Strangregulierventil der Heizung: Vor- und Nachteile

  • von Alexander Rosenkranz
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Das Strangregulierventil ist eine Armatur, die vor allem in größeren Heizungsanlagen zum Einsatz kommt. Hier sitzt es an gut erreichbaren Stellen, um den Druck in kompletten Strängen, Bereichen oder Zonen zu drosseln. Das Strangregulierventil ist vergleichsweise günstig und einfach zu bedienen. Neben diesen Vorteilen ist es allerdings auch mit Nachteilen verbunden. Wie ein solches Ventil aufgebaut ist und warum es zu Geräuschproblemen in der Anlage führen kann, erklären wir in den folgenden Abschnitten.  

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Aufbau, Einsatz und Funktion des Strangregulierventils 

In großen Gebäuden sind in der Regel weit verzweigte Heizungsrohrnetze vorhanden. Die einzelnen Heizflächen können dabei sehr weit auseinander liegen. Um sicherstellen zu können, dass alle die nötige Wärmemenge vom Kessel bekommen, ist ein hydraulischer Abgleich durchzuführen. Dabei stellen Experten die Druckverluste der Anlage so ein, dass jeder Fließweg den gleichen Druckverlust überwinden muss. Der Fließweg ist der Weg vom Kessel zur Heizfläche und zurück. Auf diese Weise lässt sich das Heizungswasser gleichmäßig verteilen und die Heizungspumpe kann im optimalen Leistungsbereich fahren. Neben einem hohen Komfort hat das auch eine hohe Effizienz zur Folge. Strangregulierventile ermöglichen es, den Druck an zentralen Stellen zu regulieren, um den hydraulischen Abgleich zu erleichtern.

Einfacher Aufbau sorgt für zuverlässige Funktion

Das Strangregulierventil für die Heizung besteht aus einem Gehäuse, das über zwei Anschlüsse in die Heizungsrohre einzusetzen ist. Im Kern besitzt es einen Ventilteller, der über eine Spindel mit einem Handrad verbunden ist. Am Handrad lässt sich das Ventil absperren. Außerdem können Experten über dieses einen bestimmten Druckverlust einstellen, um das Heizungssystem hydraulisch abzugleichen. Da das manuell passieren muss und sich das Ventil nicht von selbst an die Situation im Rohrnetz anpasst, sprechen Fachhandwerker dabei auch von manuellen Regulierventilen.

Weiterhin kann die Armatur verschließbare Öffnungen für Messsonden sowie Hähne zum Füllen und Entleeren von Anlagen oder Anlagenteilen besitzen. Die Nennweite reicht in der Regel von DN 15 bis DN 65 und die konkrete Ausführung unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller.

Das Strangregulierventil ermöglicht den hydraulischen Abgleich. Es entlastet Thermostat jedoch nur im Auslegungsfall. // © IRINA – stock.adobe.com

Einbau der Strangregulierventile an zentralen Stellen

Zum Einsatz kommen die Armaturen vor allem in großen Heizungsanlagen. Hier führen zentrale Vor- und Rücklaufleitungen meist in der untersten Etage zu verschiedenen Steigsträngen, die dann wiederum einzelne Etagen anbinden. Bei dieser für den Altbau typischen senkrechten Verteilung sitzen die Strangregulierventile im Vor- oder im Rücklauf der Steigstränge. Und zwar an unterster Stelle und an einem gut erreichbaren Ort.

Führen die Heizungsleitungen zentral nach oben, können die Armaturen auch an den verschiedenen Etagenabzweigen sitzen. Alternativ lassen sie sich auch vor großen Bereichen oder zusammenhängenden Zonen einbauen.

Die Vorteile und Nachteile der Armatur im Überblick  

Haben Experten das Rohrnetz berechnet, das Regulierventil in die Heizung eingebaut und den hydraulischen Abgleich durchgeführt, drosselt die Armatur den voreingestellten Druckverlust zuverlässig weg. Zumindest dann, wenn die Anlage unter Volllast läuft. Wird es draußen wärmer und die benötigte Leistung sinkt, fährt die Heizung jedoch im Teillastbereich. Sie fördert weniger Heizwasser und der Druckverlust vieler Bauteile sinkt. So auch im manuellen Strangregulierventil. Das kann dazu führen, dass sich bis zu den Thermostatventilen der Heizflächen ein Drucküberschuss aufbaut. Die Heizungsthermostate  müssen diesen dann drosseln, was mit deutlich hörbaren Strömungsgeräuschen einhergeht. In diesem starren Verhalten liegt der größte Nachteil der Ventile. Die folgende Tabelle fasst die Vor- und Nachteile noch einmal zusammen.

VORTEILE  NACHTEILE
günstig in der Anschaffung  manuelle Einstellung erforderlich
weitestgehend wartungsfrei  eingeschränkte Funktion bei Teillast
einfach zu bedienen  Geräuschprobleme in Heizungsanlagen

Alternative: Das automatische Strangregulierventil 

Ein besseres Regelverhalten ermöglicht das automatische Strangregulierventil, das auch als Differenzdruckregler bekannt ist. Es sitzt selbst im Rücklauf, misst den Druck aber auch in der Vorlaufleitung. Das Bauteil stellt einen konstanten Differenzdruck in nachfolgenden Strängen her und reagiert von selbst auf Veränderungen. Auf diese Weise sorgt es in jeder Betriebsphase für ein optimales hydraulisches Gleichgewicht und störende Geräusche lassen sich zuverlässig ausschließen. Geht es um den hydraulischen Abgleich, lassen sich Masseströme im Heizungsnetz auch mit einem Abgleichventil einfach und zuverlässig einstellen. 

Fazit von Alexander Rosenkranz

Das Strangregulierventil der Heizung drosselt den Druck in nachfolgenden Leitungsabständen ab. Es weist allerdings ein starres Verhalten auf, wodurch seine Wirkung bei Teillast mit reduzierten Volumenströmen nachlässt. Die Folge sind dann meist störende Strömungsgeräusche an den Ventilen der Heizflächen. Besser geeignet sind daher automatische Regulierventile wie die sogenannten Differenzdruckregler. Denn diese sorgen fortwährend für optimale Bedingungen in der Anlage.

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