Die Biomasseheizung und ihre besonderen Eigenschaften

  • von Philipp Hermann
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Die Wärmeerzeugung mit Biomasse in einer speziellen Biomasseheizung stellt eine zukunftsorientierte, effiziente Alternative zu Heizsystemen wie einer Ölheizung oder einer Gasheizung dar, die finanziell gefördert wird. Die Biomasseheizung gibt es zudem unabhängig von zentralen Heizwerken auch als separate Heizanlage in verschiedenen Arten. Wie ein Heizsystem mit Biomasse funktioniert, erfahren Sie im Folgenden ebenso wie die Eigenschaften und die Besonderheiten der Nutzung.

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Biomasseheizung – was ist das?

Das Heizen mit fossilen Brennstoffen, wie Erdöl, Kohle und Erdgas ist mit vielen Nachteilen verbunden. Zu denen gehören die begrenzten Vorkommen, der weite und aufwendige Transport, die schwere Umweltbelastung und auch hohe Kosten für den Endverbraucher. Alternative Systeme für die Energie- und Heizwärmegewinnung rücken zunehmend in den Vordergrund der Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Politik sowie in das Interesse jedes Endverbrauchers. So zum Beispiel das Heizen mit  Biomasse. Doch was ist eigentlich eine Biomasseheizung?

Bei der Biomasseanlage handelt sich um eine Heizung, die mit regenerativen und biologischen Brennstoffen betrieben wird. Zum Einsatz kommen dabei zum Beispiel nachwachsende Rohstoffe wie Holz oder organische Bioabfallprodukte wie zum Beispiel Pferdemist, Kuhdung, Holzabfall, landwirtschaftliche Nebenprodukte oder Erntereste.

Biomasse kann auch in flüssiger Form zum Heizen eingesetzt werden

Als Biomasse zum Heizen in einer Biomasseheizung werden in fester Form vor allem pflanzliche Stoffe verwendet. Das sind zum Beispiel Holzscheite,  Pellets, Hackschnitzel, Sägeholzreste, Holzrinde und Altholz. Auch halmgutartige Biomassen wie  Stroh, energiereiches Getreide mit niedrigem Feuchtigkeitsgehalt (zum Beispiel Gerste, Roggen, Weizen), Maisspindeln, Gräser und Schilf werden als Biomasse verwendet. Biomasse kann auch in flüssiger Form zum Heizen eingesetzt werden. Etwa aus tierischen Ausscheidungen (Gülle) oder nachhaltig produzierten Pflanzenölen, wie Rapsöl, die bei Eintritt in den Feuerraum und den Brennprozess flüssig sind.

© tchara / Fotolia

Arten der Heizungssysteme und Brennstoffe

Die Biomasseheizung tritt in verschiedenen Bauarten und  Heizungssystemen  auf. Die Art der Biomasseheizung hängt vor allem von der Art der Biomasse bzw. des Brenngutes ab. Zu den verschiedenen Biomasseheizungen gehören traditionelle Kamine und Kaminöfen, Pelletheizungen, Stückholzheizungen, Hackschnitzelheizungen, wasserführende Kaminöfen und Pelletöfen, Gasheizungen und Blockheizkraftwerke.  

Kleine und große Anlagen sind am Markt erhältlich

Des Weiteren wird bei einer Biomasseheizung zwischen Einzelfeuerstellen und Zentralheizungen unterschieden. Eine Kombination bieten z. B. Wasser führende  Kamin  oder  Pelletöfen. Diese bieten zum einen das Wohlfühlambiente einer sichtbaren Feuerstelle im Raum. Sie können zum anderen mittels Pumpe und Wärmetauscher über einen Wasserkreislauf auch die Heizungen anderer Räume mit Heizwasser versorgen. Die Biomasseheizung gibt es als Einzelofen, als Großanlage für beispielsweise Mehrfamilienhäuser oder gewerbliche Gebäude und ferner als Heizwerk zur Erzeugung von Fernwärme (Biomasseheizwerk).

Pelletheizung als automatische Biomasseheizung

Insbesondere die  Pelletheizung  hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt. Die dafür verwendeten Pellets als Biomasse für den Heizungsbetrieb werden meist aus aller Art von Abfällen wie zum Beispiel aus naturbelassenen Sägespänen oder Holzspänen  gepresst. Zudem gibt es Biomasseheizungen mit einer entsprechenden technischen Ausstattung, die verschiedene Biomassen verbrennen können.

Die Funktionsweise einer Biomasseheizung

Eine moderne Biomasseheizung ist auf einen effizienten, sauberen und meist auch automatischen Betrieb ausgerichtet. Neben Kaminen und Öfen, die auf herkömmliche Weise mit Biomasse Wärme erzeugen, gibt es zentral heizende Biomassekessel, die für nachhaltiges Holzgut und Hackgut geeignet sind. In ihrer Funktion folgen sie einem einfachen Grundprinzip. Die Biomasse wird in die Brennkammer des Biomassekessels eingelegt und verbrannt. Die dabei entstehende Wärme erhitzt das Wasser in der Biomasseheizung, welches nach dem Prinzip einer Zentralheizung zu den Heizungen sämtlicher Räume in einem Gebäude weitergeleitet wird.  

Mit einem  Warmwasserspeicher  wird die Wärme für den nächsten Gebrauch gespeichert. Mittels einer integrierten Zuführung wird die benötigte Biomasse für den Heizprozess automatisch in den Heizkessel eingebracht. Das System läuft selbstständig. Aufgabe des Verbrauchers ist es lediglich, den Lagerbestand des Brenngutes ab und an aufzufüllen und die Asche der verbrannten Biomasse auszuleeren und zu entsorgen.

Die einzelnen Bestandteile der Biomasseheizung

Die Bestandteile einer solchen Biomasseheizung sind:

  • Brennstofflagerraum
  • Brennstofffördersystem
  • Feuerung
  • Wärmeverteilsystem
  • Warmwasserkreislauf
  • Wärmespeicher
  • Steuerungseinheiten und Regler.

Die besonderen Eigenschaften einer Biomasseheizung

Die Biomasseheizung gibt es in verschiedenen Technologien, Ausstattungen, Größen und Leistungen, jedoch haben diese  Heizungssysteme  eines gemeinsam. Sie arbeiten dauerhaft deutlich kostengünstiger als herkömmliche Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen, da Biomasse in der Regel preiswerter als Gas oder Öl ist. Je nach Art und Modell einer Biomasseheizung können die Anschaffungskosten entsprechend hoch sein. Die laufenden regelmäßigen Heizkosten und Brennstoffkosten für die Wärmeerzeugung sind jedoch eher niedrig. Hier spielen Angebot und Nachfrage sowie andere Faktoren eine entscheidene Rolle.  

Was bedeutet CO2-neutral?

Die Biomasse-Brennstoffe gelten als CO2-neutral und erzielen ferner einen hohen Wirkungsgrad. Biomasse wie Holz setzt nur so viel Kohlenstoffdioxid frei, wie der Baum zu Lebzeiten aufgenommen hat. Das Brenngut kann von verschiedenen Quellen bezogen werden, woraus sich auch eine gewisse Unabhängigkeit für Verbraucher ergibt. Sinnvoll und wirtschaftlich ist der Bezug aus der Region. Bezüglich der Entsorgung der Asche orientieren Sie sich bestenfalls an den Vorgaben der Hersteller und den Ausführungen des Installateurs.  

Hinweis: Das Verbrennen von Biomasse setzt neben  CO2  auch andere Stoffe frei wie Feinstaub. Hier entscheiden die zusätzliche Ausstattung der Anlagen mit Filtern und das Achten auf eine vollständige Verbrennung über den Gradn an Umweltverträglichkeit der Anlage.  

Hoher Platzbedarf, aber komfortabel

Eine Biomasseheizung lässt sich in der Regel überall mit entsprechendem Platzangebot integrieren und ist für Neubauten ebenso wie für Altbauten geeignet. Die Anlagen können, je nach Modell, mit anderen bestehenden Systemen kombiniert werden. Moderne Biomassekessel funktionieren quasi vollautomatisch, sodass sich auch ein praktischer Komfort in der Handhabung ergibt. Es bedarf allerdings einer entsprechend großen Lagerfläche für den Vorrat an Biomasse, die gegebenenfalls auch zum Trocknen für das Brenngut geeignet ist.

Staatliche Fördermittel für die Biomasseanlage

Der Staat fördert die Technik der Biomasseanlagen mit Zuschüssen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Das gilt sowohl für Pelletkessel, Hackschnitzelheizungen, Kombikessel, Holzvergaserkessel als auch für Pelletöfen mit Wassertasche. Grundvoraussetzung ist, dass Sie die Mittel rechtzeitig beantragen. Haben Sie ein Haus saniert und den Antragszeitpunkt verpasst, steht Ihnen die  steuerliche Förderung für den Heizungstausch  als Alternative zur Verfügung.  Ausführliche Informationen liefert der Beitrag  Förderung der Holzheizung.

Fazit von Philipp Hermann

Die Biomasseheizung produziert mit biologischen, nachwachsenden Rohstoffen eine angenehme und gesunde Wärme mit hoher Effizienz. Dabei erweist sie sich im Vergleich zu Heizsystemen mit fossilen Brennstoffen als äußerst umweltfreundlich und kostensparend, selbst wenn die Anschaffungskosten höher ausfallen. Es ist zu empfehlen, sich vor einer Anschaffung zum Beispiel von einem Energieberater individuell beraten zu lassen.

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