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Vergleich: Gasheizung und Wärmepumpe im Check

  • von André Taggeselle
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Sowohl Gasheizung als auch Wärmepumpe sind aus deutschen Haushalten nicht wegzudenken. Während die Gasheizung schon lange flächendeckend eingesetzt wird, kommt die Wärmepumpe als ressourcenschonende und zukunftsorientierte Alternative immer häufiger zum Einsatz. Was aber sind die Vorteile beider Systeme, und wie schlagen sich Gaskessel und Wärmepumpe in Sachen Kosten und Einsatzmöglichkeiten im Vergleich? Unser Beitrag klärt auf und informiert, was wichtig ist, wenn Sie Ihre alte Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen. 

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Funktionsweisen im Vergleich: Gasheizung und Wärmepumpe 

Einer der größten Unterschiede zwischen Gasheizung und Wärmepumpe liegt in ihrer Funktionsweise. Zu wissen, wie beide Systeme arbeiten, ist wichtig. Denn dies beeinflusst nicht nur praktische Aspekte wie die Wahl des Aufstellortes, sondern auch kaufentscheidende Kriterien wie etwa die Heizkosten und die Betriebsvoraussetzungen. Im Folgenden stellen wir beide Funktionsweisen kurz vor.

Gasheizung: Brennwerttechnik für mehr Effizienz  

Eine Gasheizung hängt entweder als kompakte Gastherme an der Wand oder wird in bodenstehender Bauweise als Gaskessel angeboten. Beide Typen verbrennen Erd- oder Flüssiggas als Brennstoff und nutzen die Energie, um Räume zu heizen und Warmwasser zu erzeugen. Voraussetzung ist, dass ein Anschluss ans örtliche Gasnetz beziehungsweise genügend Platz für einen Flüssiggastank vorhanden ist.

Sowohl Erd- als auch Flüssiggas sind fossilen Ursprungs und damit endliche Ressourcen. Um diese möglichst effizient zu nutzen, kommt bei neuen Gasheizungen in der Regel die Brennwerttechnik zum Einsatz. Wichtig ist jedoch: Auch dabei wird COfreigesetzt. Zudem besteht eine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. 

Wissenswert: Indem auch die Wärme der Abgase genutzt wird, werden Wirkungsgrade von bis zu 98 Prozent erzielt. So erzeugen Gas-Brennwertkessel im Gegensatz zu herkömmlichen Niedertemperaturkesseln – die auch heute noch im Einsatz sind – mehr Energie zum Heizen. 

Wärmepumpe: Heizen mit Umweltenergie

Im Vergleich zur Gasheizung kommt die Wärmepumpe ganz ohne Brennstoff, Verbrennung oder Schornstein aus. Nur Strom ist notwendig, um den technischen Prozess zu ermöglichen. Denn eine Wärmepumpe macht die Umweltwärme nutzbar, die in der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser vorhanden ist. Sie hebt sie lediglich an oder senkt sie ab – je nachdem, ob geheizt oder gekühlt werden soll. Denn auch das ist mit einer Wärmepumpe möglich.

In Abhängigkeit von der genutzten Energiequelle unterscheidet man:

In ihren jeweiligen Anforderungen weichen diese Typen mitunter voneinander ab. Auch die Preise unterscheiden sich. 

Wissenswert: Ein Wärmetauscher überträgt die Umweltwärme auf ein Kältemittel, welches bei geringen Temperaturen verdampft und in einem Verdichter komprimiert wird. Unter Druck erhitzt es und gibt die Energie an den Heizkreislauf ab. Dann verflüssigt es wieder und der Kreislauf beginnt von vorn.

© maho – stock.adobe.com

Der Kostenvergleich: Gasheizung oder Wärmepumpe?

Anschaffungs- und Betriebskosten sind wichtige Argumente, wenn es um die Wahl der neuen Heizung geht. Bei der Frage, ob Gasheizung oder Wärmepumpe das richtige System ist, scheint der klassische Wärmeerzeuger zunächst im Vorteil:

  • Anschaffungskosten für eine neue Gasheizung: 5.000 bis 10.000 Euro
  • Anschaffungskosten für eine neue Wärmepumpe: 15.000 bis 30.000 Euro.

Hinweis: Sowohl bei der Gasheizung als auch bei der Wärmepumpe können die Anschaffungskosten von obigen abweichen. Denn notwendige Maßnahmen für die Installation variieren stark. Zudem sind auch regionale Unterschiede bei der Preisgestaltung zu beachten.        

Kosten variieren mit der Umweltenergiequelle

Die Kosten für Luft-Wasser-Wärmepumpen sind niedriger als die für Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen. Denn hier sind auch die Erschließungskosten für die Umweltwärme zu berücksichtigen. Es müssen entweder Flächenkollektoren verlegt, Sondenbohrungen vorgenommen oder Brunnen gegraben werden. Bei einem Kostenvergleich von Wärmepumpe und Gasheizung ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass bei dem klassischen Wärmeerzeuger ebenfalls zusätzliche Maßnahmen anfallen können. 

Zusatzkosten für Brennwerttechnik möglich

Unter Umständen sind auch beim Heizen mit Gas Umfeldmaßnahmen notwendig, die die Installationskosten erhöhen. Beim Umstieg auf die Brennwerttechnik muss der Schornstein beispielsweise gewisse Voraussetzungen erfüllen. Das Abgas muss durch ein wärmeisoliertes und feuchteunempfindliches Rohr geführt werden. 

Förderung der Gasheizung vs. Förderung der Wärmepumpe

Die Förderlandschaft ist komplex und wurde in den vergangenen Jahren mehrfach umstrukturiert. Das betrifft auch die Förderung von Gasheizung und Wärmepumpe. Im Fokus: Die Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudesektor ausweiten. Aus diesem Grund bietet der Staat attraktive Fördermöglichkeiten für den Umstieg auf Wärmepumpen. Gasheizungen werden hingegen nicht mehr gefördert. Dies sollte auch beim Vergleich der Anschaffungskosten berücksichtigt werden.

Details zur Förderung erhalten Sie in folgenden Beiträgen: 

Betriebskosten abhängig von verschiedenen Faktoren

Jedes Heizsystem bringt laufende Kosten mit sich – so auch Gasheizung und Wärmepumpe, die wir im Vergleich gegenüberstellen. Relevant sind dabei sowohl individuelle Gegebenheiten wie Vor- und Rücklauf als auch Energiepreise.  

Gasheizung

Rücklauftemperatur  Bei der Gasheizung ist die benötigte  Rücklauftemperatur  wichtig. Sie sollte unter 50 Grad Celsius liegen. Andernfalls kondensiert der Wasserdampf im Abgas nicht, und die darin verborgene Wärme – der "Kniff" der Brennwerttechnik – geht verloren.
EnergiekostenWichtig für den Kostenvergleich zwischen Gasheizung und Wärmepumpe sind auch die laufenden Betriebskosten. Ein Energiebedarf von 18.000 Kilowattstunden schlägt bei einem Erdgaspreis von etwa 7,1 Cent pro Kilowattstunde (Neukunden, Stand: Februar 2024) mit rund 1.280 Euro jährlich zu Buche.    

Wärmepumpe

Vorlauftemperatur  Je geringer die nötige  Vorlauftemperatur, desto weniger muss die Wärmepumpe arbeiten. Da sie den Temperaturunterschied zwischen Umweltenergiequelle und Vorlauf des Heizkreises überbrücken muss, läuft sie sparsamer, je geringer der Unterschied ausfällt. Die Kosten variieren auch mit der Wärmepumpenart. Da die Wärmeausbeute bei der Energiequelle Luft im Vergleich zum Boden oder Grundwasser stark schwanken kann, sind die Stromkosten bei Luft-Wärmepumpen in der Regel höher.  
EnergiekostenGeht man von einem Energiebedarf von 18.000 Kilowattstunden pro Jahr und einer Leistungszahl von drei aus, benötigt die Heizung insgesamt 6.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Bei einem Preis von rund 25,4 Cent pro Kilowattstunde  (Neukunden, Stand: Februar 2024) ergeben sich daraus Heizkosten von 1.524 Euro jährlich.  

Hinweis: Aufgrund der CO2-Steuer wird der Gaspreis in den kommenden Jahren deutlich steigen. Werden Wärmepumpe und Gasheizung bezüglich der Kosten verglichen, sollte die Preissteigerung für Gas über den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt werden.   

Studie: Wärmepumpen kosten langfristig weniger als Gasheizungen

Forschende des Energiewende-Projekts Ariadne haben berechnet, wie hoch die Kosten für verschiedene Heizsysteme im Gebäudebestand über einen Zeitraum von 20 Jahren sind. Berücksichtigt wurden dabei unter anderem:

  • zukünftige Preisentwicklung von Energieträgern (inklusive zu erwartender CO2-Preisentwicklung)
  • neue Förderung der Heizung

Ergebnis der Analyse: Die Gesamtkosten für die Wärmeversorgung ist in Einfamilienhäusern mit Wärmepumpen günstiger als mit Gas-Brennwertgeräten. Reduzieren lassen sich diese durch die Nutzung von Photovoltaik zum Eigenverbrauch. Das gilt auch für unsanierte Mehrfamilienhäuser. Weitere Details zum langfristigen Kostenvergleich von Wärmepumpe und Gasheizung stellt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zur Verfügung.  

© jannoon028 / Fotolia

Kosten-Nutzen-Rechnung nie ohne Experten

Wie die vorherigen Abschnitte zeigen, hängt die Höhe der laufenden Kosten von den Gas- sowie Stromkosten und den Bedingungen im Haus selbst ab – insbesondere von der Frage, wie viel Energie notwendig ist, um die Räume auf entsprechende Wohlfühltemperaturen zu bringen. Dabei spielen die Dämmung, das Alter des Gebäudes sowie der Zustand eine entscheidende Rolle. Deshalb sollten Verbraucher eine Entscheidung zusammen mit einem Experten treffen. Energieberater prüfen die Situation vor Ort und ermitteln die individuellen Kosten. 

Gasheizung und Wärmepumpe in Altbau oder Neubau

Sowohl die klassische Gasheizung als auch die Wärmepumpe sind technisch in der Lage, die Heizlast eines Haushalts allein zu tragen und eine zuverlässige Versorgung mit Heizwärme und Warmwasser zu gewährleisten. Aber passen beide Systeme auch gleichermaßen in Altbau und/oder Neubau? Die Frage, die Verbraucher besonders interessiert, lautet: Ist eine Wärmepumpe für den Altbau geeignet? Da hier viele verschiedene Voraussetzungen zu beachten sind, haben wir dem Thema einen eigenen Beitrag gewidmet: Eignet sich eine Wärmepumpe im Altbau? Im Folgenden vergleichen wir die Einsatzmöglichkeiten von Gasheizung und Wärmepumpe unter allgemeinen Gesichtspunkten.

Gasheizung auch zum Erweitern geeignet

Hersteller produzieren Gasheizungen in unterschiedlichen Leistungsbereichen und ermöglichen so einen flexiblen Einsatz der Technik. Wenn eine öffentliche Gasversorgungsleitung in der Nähe ist (alternativ Flüssiggas) und das Haus mit Rücklauftemperaturen von maximal 50 Grad Celsius noch ausreichend warm wird, verrichtet die Gasheizung zuverlässig ihren Dienst.

Hinweis: Nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist der Betrieb von Heizungen mit fossilen Brennstoffen noch bis zum 31. Dezember 2044 erlaubt. Bauen Sie eine neue Gas- oder Ölheizung ein, muss der Anteil regenerativer Energien ab 2029 laufend gesteigert werden.

Energetisch saniert ist halb gewonnen

Im Vergleich von Gasheizung und Wärmepumpe sind Letztere sehr gut für energetisch modernisierte oder neu gebaute Häuser geeignet. Günstig ist dabei die Kombination mit einer Flächenheizung, die bei niedrigsten Vorlauftemperaturen ausreichend Wärme in das eigene Haus einbringt. Im unsanierten Altbau ist auch die Kombination von Gasheizung und Wärmepumpe denkbar. Die sogenannte Hybridheizung arbeitet dabei weite Teile des Jahres mit Umweltwärme und schaltet die Gasheizung nur zu, wenn der Wärmebedarf besonders hoch ist.

Übrigens: Wer die Wärmepumpe mit Solarthermie oder Photovoltaik kombiniert, steigert die Effizienz der Heizung und reduziert die laufenden Kosten. In Kombination mit Solarthermie muss die Umweltheizung über weite Teile des Jahres kein Warmwasser bereiten. Photovoltaik auf dem Dach deckt einen Teil des Strombedarfs für den Betrieb der Wärmepumpe. 

Gasheizung umrüsten auf Wärmepumpe

Wünschen Sie sich mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und möchten gleichzeitig den CO2-Ausstoß  beim Heizen reduzieren, ist der Austausch einer Gasheizung gegen eine Wärmepumpe eine Option. Letztere arbeitet, wie zuvor erwähnt, unter gewissen Voraussetzungen auch in sanierten Altbauten effizient. Sollten in Ihrem Fall umfassendere Arbeiten notwendig sein, um einen effizienten Betrieb der Umweltheizung zu gewährleisten, sind auch diese förderfähig.  Ob es sich in Ihrem konkreten Fall lohnt, die Gasheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, kann ein Installateur vor Ort prüfen. Dieser informiert auch über weitere Möglichkeiten,  alternativ zu heizen.

Fazit von André Taggeselle

Im Vergleich von Gasheizung und Wärmepumpe kommt es vor allem auf den Fokus an. Während die Gasheizung günstig in der Anschaffung ist, arbeitet die Wärmepumpe besonders energiesparend und überzeugt im Kostenvergleich auf lange Sicht. Interessant ist darüber hinaus die Kombination von Gasheizung und Wärmepumpe. 

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