tank muss in diesem Fall  eine freie Grundfläche von etwa 4,5 Quadratmetern besitzen.

Zugang zum Pelletlagersystem gewährleisten

Damit die kleinen Holzpresslinge auch von einem Silofahrzeug betankt werden können, müssen die Lagersysteme von außen zugänglich sein. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Entfernung zwischen Straße und Pelletlager nicht größer als  30 Meter  ist. Das ist die maximale Länge der Pumpschläuche. Wären dieses länger, würden sich durch die erhöhte Belastung der Abrieb sowie der Anteil an Feinteilen bei den Pellets erhöhen.     

Was ist bei der Lagerung der Pellets wichtig?

Wichtig zu wissen ist, dass Holzpellets unbedingt trocken gelagert werden müssen. Ist die Feuchtigkeit im Lagerraum zu hoch, können die kleinen Holzpresslinge aufquellen, verkleben und zu einer unsauberen Verbrennung führen. Die wichtigsten Infos erhalten Sie im Beitrag zur Pelletlagerung.  

© Viessmann

Wie kommen die Pellets vom Tank zum Pelletheizkessel?

Für den Pellettransport vom Lager zum Kessel kommen in der Regel Förderschnecken oder Vakuumsaugsysteme zum Einsatz.

  • Förderschnecken bestehen aus einer rotierenden Schraube, welche die Holzpresslinge wie ein Bohrer vom Lager zum Kessel befördert. Sie werden meist am Boden verlegt und sind wenig flexibel. Kessel und Lager müssen in räumlicher Nähe und in einer bestimmten Ausrichtung zueinander aufgestellt werden.
  • Vakuumsysteme bieten mehr  Flexibilität. Sie saugen  die Pellets aus dem Tank und befördern diese über einen Schlauch zum Wärmeerzeuger. Vakuumsysteme kommen meist dann zum Einsatz, wenn Tank und Heizungsanlage entfernt voneinander aufgestellt werden. Sie können Strecken von bis zu 20 Metern überwinden.
Aufbau eines Kompaktlagers in einer Pelletheizung (© heizung.de)

Tipp: Ist im Haus nur wenig Platz, können Pelletkessel auch ohne Lager und Fördereinrichtung betrieben werden. Die mit einem Kleintank für bis zu 150 Kilogramm ausgestatteten Heizgeräte müssen ein bis zweimal wöchentlich von Hand befüllt werden – je nach Wetterlage.

Wie erfolgt die Brennstofflagerung im Pelletofen?

Pelletöfen haben meist einen integrierten Behälter zur Bevorratung der Brennstoffe. Je nachdem, wie oft der Ofen genutzt wird, ist dieser alle ein bis zwei Tage von Hand zu befüllen. Die Pellets können dabei entweder in kleinen Abpackungen als Sackware oder in größeren Mengen in sogenannten Big-Packs bezogen werden. Da der Tank in den Pelletofen integriert ist, wird keine zusätzliche Fördertechnik benötigt.

Pellets: Nachwachsender Brennstoff für automatische Heizungen

Pellets sind Brennstoffe, die im  Pelletbrenner, dem Herzstück der Holzpelletheizung, zum Einsatz kommen. Sie bestehen aus getrockneten Industrie-Sägespänen und Holzresten der Forstwirtschaft, die unter hohem Druck zu gleich großen Stäbchen gepresst werden. Auf diese Weise enthalten Holzpellets viel Energie und können im Vergleich zu Holzscheiten oder Hackschnitzeln platzsparender gelagert werden.

Welche Unterschiede gibt es bei Holzpellets für die Heizung?

Durch ihre genormte Größe und Qualität ermöglichen die Pellets eine optimale Verbrennung, bei der kaum Rückstände entstehen. Für die Verwendung in einem Pelletofen oder -kessel gibt es  unterschiedliche Qualitätsstufen, die zum Beispiel in der DIN EN 14961-2 geregelt werden. Wer  Pellets kaufen  möchte, sollte die Unterschiede kennen:    

  • Pellets der Klasse A1: haben einen hohen Heizwert, sind besonders trocken und erreichen einen niedrigen Aschegehalt. Für die Verwendung in automatischen Pelletheizungen bestehen strikte Vorgaben für Durchmesser und Größe.
  • Pellets der Klasse A2: erfüllen ähnlich hohe Anforderungen, haben aber einen geringeren Energieinhalt und einen höheren Ascheanteil.  

Gibt es Qualitätszertifizierungen für Pellets?  

Sowohl in Öfen als auch in zentralen Heizkesseln lohnt sich die Verwendung von hochwertigen Brennstoffen in einer Pelletheizung. Denn diese ermöglichen einen hohen Wirkungsgrad, verbrennen fast ohne Rückstände und verhindern Probleme in den automatischen Anlagen. Die internationale Norm DIN EN ISO 17225-2 regelt unter anderem Mindestanforderungen an Größe, Beschaffenheit, Heizwert und Verbrennungsverhalten. Bedeutende Produkt-Zertifizierugen sind:  

  • DINplus (TÜV Rheinland DIN CERTCO): Pellets haben einen niedrigeren Aschegehalt als nach ISO 17225-2 erforderlich.  
  • ENplus (Deutsches Pelletinstitut): Zusätzlich zu den Pellets werden auch Prozesse von der Produktion bis zur Auslieferung zertifiziert.       

Pellets aus Eigenproduktion als Alternative

Wer eine Pelletheizung hat, kann die nötigen Holzpellets auch selbst herstellen. Welche Geräte dazu erforderlich sind, was es zu beachten gilt und ob sich die ganze Arbeit wirklich lohnt, erklären wir im Beitrag "Pellets selber machen".  

Hinweis: Auf den Einsatz von Hackschnitzeln in der Pelletheizung sollten Sie verzichten. Dies kann zu Problemen bei der Förderung und der Verbrennung führen. Ausnahme: Hersteller geben den Kessel explizit für den Einsatz von Hackschnitzeln, Sägespänen oder anderen schüttfähigen Brennstoffen frei.

Pelletheizung kaufen  – Hinweise zur Planung

Wenn Sie eine Pelletheizung kaufen möchten, sollten Sie sich im Vorfeld gut informieren. Wir haben wichtige Aspekte zusammengefasst:  

Eignet sich die Pelletheizung für Alt- und Neubau?  

Im Altbau zeichnet sich eine  Holzpelletheizung  unter anderem durch ihre Effizienz aus. Auch im Neubau ist sie grundsätzlich erlaubt. Denn die Pelletheizung trägt dazu bei, dass energetische Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllt werden.

  • Neubau:  Der Vorteil beim Heizen mit Pellets im Neubau: Hier lässt sich die Heizung bei der Planung berücksichtigen und der optimale Platz für die Lagerung der Pellets finden, damit der automatische Betrieb reibungslos läuft.  
  • Altbau: Auch im Gebäudebestand muss der Platz nicht zum Problem werden. Ersetzt die Pelletheizung beispielsweise eine alte Ölheizung, hinterlässt der überflüssige Öltank oft ausreichend Raum für die Lager- und Fördertechnik.

Tipp: Was bei dem Heizungstausch zu beachten ist, erfahren Sie im Beitrag "Einfach auf eine Pelletheizung umrüsten".  

Ist ausreichend Platz für eine Pelletheizung vorhanden?  

Der Pelletkessel selbst nimmt nicht so viel Raum ein. Entscheidender Faktor ist vor allem der Platzbedarf für die Lagerung der Holzpresslinge. Wie viel Sie einplanen sollten, hängt vor allem von der jährlichen Heizlast des Gebäudes in Kilowatt (kW) ab. Bei der Berechnung hilft die folgende Faustformel:

  • Volumen des Pelletlagers (m3) = Heizlast (kW) * 0,9 m3/kW

Beispiel: Bei einer Heizlast von 14 kW sollten Sie für die Lagerung rund 12,6 (14*0,9) Kubikmeter Raum einplanen. Nicht nutzbare Flächen wie Schrägen sind dabei bereits einkalkuliert.    

Wie hoch ist der Heizbedarf?

Die Leistung ist ein entscheidendes Kriterium. Wie hoch diese sein muss, hängt dabei neben der Größe auch vom energetischen Zustand des jeweiligen Gebäudes ab. Grobe Richtwerte liefert der folgende Überblick. So benötigen Gebäude mit dem Baujahr:

  • vor 1970 eine Leistung von rund 150 bis 170 Watt je Quadratmeter
  • von 1970 bis 1980 eine Leistung von rund 100 bis 150 Watt je Quadratmeter
  • zwischen 1980 und 1990 eine Leistung von 75 bis 100 Watt je Quadratmeter
  • von 1990 bis 2000 eine Leistung von 50 bis 75 Watt je Quadratmeter
  • nach 2000 eine Leistung von 15 bis 50 Watt je Quadratmeter

Energetische Sanierung beeinflusst Heizbedarf

Wichtig ist, dass auch ältere Häuser mit einer geringeren Heizleistung auskommen, wenn bereits eine energetische Modernisierung durchgeführt wurde. Soll die Warmwasserbereitung dabei im Durchlaufprinzip (also immer zeitgleich mit dem Bedarf) erfolgen, ist dagegen eine höhere Leistung nötig. Auskunft gibt hier ein Installateur, der den Wärmebedarf eines Gebäudes mit einer Heizlastberechnung ermittelt.  Dieser informiert auch über weitere Möglichkeiten,  alternativ zu heizen.  

Was hilft bei der Kaufentscheidung?

Wer unsicher ist, ob die Pelletheizung das richtige Heizsystem ist, hat verschiedene Möglichkeiten, sich zu informieren. Bewährt haben sich unter anderem:

  • Unabhängige  Tests der Pelletheizung  (z.  B. Stiftung Warentest)
  • Erfahrungsberichte von Endverbrauchern (z.  B. in Foren oder dem Bekanntenkreis)
  • Beratung durch erfahrenes Fachpersonal aus der eigenen Region    

In jedem Fall bringt der Wissensaustausch Sicherheit bei der Kaufentscheidung.  

Pelletheizung kaufen – Antworten auf häufige Fragen

Wie unterscheiden sich Pelletkkessel und Pelletofen beim Heizen?

Möchten Sie nur einen Raum mit Pellets heizen, zum Beispiel ein großes Wohnzimmer, kann ein Pelletofen die richtige Wahl sein. Möchten Sie das gesamte Haus sowie Warmwasser über das neue System versorgen, ist eine Zentralheizung für Pellets die richtige Wahl.

Wie viel Platz wird für die Pelletheizung benötigt?

Für eine Pelletheizung im Einfamilienhaus variiert der Platzbedarf je nach Komponenten und Lagerung. Während die Gesamtanlage (Heizkessel, Pufferspeicher, Lager) typischerweise zwischen acht und zwölf Quadratmeter einnimmt, können kompakte Systeme mit Gewebetank den Platzbedarf auf unter vier Quadratmeter reduzieren. Auch externe oder unterirdische Lagerungen helfen, Platz im Gebäude zu sparen.

Soll die Pelletheizung voll- oder halbautomatisch beschickt werden?

Bei der halbautomatischen Variante muss der Pelletbehälter regelmäßig befüllt werden. Alles andere erfolgt auch hier automatisch. Der Vorteil: Sie benötigen weniger Platz. Bei einem vollautomatischen Betrieb ist ein Transportsystem und ausreichend Platz notwendig. 

Wird die Pelletheizung noch gefördert?

Im Gebäudebestand gibt es sowohl für die Pelletheizung als auch für notwendige Umfeldmaßnahmen und energetische Beratungen weiterhin Fördermittel. Einen Überblick gibt der Ratgeber zur Förderung der Heizung.   

Weiterführende Themen zur Pelletheizung

Möchten Sie zukünftig mit Holz beziehungsweise Pellets Ihre Heizung betreiben, könnten Sie die folgenden Ratgeber interessieren:    

ThemenKurzbeschreibung
Pelletheizung kombiniert mit HolzWenn Sie mehr Flexibilität wünschen und einen Kombikessel für Pellets und Scheitholz in Erwägung ziehen. 
Pelletheizung ohne SpeicherWenn Sie mehr über den Betrieb einer Pelletheizung ohne Speicher erfahren möchten. 
Pelletheizung mit WochenbehälterWenn Sie nicht ausreichend Platz für die Lagerung und den Transport der Pellets haben. 
Peletheizung VerbrauchWenn Sie die Verbrauchswerte von einer Gas- oder Ölheizung ableiten möchten. 
Herstellung von HolzpelletsWenn Sie mehr über Ausgangsstoffe, Herstellung und die Qualität von Pellets erfahren möchten.  

Fazit von Alexander Rosenkranz

Das Heizen mit Holzpellets ist einfach und effizient. Denn durch die hohe Qualität der genormten Brennstoffe arbeiten die Systeme automatisch und mit hohen Wirkungsgraden. Zudem handelt es sich bei Holz um einen regenerativen Rohstoff. Während ein Pelletofen fast in jedes Haus passt, benötigen Pelletkessel viel Platz zur Lagerung der Brennstoffe.

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